Eiskalt auf dem Gipfel

Kröv. Es war ein Paradebeispiel dafür, wie ein "gestandener" Bezirksligist mit einem kecken und forschen Neuling umgeht: Mit grundsolider Ordnung und aus einem Schneifeler Bollwerk heraus, das nur mitunter ein paar Risse zeigte, zogen die Schützlinge von Jörg Stölben den ganz in Rot gekleideten Moselanern den Zahn. Hart im Tackling, Konter wie Nadelstiche, effizient in der Chancenverwertung: Auch nach dem zweimaligen Ausgleich durch Scott Beth (16.) und Alexander Klein (48.) nach den Treffern von Klaus Hamper (11.) und Christian Czajka (33.) behielten die Eifeler erstens die Nerven und zweitens die Punkte. Jonas Weberskirch (61.) und noch einmal Hamper (79.) machten im zweiten Durchgang alles klar.

Schöne Treffer vor Minuskulisse

Krövs Coach Heinrich Irmisch hatte seine Elf mit viel Optimismus in die Partie geschickt: "Die Jungs setzen das gut um, was wir uns im Training erarbeiten. Aber wir wollen in der neuen Liga erst mal Boden unter den Füßen bekommen." Dem ersten Sturm und Drang des Moselmeisters vor der Minuskulisse von vielleicht 70 oder 80 Zuschauern begegnete die Stölben-Elf eiskalt: Zwei schön herausgespielte Treffer über beide Flügel durch Hampers Linksschuss (11.) und Czajkas erste "Bude" (31.) nach einer gelungenen Dreierkombination, ausgehend von Christian Furth, nahmen die unsortierte TuS-Abwehr auseinander.
Der zwischenzeitliche Ausgleich von Kapitän Scott Beth (16.) im Anschluss an einen Eckball beließ den Gastgebern jedoch noch alle Chancen. Als Alexander Klein seine Farben nach feiner Einzelleistung mit einem satten Volleyschuss gleich nach Wiederbeginn durch seinen Treffer auf Augenhöhe brachte (48.), keimte bei den Hausherren neue Hoffnung auf. Doch die Eifeler ließen sich nicht beirren: Nach einem Patzer von Torwart Nicolas Schulz musste Jonas Weberskirch den Ball nur noch über die Linie ins verlassene Tor bugsieren (61.).
Der zweite Treffer von Klaus Hamper elf Minuten vor dem Abpfiff sorgte dann für klare Verhältnisse, auch wenn die Gastgeber bis zum Schlusspfiff ihre Chance suchten. Doch die meist hoch hereingeschlagenen Bälle von den Seiten wurden in der Regel eine sichere Beute von Keeper Stephan Simon. "Auw operierte viel mit langen Bällen, da waren wir in der ersten Halbzeit oft zu weit von den Gegenspielern weg. Aber auch aus einem solchen Spiel wird die Mannschaft lernen", gab sich "Heini" Irmisch später als Realist.

Stölbens Erfolgsrezept

Sein Gegenüber Jörg Stölben wusste, wie seine ganze Truppe, an diesem Tag auch mit außergewöhnlichen Umständen gelassen und erfolgreich umzugehen. So auch mit der Tatsache, dass er nur drei Auswechselspieler auf der Bank hatte: "Unsere Zweite spielte auch heute Nachmittag. Da mussten wir Leute abgeben." Die SG Schneifel-Auw blieb halt in den entscheidenden Punkten eiskalt auf dem Gipfel des (Kröver) Berges.

TuS Kröv: Nicolas Schulz - Marius Cullmann, Vasilij Boev, Christopher Schulz, Scott Beth, Yannick Schon, Duwaine Nahlen, Felix Hieke (80. Patrick Trampert), Johannes Klein (70. André Benzarti), Alaudin Hajdari, Alexander Klein
SG Schneifel Auw: Stephan Simon - Udo Backes, Klaus Hamper, Stephen Kinnen, Tim Baur, (70. Marco Backes), Artur Heck (88. Christian Babendererde), Christoph Fuhrt, Christian Czajka, Jan Merkes, Thomas Lambertz (83. Michael Kreutz), Joans Weberskirch
Tore: 0:1 (11.) Hamper, 1:1 (16.) Beth, 1:2 (33.) Czajka, 2:2 (48.) Alexander Klein, 2:3 (61.) Weberskirch, 2:4 (79.) Hamper
Schiedsrichter: David Becker (Morscheid)
Zuschauer: 80