2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

Ein Wettersbacher erobert Europa

Sebastian Freis startet mit dem SC Freiburg in die Europa League

In der Bundesliga ist Sebastian Freis bereits seit vielen Jahren eine feste Größe. MIt dem SC Freiburg startet der Wettersbacher jetzt auch international durch. FuPa-Mittelbaden hat mit dem 28-Jährigen vor dem Start in die Europa League gegen Slovan Liberec.
Herr Freis, der SC Wettersbach erhielt kürzlich vom DFB eine Bonuszahlung für die Ausbildung von Samir Frank, der es aus der Jugend des SCW bis in die Junioren-Nationalmannschaft und ins KSC-Talentteam geschafft hat. Kennen Sie Samir Frank?
Freis: Sicher, das ist der Sohn unseres Ortsvorstehers in Grünwettersbach. Man sieht sich hin und wieder - zum Beispiel auch auf dem Sportfest des SC Wettersbach. Allerdings kann ich über seine fußballerischen Qualitäten nichts sagen, da ich ihn persönlich leider noch nicht spielen sehen konnte. Ich weiß nur, dass er beim KSC und in der U-Nationalmannschaft spielt.

Samir Frank erinnert so ein wenig an ihren Karriereverlauf. Worauf kommt es für den Jungen in den nächsten Jahren an, um aus einem Talent ein Bundesligaprofi zu werden?
Freis: Mentalität und Einstellung sind sehr wichtig, genauso Ehrgeiz und Motivation, damit kann man Defizite ausgleichen und andere Spieler mit mehr Talent überholen.

Geht es für Sie vielleicht sogar wieder zurück zum SC Wettersbach – in welcher Funktion auch immer?
Freis: Vorstellbar – aber das ist für mich sehr, sehr weit weg. In der Fußballwelt kann man nichts langfristig planen. Aber: Der SC Wettersbach ist ein sympathischer Verein, ein gut geführter Verein, in dessen Beirat auch mein Vater aktiv ist. Nochmals: Ich könnte mir das vorstellen, in welcher Funktion auch immer - aber das ist sehr, sehr weit weg.

Was sind Ihre Pläne für die Karriere nach der Karriere?
Freis: Man hat gewisse Pläne und Vorstellungen, allerdings auch hoffentlich noch ein paar Jahre Zeit bis zur konkreten Umsetzung. Momentan gilt die volle Konzentration der neuen Saison.

Waren Sie schon in dieser Saison bei einem Spiel des SC Wettersbach?
Freis: Das hat mir noch nicht gereicht. Als ich noch beim KSC Profi war, da war ich oft in Wettersbach. Da haben viele Kumpels in der ersten Mannschaft gespielt, die mit mir in der Jugend aktiv waren.

Aber: Sie waren kürzlich im Wildpark, als der KSC gegen Aalen 1:1 spielte. Ihr Fazit?
Freis: Ich war mit meinem Vater im Wildpark. Das war möglich, weil unsere Partie gegen Bayern München vorgezogen worden ist und wir spielfrei hatten. Es war schade, denn der KSC war die bessere Mannschaft und hätte den Sieg verdient gehabt. Allerdings sah man, dass sie noch etwas unerfahren sind, manche Dinge nicht richtig ausgespielt haben. Dann hatte der Aalener Torhüter einen Schokoladentag. Der KSC hat insgesamt ein par Punkte liegen lassen, es hätten mehr sein können. Schade. Aber: Das ist trotzdem auf alle Fälle ein guter Start für den KSC.

Im Moment beschäftigen Sie sich wohl auch damit: Wie viele haben meinen Treffer gegen Hoffenheim zum „Tor des Monats“ gewählt, oder?
Freis: Das ist nicht meine erste Nominierung. Klar wäre es schön, da einmal gewählt zu werden. Jetzt ist die Konkurrenz von den schönen Toren her zwar groß, aber es sind nicht die großen Namen dabei, zum Beispiel Spieler von Bayern oder Dortmund, wie es bisher der Fall war. Ich hoffe…. (Bitte anrufen, Anm. der Red.)

War dieses tolle Tor denn wirklich Absicht – oder doch Glück?
Freis: Natürlich war das Absicht, denn es war sonst nirgends Platz. Es war nur noch diese Ecke frei. Ich sah, dass da Gegner direkt vor mir standen und wollte den dann da oben reinzimmern. Allerdings gehört für so ein Tor immer etwas Glück dazu, es muss alles passen.

Kommen wir zum SC Freiburg. Da sind sie im Moment in der Startelf gesetzt.
Freis: Die letzten vier Spiele habe ich von Anfang an gemacht. Die waren ganz O.K. Ich habe da vier Scorerpunkte gemacht. Zwei Tore und zwei Vorlage sind eine gute Quote für vier Spiele von Anfang an. Damit habe ich mich empfohlen. Daran will ich anknüpfen, damit der Trainer keinen Grund hat, mich rauszuholen.

Und die momentane SC-Situation in der Bundesliga?
Freis: Ganz einfach: Da haben wir gute Spiele gemacht, aber zu wenig Punkte geholt. Es wird Zeit, dass wir da auch mal einen dreckigen Sieg landen, um uns nach vorne zu orientieren.

Der Druck auf den SC ist groß, nach der sehr erfolgreichen Saison mit der Quali für die Euro League. Was erwarten Sie von der bevorstehenden Spielrunde? Abstiegskampf oder erneute Euro League-Quali?
Freis: Ich glaube wir werden irgendwo dazwischen landen. Wenn wir über weite Strecken nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben, dann können wir zufrieden sein. Durch die Euro League wird es schwerer und alles ist nicht mehr so leicht einzuschätzen.

Ein Ex-KSC-Spieler, Mehmet Scholl, sagte mal: „Englische Wochen mag ich, denn ich spiele lieber, als dass ich trainiere.“ Sehen Sie das auch so?
Freis: Im Moment würde ich das unterschreiben. Aber wenn ich mal drei, vier englische Woche hinter mir habe, mit all den Reisen, dann sagte ich vielleicht etwas anderes. Aber: Momentan freue ich mich auf diese internationalen Spiele.
Aufrufe: 017.9.2013, 09:49 Uhr
mkAutor