2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Erfolgreich und bald im Club-Trikot: Fatmire Alushi (hier 2013 mit dem EM-Pokal) wäre schon eine Verstärkung für den 1. FCN in der Regionalliga. F: dpa
Erfolgreich und bald im Club-Trikot: Fatmire Alushi (hier 2013 mit dem EM-Pokal) wäre schon eine Verstärkung für den 1. FCN in der Regionalliga. F: dpa

Eine Weltmeisterin für den Club?

Club-Trainer Norbert Frey über die ersten Verhandlungen mit Fatmire Alushi

Verlinkte Inhalte

Enis Alushi ist neu beim 1. FC Nürn­berg. Verheiratet ist Enis Alushi auch. Mit Fatmire, ehemals Bajramaj, einer Weltmeisterin. Die wäre doch eine Verstärkung für die Frauenfußbal­lerinnen des Clubs? Eine Nachfrage bei Norbert Frey, dem Trainer.
Herr Frey, was haben Sie sich gedacht, als Sie gehört haben, dass der Club Enis Alushi verpflichtet.

Frey (schweigt lange): Hmm.

Sie haben das aber schon mitbekom­men, oder?

Frey: Natürlich. Das wäre ja fatal, wenn ich als Mitarbeiter in diesem Verein so etwas nicht mitbekomme.

Und dass Herr Alushi verheiratet ist, wissen Sie demnach auch.

Frey: Viele Club-Spieler sind verhei­ratet.

Aber nur einer mit einer Fußball-Weltmeisterin.

Frey: Sie können davon ausgehen, dass ich das auch weiß.

Haben Sie schon versucht, Frau Alushi von den Vorzügen des Frauen­fußballs beim 1. FCN zu überzeugen?

Frey: Guter Mann, jetzt sage ich Ihnen mal etwas: Wir spielen in der 3. Liga. Genügt das als Antwort?

Nein.

Frey: Schade. Also: Natürlich wäre jeder Verein froh, eine solche Spiele­rin zu bekommen. Aber das ist doch erst einmal ein Hirngespinst. Aber auf die Idee muss uns keiner bringen.

Also heißt das, dass Sie Frau Alushi zum Club holen wollen?

Frey: Ich kann viel wollen, ich kann auch eine Million Euro Gehalt wollen.

Da ist die Sache mit Frau Alushi wahrscheinlicher, oder?

Frey: Das muss vernünftig angegan­gen werden. Vor allem muss die ande­re Seite Bereitschaft zeigen. Wir haben auf jeden Fall mal angefragt. Aber die haben ja ein kleines Kind.

Was ändert das?

Frey: Ja, die Mutter soll dreimal die Woche trainieren. Da würde ich als Vater doch fragen: Seid ihr vogelwild?

Vielleicht müsste so eine Ausnahme­könnerin ja nicht dreimal die Woche trainieren? Könnte für die 3. Liga auch so reichen, oder?

Frey: Ich mache mir diese Gedan­ken erst, wenn sie da ist. Die körperli­che Verfassung müsste man sich natür­lich ansehen. Über die spielerische Qualität müssen wir nicht sprechen. Es kann aber sein, dass dann Neid auf­kommt in der Mannschaft, wenn eine weniger trainieren muss als die ande­ren. Noch einmal: Man müsste sehen, was Frau Alushi bereit ist zu geben.

Was könnte denn der Club geben? haben Sie schon beim Schatzmeister nachgefragt, wie viel Geld noch da ist?

Frey: Da sind Sie anscheinend nicht wirklich gut informiert. Wir haben bei uns im Verein keine einzige Ver­tragsamateurin. Hier kriegt niemand Geld. Aber vielleicht kommt ja einer und spendiert uns etwas, wenn er hört, dass so eine Spielerin hier spie­len möchte.

Wie hat denn Ihre Mannschaft auf diese Nachricht reagiert?

Frey: Da hat noch keine reagiert. Ich weiß nicht, ob die alle die Presse so verfolgen, aber das will ich auch nicht beurteilen.

Welche Mannschaft würde denn auf Fatmire Alushi warten beim Club?

Frey: Eine sehr junge Mannschaft, technisch richtig gut.

Eine, die am Ende in die 2. Liga auf­steigt?

Frey: Moment, wir versuchen das hier gerade erst zu stabilisieren. Über den Aufstieg brauchen wir noch nicht zu sprechen.

Aber wenn Frau Alushi dazukäme?

Frey: Dann wäre das schon wahr­scheinlicher. Ihre Erfahrung würde uns schon helfen. Sie könnte die Mann­schaft führen.

Dann viel Glück bei der Überzeu­gungsarbeit.

Frey: Danke.

Aufrufe: 02.8.2016, 09:46 Uhr
Fadi KeblawiAutor