DFB-Stützpunkt Amberg stellt sich neu auf

Der Stützpunkt Amberg hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Jahrelang wurden die Spitzentalente der Region am DFB-Stützpunkt in Kümmersbruck-Theuern ausgebildet, zahlreiche Spieler schafften den Sprung in den höherklassigen Amateur- oder sogar in den Profifußball. Patrick Erras (Werder Bremen), Sarah Däbritz (Paris St. Germain) oder Laura Donhauser (1.FC Köln) sind leuchtende Beispiele, hinter denen viele weitere Spieler stehen, die es zumindest im hiesigen Fußball weit über die Stadt- und Landkreisgrenzen hinaus zu einem Namen gebracht haben.

Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt der Blick auf die vergangenen Jahre. Personelle und strukturelle Veränderungen am Stützpunkt – mittlerweile ist die Stadt Amberg mit ihrem Sportareal am Schanzl als Trainingsstätte der Partner des DFB, aber auch lokale Einflüsse machen sich bemerkbar. „Mit Markus Schmeißner und Josef Fleischmann haben wir zwei ausgewiesene Fachkräfte nach vielen Jahren der Kontinuität verloren. Neben dem Stützpunktwechsel von Kümmersbruck nach Amberg hat auch der FC Amberg in dieser Zeit viel erlebt, die Region in den Jugendteams einige Spielklassen verloren.“, blickt DFB-Stützpunktkoordinator Johannes Ederer zurück und verweist auf einen weiteren Punkt: „Uns haben damals binnen eines Jahres 10 von 37 Stützpunktspielern zu Profivereinen verlassen. Die Leistungszentren versuchen mittlerweile immer früher, an die Spieler heran zu rücken und sie an sich zu binden.“

Dass es in der Summe aller Punkte und Veränderungen zu einem Substanzverlust kam, macht der 32-jährige Koordinator nicht an den vormaligen Trainern fest. „Basti Binner und Bastian Ellmaier haben einen guten Job am DFB-Stützpunkt Amberg geleistet und wichtige Neuerungen vorangetrieben. Sie haben uns auf eigenen Wunsch hin verlassen, beide sind beruflich wie privat als junge Familienväter stark eingespannt, zudem auf Vereinsebene eingebunden. Wir gehen im Guten auseinander und sind dankbar für die geleistete Zusammenarbeit.“

Scheibel und Denk ersetzen Binner und Ellmaier

Umso bedeutender war die Nachfolgesuche, bei der am Ende die beiden Lizenztrainer Bernd Scheibel und Andreas Denk das Rennen machten. Scheibel ist in Amberg kein Unbekannter und war als Sportlicher Leiter und Co-Trainer ein Aushängeschild des FC Ambergs. Zuletzt sammelte Scheibel, der als Beamter in Nürnberg arbeitet, Erfahrungen im Jugendbereich der SpVgg Greuther Fürth in der B- und A-Junioren-Bundesliga sowie in der vergangenen Saison als Honorartrainer am DFB-Stützpunkt in Weiden. „Bernd ist ein Fachmann, der vor allem auch die Anforderungen im Jugendbereich in vielen Facetten kennt. Er ist eine große Bereicherung für unseren Stützpunkt und kehrt nach seinem Engagement in Weiden nun in seine Heimat zurück.“, erklärte Ederer.

Nicht weniger wichtig ist die Verpflichtung von Andreas Denk. Der 42-jährige Familienvater, der als Pressesprecher und Marketingleiter der Johanniter tätig ist, ist in der Region Amberg durch seine vorherige Tätigkeit bei einem regionalen TV-Sender bekannt, in Fußballkreisen aber eher ein Quereinsteiger. Kein Wunder, schließlich trat Denk als Trainer und Funktionär bisher nur im Kleinfeldbereich der SpVgg Ebermannsdorf in Erscheinung – dort aber mit Kontinuität und Erfolg. Dass er nicht schon bei höherklassigen Vereinen auf dem Zettel steht, ist ein Glücksfall für den Stützpunkt Amberg, wie Ederer meint: „Andi ist in puncto Kommunikation und Organisation ein Profi, dazu habe ich menschlich wie sportlich als Trainerkollege ein positives Bild von ihm gewonnen. Er schiebt total an, sein Engagement ist außerordentlich.“

Pongratz, Pommer und Blödt als neue Zusatztrainer an Bord

Damit Denk und seine Kollegen Scheibel und Ernemann – die sich als Trio verantwortlich um die Belange des Stützpunktes zeichnen – den hohen Anforderungen rund um die Stützpunktarbeit gerecht werden, sind ehrenamtliche Zusatzkräfte nötig. Mit Florian Pommer, Rudi Pongratz sowie Torwart-Trainer Lukas Blödt fanden sich wichtige Kräfte, die sich zuverlässig einbringen. Auch Johannes Hager steht sporadisch für das Individualtraining oder Cybertrainingseinheiten zur Verfügung.

Alles wieder im Lot am Amberger DFB-Stützpunkt? „Bis man die Entwicklungen sieht, vergehen einige Monate. Die ersten Ansätze und Entwicklungen sind aber bereits zu erkennen. Wir sind auf einem guten Weg und werden wieder erfolgreich, wenn wir in dieser Konstellation längerfristig zusammenbleiben.“, richte Ederer den Blick in die Zukunft.