2024-05-10T08:19:16.237Z

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Halt! Ex-Eintrachtler Christopher Spang, seit Sommer bei Watzenborn aktiv, versucht Triers Linksverteidiger Kevin Heinz aufzuhalten. TV-Foto: Sebastian Schwarz
Halt! Ex-Eintrachtler Christopher Spang, seit Sommer bei Watzenborn aktiv, versucht Triers Linksverteidiger Kevin Heinz aufzuhalten. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Eine Nulldiät als Kraftspender

Fußball: Eintracht Trier versucht, aus dem 0:0 gegen Watzenborn das Positive zu ziehen

Regionalligist Eintracht Trier hat es wieder nicht geschafft, einem Sieg direkt einen weiteren Erfolg folgen zu lassen. Immerhin: Beim Aufsteiger Watzenborn blieb der SVE zum zweiten Mal hintereinander ohne Gegentor - das allerdings war in einem schwachen Spiel auch mit Glück verbunden.
Wetzlar. Ruhig, aber in seiner Ansage klar - so hatte Christoph Anton den neuen Eintracht-Trainer Oscar Corrochano charakterisiert. So gab sich der 40-Jährige auch nach dem Spiel beim SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: "Wir hatten von Beginn an keinen Zugriff. Wir wollten die Räume eng machen, das haben wir nicht hinbekommen. Das hat sich durchs ganze Spiel gezogen. Bei zwei sehr guten Chancen des Gegners hatten wir den Engel an unserer Seite. Es war ein dreckiges Unentschieden." Unmissverständliche Kritik - verpackt in einer besonnen vorgetragenen Analyse.
Die in Wetzlar ausgetragene Partie beim Aufsteiger aus Mittelhessen zeigte, dass beim SVE die Bäume so schnell nicht in den Himmel wachsen. Am Ende der sechsten englischen Woche in Folge spielten auch die aufgebrauchten Kraftreserven eine Rolle. "Wenn die Physis nicht will, hört auch die Psyche auf", sagte Corrochano.
Dennoch: Die Nulldiät soll mittelfristig als Kraftspender dienen. "Wir haben zum zweiten Mal in Folge nicht verloren und wieder kein Gegentor kassiert. Das nimmt man gerne mit. Der Punkt wird uns weiterbringen", ist Kevin Heinz überzeugt. Triers Linksverteidiger verhinderte in der letzten Minute mit einer Rettungstat gegen Ilias Azaouaghi das 0:1.
Großchancen zur Watzenborner Führung hatte zuvor bereits Raffael Szymanski vergeben, als er an Eintracht-Torwart Chris Keilmann sowie am Pfosten scheiterte (55., 74.).
"Wir haben zwei Punkte liegengelassen. Wir haben in 90 Minuten nicht eine Chance aus dem Spiel zugelassen", haderte Watzenborns Trainer Francisco Copado. Dennoch hatte Trier zumindest eine gute Gelegenheit - einen Freistoß zirkelte Rico Gladrow nur knapp am Toreck vorbei (41.).
Bis zum nächsten Spiel zu Hause gegen den FC Nöttingen am kommenden Freitag bleibt Corrochano nun erstmals nach seinem Amtsantritt in Trier ein bisschen Zeit, um Grundlagenarbeit zu betreiben. Gleichzeitig wird den Spielern nach der Belastung in den zurückliegenden Wochen ein freier Tag gegönnt. Corrochano: "Wir müssen Priorität auf die Regeneration legen. Gleichzeitig haben wir vier, fünf Einheiten, in denen wir im taktischen Bereich Dinge einstudieren müssen." Extra Spang gefeiert:Zu Spielbeginn und nach dem Abpfiff feierte der mitgereiste Eintracht-Anhang Christopher Spang mit Sprechchören. Der gebürtige Trierer war im vergangenen Sommer (nicht ganz freiwillig) gewechselt - zum Aufsteiger Watzenborn. Nun gab’s für den 23-Jährigen erstmals das Wiedersehen mit dem Ex-Club. Nach dem Spiel ging Spang zu den SVE-Fans in die Kurve. "Normalerweise geht kein Spieler aus dem gegnerischen Kader in die Kurve und lässt sich feiern. Die Eintracht-Fans haben mich wertgeschätzt. Da soll man den Dank auch rüberbringen", erläuterte Spang. Der Defensivallrounder spielte gegen Trier als Rechtsverteidiger und lieferte sich damit mehrere Zweikämpfe mit seinem Kumpel Christoph Anton. Spang: "Da fühlte ich mich manchmal ans Training in Trier erinnert. Es gibt keinen Punktsieger, es waren ausgeglichene Duelle." Sein Trainer Francisco Copado will Spang auch künftig als Rechtsverteidiger aufbieten: "Wir haben Bedarf auf dieser Position. Er bringt alle Veranlagungen mit, um dort zu spielen. Er ist ein athletischer und körperbetonter Spieler, der durch seine Laufarbeit immer wieder vorstoßen und Flanken bringen kann." bl
Aufrufe: 09.10.2016, 21:43 Uhr
volksfreund.de/Mirko BlahakAutor