Frey (schweigt lange): Hmm.
Sie haben das aber schon mitbekommen, oder?
Frey: Natürlich. Das wäre ja fatal, wenn ich als Mitarbeiter in diesem Verein so etwas nicht mitbekomme.
Und dass Herr Alushi verheiratet ist, wissen Sie demnach auch.
Frey: Viele Club-Spieler sind verheiratet.
Aber nur einer mit einer Fußball-Weltmeisterin.
Frey: Sie können davon ausgehen, dass ich das auch weiß.
Haben Sie schon versucht, Frau Alushi von den Vorzügen des Frauenfußballs beim 1. FCN zu überzeugen?
Frey: Guter Mann, jetzt sage ich Ihnen mal etwas: Wir spielen in der 3. Liga. Genügt das als Antwort?
Nein.
Frey: Schade. Also: Natürlich wäre jeder Verein froh, eine solche Spielerin zu bekommen. Aber das ist doch erst einmal ein Hirngespinst. Aber auf die Idee muss uns keiner bringen.
Also heißt das, dass Sie Frau Alushi zum Club holen wollen?
Frey: Ich kann viel wollen, ich kann auch eine Million Euro Gehalt wollen.
Da ist die Sache mit Frau Alushi wahrscheinlicher, oder?
Frey: Das muss vernünftig angegangen werden. Vor allem muss die andere Seite Bereitschaft zeigen. Wir haben auf jeden Fall mal angefragt. Aber die haben ja ein kleines Kind.
Was ändert das?
Frey: Ja, die Mutter soll dreimal die Woche trainieren. Da würde ich als Vater doch fragen: Seid ihr vogelwild?
Vielleicht müsste so eine Ausnahmekönnerin ja nicht dreimal die Woche trainieren? Könnte für die 3. Liga auch so reichen, oder?
Frey: Ich mache mir diese Gedanken erst, wenn sie da ist. Die körperliche Verfassung müsste man sich natürlich ansehen. Über die spielerische Qualität müssen wir nicht sprechen. Es kann aber sein, dass dann Neid aufkommt in der Mannschaft, wenn eine weniger trainieren muss als die anderen. Noch einmal: Man müsste sehen, was Frau Alushi bereit ist zu geben.
Was könnte denn der Club geben? haben Sie schon beim Schatzmeister nachgefragt, wie viel Geld noch da ist?
Frey: Da sind Sie anscheinend nicht wirklich gut informiert. Wir haben bei uns im Verein keine einzige Vertragsamateurin. Hier kriegt niemand Geld. Aber vielleicht kommt ja einer und spendiert uns etwas, wenn er hört, dass so eine Spielerin hier spielen möchte.
Wie hat denn Ihre Mannschaft auf diese Nachricht reagiert?
Frey: Da hat noch keine reagiert. Ich weiß nicht, ob die alle die Presse so verfolgen, aber das will ich auch nicht beurteilen.
Welche Mannschaft würde denn auf Fatmire Alushi warten beim Club?
Frey: Eine sehr junge Mannschaft, technisch richtig gut.
Eine, die am Ende in die 2. Liga aufsteigt?
Frey: Moment, wir versuchen das hier gerade erst zu stabilisieren. Über den Aufstieg brauchen wir noch nicht zu sprechen.
Aber wenn Frau Alushi dazukäme?
Frey: Dann wäre das schon wahrscheinlicher. Ihre Erfahrung würde uns schon helfen. Sie könnte die Mannschaft führen.
Dann viel Glück bei der Überzeugungsarbeit.
Frey: Danke.