2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Mit aller Macht stemmt sich Brühls Kapitän Lukas Rösch (r.) in der Partie gegen Nierfeld gegen die Heimniederlage. Foto: Bucco
Mit aller Macht stemmt sich Brühls Kapitän Lukas Rösch (r.) in der Partie gegen Nierfeld gegen die Heimniederlage. Foto: Bucco

Einfach Lust auf mehr

Der Landesligist SC Brühl hat noch Luft nach oben – Viktoria Glesch/Paffendorf erwartet einen Kraftakt

Rhein-Erft-Kreis. Das Jahresende ist klassischerweise die Zeit zurückzublicken. In den Fußball-Landesligen liegt eine ereignisreiche Hinrunde hinter den fünf Vertretern aus dem Rhein-Erft-Kreis, mit sportlichen Highlights, prägenden Momenten und vielversprechenden Aussichten für das neue Jahr. Der Hinrunden-Rückblick zeichnet die erste Hälfte der Saison 2016/17 nach.

Landesliga, Staffel 2,

SC Brühl: Platz 3, 28 Punkte, 31:20 Tore, bester Schütze: Lukas Rösch (6).

Im zweiten Jahr nach dem Abstieg entwickelt sich der SC langsam aber stetig zu einem der Top-Teams. Trotz eines zwischenzeitlichen Tiefs mit vier Spielen ohne Sieg liegen die Schlossstädter nach der Hinrunde in Schlagdistanz zum Spitzenduo. „Wir können Ausfälle mittlerweile kompensieren, ohne dass ein Leistungsabfall zu erkennen ist. Trotzdem ist immer noch Luft nach oben und wir alle sind entschlossen, in der Rückrunde die Tabellenspitze anzugreifen“, sagt Kapitän Lukas Rösch, mit sechs Toren gleichzeitig treffsicherster Akteur des Teams von Coach Tilman Waegner.

Abseits vom Ligaalltag bildete der Kreispokalsieg das Highlight einer Brühler Hinrunde, die nicht nur Lust auf mehr macht, sondern auch gezeigt hat, dass mit dem SCB zu rechnen ist. So wie es auch in der neuen Vereinshymne, die im Herbst samt Videoclip für reichlich Aufsehen sorgte, heißt: „Immer wieder vor, Schlossstädter vor.“

BC Viktoria Glesch/Paffendorf: Platz 9, 22 Punkte, 29:37 Tore, bester Schütze: Fatlum Ahmeti (10).

Es drängt sich der Verdacht auf, als wäre die Winterpause für den BCV zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt gekommen. Immerhin holten die Glescher aus den letzten vier Spielen des Jahres 13 Punkte und verließen so nicht nur die Abstiegsränge, sondern sicherten sich auch das Überwintern auf einem einstelligen Tabellenplatz. „Trotzdem bin ich ganz froh, dass jetzt Zeit zum Durchatmen ist. Die Hinrunde hat Kraft gekostet“, sagt Trainer Konrad Czarnetzki, der weiß, dass sich seine Spieler im Frühjahr keine Schwächeperiode leisten dürfen: „In dieser Liga sind mindestens 40 Punkte Pflicht, um die Klasse zu halten. Das wird ein Kraftakt für fast alle Teams.“

Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Disziplin will die Viktoria auch im zweiten Jahr den Klassenerhalt schaffen. Spektakuläre Hinrundensiege wie gegen Walheim (3:2) oder Spitzenreiter Breinig (3:2), dem der BCV die bis dato einzige Niederlage zufügen konnte, beweisen, dass sich die Bergheimer trotz kleinem Kader und starker Konkurrenz keinesfalls verstecken müssen.

SC Germania Erftstadt-Lechenich: Platz 12, 20 Punkte, 28:29 Tore, bester Schütze: Pascal Schiffer (7).

In Erftstadt, wo die Fußball-Tauschbörse jedes Jahr Fußball-Romantiker aus ganz Deutschland anzieht, scheint man sich den Spruch von Trainerlegende Sepp Herberger, „ein Spiel dauert 90 Minuten“, allzu sehr zu Herzen genommen zu haben. Denn regelmäßig verschenkten die Germanen in der ersten Saisonhälfte Punkte in der Nachspielzeit. Späte Gegentreffer kosteten die Lechenicher insgesamt fünf Punkte. Hinzu kommen zwei verschossene Elfmeter, die dem SC drei weitere Punkte in der Nachspielzeit hätten bescheren können.

Ohne diese Zähler finden sich die Erftstädter im grauen Tabellenmittelfeld wieder. „Sowohl Tabellenplatz, als auch Punkteausbeute sind unbefriedigend“, weiß Trainer Paul Esser. Allerdings ist der erfahrene Übungsleiter überzeugt, dass sich seine Mannschaft nach einer guten Wintervorbereitung in der Rückserie stärker präsentieren wird. Zumal auch längst nicht alles schlecht lief: „Wir sind immerhin zu Hause noch ungeschlagen.“ Diese Serie gilt es, zum Rückrundenstart prompt gegen die Top-Teams aus Breinig und Vichttal zu verteidigen.

Landesliga, Staffel 1

SpVg Frechen 20: Platz 9, 24 Punkte, 21:22 Tore, bester Schütze: Felix Wieler (6).

Mit reichlich Ambitionen waren die Zwanziger in die Saison gegangen, um sich nach nur sechs Punkten aus den ersten sieben Spielen eingestehen zu müssen, dass Anspruch und Wirklichkeit nicht recht zusammenpassen. Mit der Rückbesinnung auf defensive Stärken kehrte der Erfolg zurück zu den Schwarz-Weißen, die im Anschluss sieben Mal in Folge ungeschlagen blieben. Auch im dritten Landesligajahr fehlt der SpVg ein echter Torjäger. „Wir brauchen zu viele Chancen. Dementsprechend stehen alle unsere Spiele auf Messers Schneide“, sagt Coach Micha Skorzenski.

Felix Wieler, mit sechs Toren bester Stürmer, lief zu Saisonstart noch als linker Verteidiger auf, trifft nun als einziger Frechener aber regelmäßig. Die besten Leistungen bot die SpVg zuletzt immer dann, wenn es gegen offensivstarke Gegner ging. „Gegen Wiehl, Deutz und Schlebusch haben wir unsere besten Spiele gemacht“, erinnert sich Skorzenski, der hofft, dass seine Mannschaft in der Rückrunde weiterhin defensiv stabil auftritt, im Spiel nach vorne aber mehr Durchschlagskraft an den Tag legt.

GKSC Hürth: Platz 11, 20 Punkte, 26:30 Tore, bester Schütze: Patrick Siebert (8).

Die wichtigste Erkenntnis der Hinrunde hatte der Aufsteiger schon nach den ersten drei Auftritten erhalten: „Wir haben sofort gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind“, freute sich GKSC-Trainer Sebastian Neumann-Rystow nicht nur über drei Siege zum Auftakt, sondern auch über eine insgesamt recht sorgenfreie Halbserie, die die Gleuel-Knapsacker mit vier Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge beendeten.

Mut für die Rückrunde spendet zudem die Tatsache, dass der Aufsteiger gegen alle vier Teams auf den Abstiegsplätzen dreifach punkten konnte. Die Aufstiegseuphorie machte sich auch im Pokal bemerkbar. Der GKSC zog ins Kreispokalfinale ein und war zudem auf Verbandsebene erfolgreich. Im weiteren Verlauf der Hinrunde zeigte sich aber, dass Ausfälle wichtiger Spieler nur schwer zu kompensieren sind. „In der Breite haben wir noch Potenzial“, weiß Neumann-Rystow.

Aufrufe: 027.12.2016, 20:00 Uhr
KSTA-KR/Stefan KühlbornAutor