2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nach dem Spiel in Walldorf wandte sich SVE-Trainer Oscar Corrochano (links) mit engagierten Worten an die Fans, wobei er sich vor sein Team stellte. Tenor: Kritik solle sich an ihm entladen, nicht an den Spielern. TV-Foto: Sebastian Schwarz
Nach dem Spiel in Walldorf wandte sich SVE-Trainer Oscar Corrochano (links) mit engagierten Worten an die Fans, wobei er sich vor sein Team stellte. Tenor: Kritik solle sich an ihm entladen, nicht an den Spielern. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Eintracht-Niederlage: Wut, Verzweiflung, weitermachen

Für Eintracht Trier rückt ein erneuter Abstieg in die Fußball-Oberliga bedrohlich nahe

Erst sanken sie auf den Rasen, dann verharrten sie mehrere Minuten kauernd an der Auswechselbank. Eintracht Trier am Boden - nach der 17. Niederlage in dieser Saison. Im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga Südwest schwimmen die Felle nach dem 2:3 in Walldorf davon.
Der zwischenzeitliche Aufschwung nach der Winterpause ist durch drei Auswärtsniederlagen am Stück zunichte gemacht worden. Wenn die Eintracht den Klassenerhalt verpassen sollte, dann wegen der verheerenden Bilanz in der Fremde (bislang fünf Punkte in 15 Partien).

Die Hypothek nach der schwachen Hinrunde war groß - zu groß, wenn nicht noch ein Wunder geschieht. Mit der Bilanz nach der Winterpause (drei Siege, zwei Remis, drei Niederlagen) wäre die Eintracht ein Mittelfeldteam, doch das reicht nicht, um sich von den Abstiegsplätzen zu bewegen. Da hilft auch nicht, dass Trainer Oscar Corrochano darauf verweist, dass sein Team im Grunde in jedem dieser acht Spiele besser gewesen sei als der Gegner. Zumal Zweifel anzumelden sind. Beispiel Walldorf:

Im dritten Spiel hintereinander verursachte der SVE einen Elfmeter (zweimal Josef Cinar, nun Michael Blum), teilweise als Folge von Fehlern im Mittelfeld - Zeichen für mangelnde Handlungsschnelligkeit.
Trier kassierte in den vergangenen drei Partien sechs Treffer - das sind zu viele als Basis für eine notwendig gewesene Siegesserie. "Wir kriegen momentan viel zu einfach Gegentore", moniert Stürmer Muhamed Alawie. Die Ursache ist im gesamten Defensivverhalten der Mannschaft zu suchen.
Die sich zuletzt häufenden Systemwechsel - auch während einer Partie - scheinen die Spieler zu überfordern.

Trainer Oscar Corrochano will das aber nicht gelten lassen. "Es geht nicht ums Thema Grundordnung", sagte der 40-Jährige, der seinem Team auch in Walldorf attestierte, die "spielbestimmendere, aktivere Mannschaft" gewesen zu sein. Er sieht die Ursachen für die "dramatische Situation" tiefer - etwa in der Kaderzusammenstellung im vergangenen Sommer und der zwischenzeitlich bei der Eintracht vollzogenen Rückstufung zum Halbprofitum, weshalb wichtige Grundlagen für eine erfolgreiche Runde in der in dieser Saison sehr stark besetzten Regionalliga fehlen würden.

Corrochano versucht dies seit seinem Amtsantritt zu ändern, bislang aber nicht mit durchschlagendem Erfolg.
Aktuell würden aus der dritten Liga zwei Vereine in die Regionalliga Südwest absteigen (FSV Frankfurt, Mainz 05 II). Das heißt: Nur wenn beide erstplatzierten Südwest-Vertreter in der Relegation in die dritte Liga aufsteigen würden, gäbe es statt sechs "nur" fünf Absteiger.

Selbst für diesen Fall beträgt Triers Rückstand vier Punkte bis zum rettenden Ufer, wobei die auf Rang 14 liegenden Kickers Offenbach noch ein Spiel weniger auf dem Konto haben. Trotz der prekären Lage denkt Alawie nicht ans Aufgeben: "Uns bleibt nichts anderes übrig, als weiterzumachen. Wir Spieler stehen in der Verantwortung."

Unser Liveticker zum Spiel sowie Statements von Stürmer Muhamed Alawie und Trainer Oscar Corrochano hier abrufen.
Aufrufe: 027.3.2017, 05:39 Uhr
volksfreund.de/Mirko BlahakAutor