Ein Tor, zwei Krankenwagen, drei Punkte

Gleichzeitig verletzten sich mit Kevin Fricke und Baris Con aber zwei Leistungsträger und werden den Hamborner Löwen wohl länger fehlen. Das Team von Hans Herr startete höchst konzentriert und hatte gleich in der ersten Minute eine gute Chance durch Michel Domjahn, dessen Schuss aus rd. 17 Metern durch Wacker-Keeper Patrick Wüstenberg aber pariert wurde.

Dann kam der erste Schock für die Löwen in Spielminute 10: Kevin Fricke, eigentlich für Yakop Hanna ins Team gerutscht, verdreht sich das Knie und muss mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Löwen lassen sich durch den Ausfall nicht beirren und machen weiter Druck.

Der für Kevin Fricke nun eingewechselte Yakop Hanna prüfte mit einem Freistoß, der vom Gegner Richtung Tor gelenkt wurde, Patrick Wüstenberg, der dann auch noch das Glück des Tüchtigen hatte: Zuerst lenkte er das Leder an die Latte, von dort sprang der Ball an den Pfosten (23.). Zwei Minuten später machen es die Löwen besser: Als ein Ball durch die Wacker-Abwehrkette rutscht, ist Denis Golomb zu Stelle und markiert das 0:1 - dachten alle, bis auf den Schiedsrichter: Der hatte eine Abseitsposition erkannt. Das Spiel läuft gut für den Tabellenführer, dessen Viererkette sattelfest steht und nach hinten nichts zulässt.

Nachdem der Wacker-Keeper einen Kopfball von Baris Con prächtig parieren, aber nicht festhalten konnte, hatte Michel Domjahn mit dem Abpraller die Chance zur Führung: Der Schuss verfehlte aber knapp das Tor (37.). Kurz danach der nächste Schock für die Löwen: Baris Con bleibt im Rasen hängen und muss mit Verdacht auf Bänderriss ebenfalls mit dem Krankenwagen abtransportiert werden; für ihn kommt Oguzhan Köksal (40.).

Auch das steckt die Mannschaft von Hans Herr weg und hat durch Yakop Hanna kurz vor dem Wechsel noch eine dicke Chance. Sein Schuss aus 10 Metern geht jedoch knapp über das Gehäuse (42.). Hans Herr sprach seinem Team in der Pause ein großes Lob aus und ermunterte die Jungs, weiter zu machen und Geduld zu haben.

Diese wurde dann kurz nach Wiederanpfiff belohnt: Michel Frauendorf flankt auf Yakop Hanna, der trifft die Latte - Michel Domjahn steht goldrichtig und staubt zum längst überfälligen 0:1 ab (50.). Die Löwen spielen weiter auf Sieg und haben durch Hanna (53.) und Domjahn (75.) noch gute Möglichkeiten. Die letzte Viertelstunde hatte es dann noch einmal in sich: Die Gastgeber wurden nun offensiver und wollten zumindest einen Punkt in der Feldmark behalten.

Hamborn hatte durch einen Freistoß von Marcel Antonica zunächst aber das 0:2 auf dem Fuß - es war aber wieder einmal Patrick Wüstenberg, der im Wacker-Tor mit einem tollen Reflex das Leder abwehrte. Dann gerät Löwen-Keeper Robin Meyer in den Mittelpunkt des Geschehens: Nach einem Freistoß der Gastgeber kann er nur nach vorne abprallen lassen - viele Hamborner Beine verhindern das 1:1.
Wenig später verliert er unglücklich beim Herauslaufen den Ball an den Gegner, der aus spitzem Winkel auf den Kasten zielen kann - doch das Leder kann in letzter Sekunde noch von der Linie geschlagen werden. "Das hätte man auch abpfeifen können," sah Hans Herr die Szene eigentlich schon vorher beendet.

Es folgen Konter der Löwen im Minutentakt, denn die Dinslakener werfen nun alles nach vorne und schaffen somit Raum für gefährliche Gegenzüge der Hamborner. Yakop Hanna (83., Lattentreffer), Gurusanth Kanagalingan (84., scheitert am Wacker-Keeper), Dennis Golomb (85.) und erneut Yakop Hanna haben die Chance, alles klar zu machen, aber das Quäntchen Glück fehlte. So blieb es beim 0:1. "Ein Sieg, der vom Ergebnis her knapp, aber mehr als verdient war und von uns teuer bezahlt wurde," resümierte der Hamborner Übungsleiter nach dem Spiel.

"Eine gute Mannschaftsleistung mit einem Marvin Telke, der Kilometer heruntergespielt und mannschaftsdienlich gearbeitet hat. Kompliment auch an die Abwehr, die nichts zugelassen hat und heute die Stütze des Sieges war," zollte Hans Herr ein dickes Lob an seine Jungs. Wir wünschen den verletzten Kevin Fricke und Baris Con alles Gute und eine schnelle Genesung - das Team wird sie schmerzlich vermissen.