2024-05-14T11:23:26.213Z

Allgemeines
Ein starkes Team, sowohl im Alltag als auch beim jährlichen Fußballturnier: Die Mannschaft des ABK-Hilfswerkes aus der Eifel mit Fachbereichsleiter und Betreuer René Malerbe (vorne r.) Foto: Max Stollenwerk
Ein starkes Team, sowohl im Alltag als auch beim jährlichen Fußballturnier: Die Mannschaft des ABK-Hilfswerkes aus der Eifel mit Fachbereichsleiter und Betreuer René Malerbe (vorne r.) Foto: Max Stollenwerk

Ein Turnier, bei dem es nur Sieger gibt

Fußballturnier des ABK-Hilfswerkes gemeinsam mit weiteren sozialen Einrichtungen in Simmerath. Bewohner sollen in Gesellschaft integriert werden

Es war auch der sportliche Gedanke, der beim Fußball-Freundschaftsturnier des ABK-Hilfswerkes in der Sporthalle der Sekundarschule Simmerath im Vordergrund stand. Dort richtete das Hilfswerk gemeinsam mit anderen sozialen Einrichtungen sein jährliches Fußballturnier mit sieben teilnehmenden Mannschaften im Modus jeder gegen jeden aus. Doch mindestens so wichtig wie der Erfolg waren der Spaß, die Geselligkeit und der zwischenmenschliche Austausch. „Das Fußballturnier ist jedes Jahr ein Highlight für die Bewohner, die stets eine große Vorfreude verspüren, wenn das Turnier ansteht“, versichert René Malerbe, Fachbereichsleiter des ABK-Hilfswerkes den hohen Stellenwert der Veranstaltung, die jetzt zum 26. Mal stattfand. Auch die üppige Cafeteria gehört fest zum Turnier.

Bestandteil der Gesellschaft

„Wir müssen zeigen, dass wir ein Bestandteil der Gesellschaft sind und nicht separat gesehen werden wollen“, erklärt Malerbe. Neben Informationsständen des ABK-Hilfswerkes auf dem Monschauer Wirtschaftstag oder dem Simmerather Kraremannstag, sei das Fußballturnier eine gute Gelegenheit, „um auf das ABK-Hilfswerk und seine Arbeit aufmerksam zu machen“, so der Fachbereichsleiter.

Im Alltag sind er und seine Kollegen darum bemüht, den jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren eine geregelte Tagesstruktur zu geben und für Grundwerte wie Pünktlichkeit, Organisation und Sozialverhalten zu sorgen. Die Bewohner, die schwerpunktmäßig unter Lernschwierigkeiten leiden, werden verschiedenen Arbeitsgruppen zugeordnet, um einen normalen Tagesablauf zu erlernen, erläutert Malerbe. Von Montag bis Freitag seien die Bewohner in den unterschiedlichsten Bereichen beschäftigt: Vom Garten- und Landschaftsbau, über Metall- und Holzarbeiten, bis hin zu Sport, stünden verschiedenste Aktivitäten auf dem Stundenplan.

Neben den Einrichtungen in Strauch, Rollesbroich und Kesternich (Schöne Aussicht), steht zudem eine eigene Trainingswerkstatt in Schmidt zur Verfügung. Im Optimalfall sei es nach dem Aufenthalt das Ziel, die Bewohner auf dem freien Arbeitsmarkt vermitteln zu können. „In der Nordeifel werden aktuell 53 jungen Erwachsene vom ABK-Hilfswerk betreut. Mit ihnen planen wir neben den genannten Aktivitäten täglich den Tagesablauf und führen viele Gespräche“, sagt René Malerbe.

Vorfreude auf Simmerath

Doch am Samstag stand der Spaß im Vordergrund. „Es macht Spaß, im Team zusammenzuspielen. Außerdem fühlt man sich nach dem Sport immer wie neu geboren“, sagten Aykut und Zvonimir vom Aachener Verein. Das Wichtigste während des Turniers ist für sie „die Fairness und dass es keine Verletzungen gibt“. Dieser Wunsch sollte sich im Turnierverlauf dann auch erfüllen. Christoph Jansen, der für das ausrichtende ABK-Team an den Start ging und bereits zum vierten Mal am Turnier teilnahm, hatte ebenfalls sichtlich Spaß: „Das Turnier hat für mich eine große Bedeutung und es ist eine große Freude für jeden. Es ist schön, hier Bewohner aus anderen Einrichtungen kennenzulernen“, sagte der 25-Jährige, der auch außerhalb des Turniers Fußball spielt und dabei das Tor von C-Ligist Komet Steckenborn hütet.

Nach 22 abwechslungsreichen Begegnungen über jeweils zehn Minuten, in denen insgesamt 80 Tore fielen, stand nach über vier Stunden Hallenfußball der Sieger fest: Die Mannschaft Borussia Lindenthal-Hohenlind I, die aus der Domstadt angereist war, setzte sich mit fünf Siegen und zwei Unentschieden im Finale gegen ihre Kollegen von Borussia Lindenthal-Hohenlind II mit 3:1 durch. Das heimische ABK-Team erreichte mit der ausgeglichenen Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen den vierten Platz.

„Die Fairness aller teilnehmenden Mannschaften war vorbildlich, so dass einer Fortsetzung des bereits zur Tradition gewordenen ABK-Fußballturnieres im Jahr 2018 nichts mehr im Wege steht“, zeigte sich René Malerbe nach dem Turnierende rundum zufrieden.

Aufrufe: 023.3.2017, 16:00 Uhr
Max Stollenwerk | AZ/ANAutor