2024-05-17T14:19:24.476Z

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F: Patten
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Eine ,,Maschine" mit Schwiegersohn-Qualitäten

GL FFM WEST: +++ Adrian Bitiq weiß die familiäre Atmosphäre in Usingen zu schätzen +++

KARBEN . Mit seinen beiden Toren hat er in der Fußball-Gruppenliga maßgeblich die Weichen zum 3:0-Sieg der Usinger TSG gegen die TSG Nieder-Erlenbach gestellt und dabei seine Torjägerqualitäten eindrucksvoll bewiesen. Adrian Bitiq ist unser Sportler der Woche.

Geboren im Kosovo im damaligen Jugoslawien kam der heute 24-Jährige als Kleinkind 1992 nach Deutschland und fand in der Wetterau in Karben mit seiner Familie eine neue Heimat. Beim KSV Klein-Karben trat er mit vier Jahren zum ersten Mal im Verein gegen den Ball und blieb ihm außer einem sechsmonatigen Abstecher zum Nachbarn FV Bad Vilbel bis zum Sommer 2015 treu. Erst zum Saisonbeginn betrat der bodenständige Wetterauer zum ersten Mal fußballerisch Neuland. ,,Sicher hat der Gruppenliga-Abstieg von Klein-Karben eine Rolle gespielt, aber ich wollte mich auch sportlich weiterentwickeln mit einer Perspektive für die Verbandsliga", begründet die Fachkraft für Lagerlogistik den Wechsel und erinnert an den beeindruckenden Auftritt der Usinger in der Hessenliga-Relegation 2013.

Nach nur drei Monaten an den Muckenäckern sieht sich Bitiq bestens aufgehoben: ,,Kaum eine Mannschaft hält so zusammen wie Usingen." Angesichts des derzeitigen siebten Platzes mit zwölf Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze verhehlt Bitiq eine gewisse Enttäuschung nicht. Auch er selbst habe seine optimale Leistung noch nicht erreicht: ,,Wir haben das Potenzial zum Aufstieg und gehören viel weiter nach oben. Wir wollen aufsteigen und ich will nach meiner Schulterverletzung mit 20 Saisontoren meinen Beitrag leisten." Tore schießen hat dem 1,89 Meter großen Stoßstürmer schon immer am meisten Spaß gemacht. Antrittsschnelligkeit, Kopfballstärke und Durchsetzungskraft sind die Qualitäten, mit denen er den gegnerischen Abwehrreihen das Nachsehen gibt, wobei er sich eine noch bessere Torquote wünscht. Bei seiner Technik sowie im taktischen Verhalten bestehe dagegen das größte Verbesserungspotenzial.

UTSG-Spielausschussboss Olaf Best sieht in dem Neuzugang wegen seiner Geradlinigkeit und Ehrlichkeit einfach einen Klassetyp, den man sich als Schwiegersohn wünschen würde: ,,Mir gefällt seine Art, Fußball zu spielen. Er passt toll in unsere Gemeinschaft, kann aber auf dem Platz auch mal ein Drecksack sein." Der Kämpfer von der ersten bis zur letzten Minute müsse vor dem Tor allerdings noch gefährlicher und effektiver agieren. Der Fan des FC Bayern München sieht sich selbst als Vollblutfußballer, der sich einfach nicht vom Ball trennen kann. Er will spielen, solange die Knochen halten und nach seiner aktiven Karriere dem Fußball als Trainer erhalten bleiben. Als Torjäger wäre er gerne so kaltschnäuzig wie Robert Lewandowski oder Thomas Müller (,,Der steht immer richtig").

Unvergessen bleibt Bitiq sein erstes Spiel mit Klein-Karben II gegen die Spvgg Bad Homburg, als er mit 18 Jahren seinen ersten Doppelpack erzielte, den Klassenerhalt sicherte und sein heutiger Mitspieler Pascal Bretschneider ebenfalls das KSV-Trikot trug.

In seiner Freizeit arbeitet unser Sportler der Woche gerne als Barmixer in einer Frankfurter Lokalität: ,,Ich mag vor allem den Umgang mit den Gästen." Auf dem Fußballplatz sieht er sich in einer ganz anderen Rolle: ,,Da bin ich eine absolute Maschine."



Aufrufe: 014.11.2015, 00:11 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor