2024-06-14T14:12:32.331Z

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Der vierte Aufstieg in fünf Jahren: Die Amberger U23 spielt in der neuen Saison erstmals in der Vereinsgeschichte in der Bezirksliga. <b>F: Dietl</b>
Der vierte Aufstieg in fünf Jahren: Die Amberger U23 spielt in der neuen Saison erstmals in der Vereinsgeschichte in der Bezirksliga. <b>F: Dietl</b>

Eine Erfolgsgeschichte der besonderen Art

Zweite Mannschaft des FC Amberg kickt erstmals in der Bezirksliga +++ Noch 2008 musste das Team wegen Spielermangels abgemeldet werden

Höhen und Tiefen im Fußball sind ja keine Seltenheit. Jeder Verein hat sie schon durchlebt, auch der FC Amberg. Eine Erfolgsgeschichte der besonderen Art hat dabei die zweite Mannschaft der Vilsstädter geschrieben, die am Wochenende mit dem 1:0-Sieg in der Relegation gegen den 1. FC Schwarzenfeld und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga Nord ihren vorläufigen Höhepunkt fand. „Der Abschluss einer wirklich tollen Saison unserer U23“, sagt Ambergs Sportlicher Leiter Bernd Scheibel. Und eine Premiere dazu, denn noch niemals hat eine Zweite des FC Amberg in der Bezirksliga gekickt.

Im Hintergrund laufen derzeit die Planungen für die neue Saison auf Hochtouren. Bislang steht fest, dass Thomas Maier den FC Richtung Landesliga zum ASV Burglengenfeld verlassen wird. Trainer der U23 der Gelb-Schwarzen bleibt hingegen Tobias Pinzenöhler, der ansonsten auf den kompletten Kader der abgelaufenen Spielzeit zurückgreifen kann. „Überwiegend spielten in der U23 in den letzten Jahren nur Spieler aus unseren eigenen Junioren. Da ist auch zukünftig unser Ziel“, sagt Scheibel. Heißt konkret, dass auch für 2014/15 in der Bezirksliga dieses Konzept weiter verfolgt wird und erneut Talente aus der U19 eingebaut werden.

Fünf Jahre hat es gedauert, ehe die Bayernliga-Reserve des FCA in der höchsten Spielklasse des Bezirks Oberpfalz steht. Tiefpunkt war der 2. Juli 2008, als die Gelb-Schwarzen am 2. Juli 2008 die zweite Mannschaft wegen Personalmangels aus dem Spielbetrieb zurückziehen musste. Ein Umstand, der vom damaligen Amberger Kreisspielleiter Thomas Graml mit dem Zitat „Ich finde es tragisch, dass das Aushängeschild des Amberger Fußballs keine zweite Mannschaft zusammenbringt“ kommentiert wurde.

Aber auch ein Umstand, der die Amberger Verantwortlichen zum Handeln bewog. Nur ein Jahr später folgte auf Initiative des damaligen Vorsitzenden Werner Aichner die Neuanmeldung und der Start in der B-Klasse. Akteure aus der eigenen Jugend und Christian Gebhard aus der ersten Mannschaft kamen zum Einsatz, trainiert wurde das Team vom jetzigen Sportlichen Leiter Bernd Scheibel, als Betreuer fungierte Gerhard Kramer.

Die Erfolge ließen dann nicht lange auf sich warten: In der Saison 2009/10 holte sich die Mannschaft ohne Punktverlust, mit 157:15 Toren und 78 Punkten aus 26 Spielen die Meisterschaft in der B-Klasse. Zwölf Monate später erneuter Jubel, als mit 87:20 Toren und 56 Zählern aus 22 Partien der A-Klassen-Titel und der Kreisklassen-Aufstieg geschafft wurden. Der sagenhafte Dreifach-Aufstieg wurde dann in der Saison 2011/12 perfekt gemacht. In der Kreisklasse Süd stand ungeschlagen die Meisterschaft mit 91:25 Treffern und 72 Punkten aus 26 Begegnungen zu Buche.

Es schloss sich in der Spielzeit 2012/13 der dritte Rang in der Kreisliga Süd an, ehe zu Beginn der abgelaufenen Saison Tobias Pinzenöhler das Traineramt von Bernd Scheibel übernahm. Mit bekanntem Ausgang, dem Aufstieg in die Bezirksliga Nord. „Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft sowie die Identifikation mit dem FC Amberg sind sicherlich die Hauptgründe für unseren Erfolg“, weiß Scheibel.

Bestes Beispiel dafür ist die Tatsache, dass Spieler wie Andreas Dengler, Manuel Knauer, Andre Knoll, Andre Schwendner, Dennis Kramer, der jetzt nach Weiden gewechselte Ben Burger, Marko Rath, und Kapitän Heiko Giehrl seit der B-Klasse bis heute trotz zahlreicher Angebote höherklassiger Vereine dem FC Amberg die Treue hielten. Giehrl absolvierte so von 126 Spielen in den letzen fünf Jahren ganze 122 – ebenso rekordverdächtig.

„Was auch zeigt, mit wie viel Herzblut die Spieler bei der U23 dabei sind, ist die Position von Andres Dengler“, erzählt Scheibel. Der begann nämlich 2009 als Torhüter in der U23 und musste dann wegen einer Schulterverletzung aufhören. Danach war er Betreuer, Torwart-Trainer, Kassier – wenn Not am Mann war – und schulte zum Feldspieler um. Er kam auch als Feldspieler in der abgelaufenen Saison zum Einsatz.
Aufrufe: 014.6.2014, 06:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor