2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinstreue
"Ente" Kuthning, ganz rechts, hat viele Mannschaften trainiert. Wie hier das Team aus der Saison 2013/2014. Foto: Volker Schmidt
"Ente" Kuthning, ganz rechts, hat viele Mannschaften trainiert. Wie hier das Team aus der Saison 2013/2014. Foto: Volker Schmidt

Eine Ära geht in Wehden zu Ende

Trainer Jens "Ente" Kuthning geht nach 13 Jahren von Bord

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WEHDEN. 343 Punktspiele, 187 Siege, 55 Unentschieden, 101 Niederlagen bei 889:572 Toren und insgesamt 616 Punkten. Das macht pro Spiel 2,6 zu 1,7 Tore und 1,8 Punkte pro Spiel. Dazu kommt noch ein NZ-Pokal-Sieg und ein Titel, beim damals noch größten Hallenturnier in Schiffdorf, als man 51 Teams hinter sich ließ.

So lesen sich die nackten Zahlen in der Bilanz von Jens „Ente“ Kuthning beim TSV Wehden und später bei der SG Wehden Debstedt. Doch viel wird dieser Bilanz nicht mehr hinzuzufügen sein. Denn „Ente“, wie ihn jeder kennt, wird nach der Saison 2015/2016 die Kommandobrücke der ersten Herren der SG Wehden/Debstedt nach 13 Jahren verlassen. Ente übernahm im Jahr 2003 das Team und brachte einiger seiner Schützlinge aus Spadener Zeiten mit in den Verein. Schon in der ersten Saison demontierte sein Team die 2. Kreisklasse und stieg mit 102:30 Toren und nur vier nicht gewonnen Spielen in die 1. Kreisklasse auf.

Wer Ente kennt, dem war klar, dass das nicht sein Ziel gewesen sein konnte. „In drei Jahren will ich Kreisliga spielen.“ hieß seine Ansage. Und sein Team hielt sich an seinen Coach. Nach 2 Jahren in der 1. Kreisklasse unter den Top 4 (4. und 3.) deklassierten Ente und seine Mannschaft den Rest der Liga. Nur ein Unentschieden und eine Niederlage bei 24 Siegen standen am Ende zu Buche. 105:29 Tore sprachen ebenfalls eine deutliche Sprache. Eine solche Bilanz hat sich in der 1. Kreisklasse in den letzten 15 Jahren keine andere Mannschaft erspielen können. Das Ziel war erreicht!

Seit 2007 spielt der TSV Wehden bzw später die SG Wehden/Debstedt in der Kreisliga. Höhepunkt war der Zweikampf um den Titel mit dem TSV Sievern in der Saison 2010/11. Am Ende musste man den Sievernern den Vortritt lassen und ging selbst in die Relegation gegen den VfL Stade II. Der Aufstieg wurde verpasst, aber das Team wurde von vielen mitgereisten Fans direkt nach dem Spiel gefeiert, und auch als man beim Pfingstbaum aufstellen in Wehden eintraf, schallte den Jungs und ihrem Trainer ein „Wir sind stolz auf unser Team“ entgegen.

Natürlich hatte man in Wehden auch mit Abgängen zu kämpfen, und einen Unterbau im Jugendbereich gab es quasi nicht. Dennoch konnte Ente immer wieder neue Leute für den TSV Wehden begeistern und den Verein seit dem Aufstieg Jahr für Jahr souverän in der Kreisliga halten und zeitweise gar um den Aufstieg mitspielen. Für einen kleinen Verein, wie es der TSV Wehden ist, ist das ein Erfolg, der vor dem Antritt des Coaches mit seinem Team im Jahre 2003 unerreichbar schien. Viel hat sich seitdem entwickelt. Das Vereinsheim wurde ausgebaut, der Kabinentrakt hat einen neuen Anstrich erhalten und eine Ü 32 wurde Kreismeister und fuhr zur Niedersachsenmeisterschaft. Weiter bietet ein Förderverein den Fussballern sehr gute Trainingsmöglichkeiten und ein Trainingslager und vieles mehr an. Ob all das ohne den Amtsantritt von Ente Kuthning auch da wäre? Da kann man nur spekulieren.

Nun freut sich der wohl Dienstälteste Trainer des Südkreises (ich kenne keinen, der länger im Amt ist!) auf eine neue Herausforderung. Wo auch immer er landen wird. Der Verein wird einen sehr ehrgeizigen, einzigartigen, harten, aber fairen und vor allem sehr loyalen Trainer für sich gewinnen, der immer alles dafür geben wird, das Maximum aus seinem Team herauszuholen.

Aufrufe: 029.4.2016, 18:17 Uhr
Jan BrickwedelAutor