Ein wenig Angst vor dem Rasen

Sonntag, 15 Uhr: SG Oberliederbach – SC Waldgirmes: Dass es für den SC Waldgirmes schon seit Wochen sehr gut läuft, unterstrich auch die souveräne Vorstellung zuletzt beim nie gefährdeten 3:0-Erfolg gegen Verfolger TuS Dietkirchen. Nach dem jederzeit überlegen gestalteten Duell mit dem Tabellenvierten gehen für die Lahnauer morgen bei der auf Rang fünf platzierten SG Oberliederbach die Wochen der Wahrheit weiter. „Da kommt eine Menge Qualität auf uns zu“, erwartet SC-Trainer Peter Bätzel, der den morgigen Gegner bei dessen mühsamen 3:2-Sieg in der Nachspielzeit beim VfB 1900 Gießen von Co-Trainer Ingo Flechtner beobachten ließ „eine schwere Aufgabe“ und mutmaßt: „Da wird schon eine ähnliche Leistung wie gegen Dietkirchen notwendig ein.“ Zwar trotzte die SG zuhause den Spitzenteams aus Zeilsheim und Marburg jeweils mit Punkteteilungen, leistete sich aber auch zum Beispiel eine Heimschlappe gegen den FV Breidenbach. „Das Problem bei Oberliederbach ist, dass es nicht wenige herausragende Spieler gibt, die man ausschalten muss, sondern dass ihre Leistungsstärke auf vielen verschiedenen Schultern liegt“, denkt Bätzel an die verschiedenen Torschützen wie Danny Piazza, Marvin Strenger oder Alper Özdemir.

Ein kleines Problem sieht Bätzel, wenn die Partie im Liederbacher Stadtteil auf Rasen stattfinden würde, denn die Lahnauer haben zuletzt fast nur noch auf Kunstrasen gespielt. Dagegen gibt es personell kaum Probleme, denn nur Emanuel Haas fällt wegen einer Wadenverletzung aus. Die Einsätze von Max Schneider und Sascha Theil (beide krank) sind etwas gefährdet. Doch es hat sich bisher gezeigt, dass der SC-Kader relativ gleichmäßig besetzt ist und Ausfälle gut kompensieren kann.

„Wir fahren nach Oberliederbach, um drei Punkte zu holen“, drückt Bätzel das Selbstvertrauen eines Tabellenführers aus, zumal er bemerkt hat, „dass die Spieler wissen, dass sie Topleistungen bringen müssen, um die Konkurrenz weiter zu distanzieren.“

Aufgebot des SC Waldgirmes: Grutza, Dühring, Lang, Schmidt, Hardt, Öztürk, Azizi, S. Schneider, A. Schäfer, Kretschmann, Duran, Langholz, Hartmann, Roskosz, Dahlem, Siegel.

FV Breidenbach – VfB 1900 Gießen: Die 2:3-Niederlage des VfB 1900 Gießen gegen Oberliederbach war in mancherlei Hinsicht enttäuschend. Wieder keine Punkte, weiter auf dem letzten Tabellenplatz und vor allem, die starke Leistung der Mannschaft wurde nicht belohnt. Das war bitter, aber die Tatsache, dass das Schlusslicht gegen den ambitionierten Tabellenfünften sehr gut mitgehalten und zeitweise sogar dominiert hatte, macht auch Hoffnung vor dem nächsten Spiel beim FV Breidenbach. Denn wenn es eine positive Erkenntnis aus dieser elften Saisonniederlage gab, dann die, dass man nicht chancenlos ist.

„Wir können gut mitspielen, wenn die Stürmer fit sind“, nennt VfB-Coach Said Rahmani eine Vorraussetzung. „Für uns ist jedes Spiel schwer, aber mit Andrew Iyasere und Nino Binz haben wir auch in Breidenbach eine Chance“, freut sich Rahmani, dass er neben dem Einsatz der länger ausgefallenen Angreifer diesmal insgesamt „personell zum ersten Mal aus dem Vollen schöpfen kann.“ Zwar hat sich Torwart Christian Seemann an der Hand verletzt, aber mit seinem Einsatz im Hinterland wird gerechnet. Neben ihm ist die gesamte VfB-Abwehr gefordert, wenn es darum geht, die stärkste Waffe des Tabellenzehnten, Ausnahmestürmer Felix Baum, in den Griff zu bekommen, der aber wie das gesamte Team nach starkem Saisonstart zuletzt etwas in der Krise steckte. „Hoffentlich platzt nich gerade gegen uns bei denen der Knoten“, hofft der VfB-Trainer und verspricht: „Die Mannschaft wird alles geben.“

Aufgebot des VfB 1900 Gießen: Seemann, Bopp, Jang, Reif, Proske, M. Dursun, Apostolou, Elen, Jost, Sautner, Silik, E. Dursun, Heberer, Dörfler, Binz, Jansa, Tekin.