2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die Schwanheimer Abwehr klärt nach einem Eckball. Daniel Erben (links) und Hendrik Dechert bleibt nur die Zuschauerrolle.
Die Schwanheimer Abwehr klärt nach einem Eckball. Daniel Erben (links) und Hendrik Dechert bleibt nur die Zuschauerrolle.

Ein Spiegelbild der letzten Wochen

VL MITTE: +++ VfB enttäuscht auch gegen Schwanheim +++ Am Ende noch um einen Punkt gezittert +++

GIESSEN. Nichts wurde es mit dem von Trainer Niko Semlitsch geforderten Pflichtsieg. Sein VfB 1900 Gießen musste sich am Samstag gegen das stark abstiegsgefährdete Team von Germania Schwanheim mit einem 1:1 (1:1) begnügen. Und der Trainerroutinier scheint derzeit mit seinen berechtigten Leistungsansprüchen beim VfB an die Grenzen zu stoßen.

"Die Mannschaft ist bemüht, aber sie macht zu viele Fehler." Das hatte man in den letzten Wochen, als die Ambitionen, zumindest die Aufstiegsrelegation zu erreichen, einen Dämpfer nach dem anderen bekamen, schon öfter gehört. Und auch, dass ,,nach vorne zu wenig passiert", ist keine erst seit dem 26. Spieltag bekannte Erkenntnis. Das bezog sich am Samstag vor allem auf die zweite Halbzeit, als seine Spieler keine Mittel und Wege fanden, die massive und zweikampfstarke Germania-Defensive zu knacken. Da nützten auch die Einwechslungen der zusätzlichen Offensivspieler Sebastian Schäfer und Sven Kusebauch nichts.

Dabei ging es am Samstag auf dem Kunstrasenplatz ganz gut los für die Gastgeber, bei denen die zuletzt fehlenden Pierre Chabou, Jens Rasiejewski, Henrik Dechert und Viktor Riske wieder dabei waren. Der VfB versuchte es erneut meist mit langen Bällen, auf die vorne vor allem Dechert lauerte. Kam der von Semlitsch zum Stürmer umfunktionierte schnelle Außenbahnspieler zunächst nach einem langen Abschlag seines Keepers Dusan Olujic noch einen Schritt zu spät gegen Germania-Torwart Pablo Alvarez (11.), so überwand er nach knapp einer Viertelstunde den Gäste-Schlussmann per Kopf zum 1:0 (14.), nachdem Alvarez seinen Schuss aus spitzem Winkel unzureichend abgewehrt hatte.

Doch auch schon in dieser Anfangsphase wurde deutlich, dass die nach Auswärtssiegen in Wetzlar und Dorndorf und dem Punktgewinn gegen Watzenborn-Steinberg wiedererstarkten Schwanheimer nicht nach Gießen gekommen waren, um passiv einen Punkt zu sichern. Sie suchten selbstsicher jede Gelegenheit in Richtung des Tores von Olujic zu stürmen, der große Mühe hatte, einen 30m-Freistoß des permanent gefährlichen Danyal Tekin aus dem unteren Toreck zu fischen.

VfB 1900 Gießen - Germania Schwanheim 1:1

Doch in der 23. Minute war er machtlos, als Stephane Sauvaget nach einem genauen Pass von Aaron Müller am herausstürzenden VfB-Keeper zum 1:1 ausglich. Die Gastgeber verpassten in der Folge die Führung, als erst Michael Bathomene (28.) mit einem Schuss an Alvarez scheiterte und der Germania-Keeper einen platzierten Kopfball von Dechert, den Ürkan Özen mit einem Freistoß bedient hatte, gerade noch abwehren konnte.

Die Höhepunkte der zweiten Halbzeit sind schnell geschildert. Die Gäste staffelten ihre Defensivabteilung noch dichter, lauerten weiter auf Konter. Und der VfB fand kein Mittel, Torchancen herauszuspielen. Die Partie wurde zwar kämpferisch intensiver, war aber spielerisch arm an gelungenen Aktionen. Am Ende musste die Elf von Semlitsch (,,Viktor Riske hat mir heute sehr gut gefallen") noch froh sein, dass zumindest ein Punkt in Gießen blieb, denn Olujic lenkte mit tollen Paraden erst den Schuss von Tekin um den Pfosten (61.) und dann einen Hinterhaltschuss von Achraf Gara Ali spektakulär über die Latte (85.).

*

VfB 1900 Gießen: Olujic - Kaguah, Erben, Chabou, Rasiejewski - Özen (60. Kusebauch), Vural (60. S. Schäfer), H. Schäfer, Riske, Bathomene - Dechert.

Germania Schwanheim: Alvarez - Mbenoun, Okan (68. Sancak), A. Müller, Hinrichsen - Fouard, Tekin, Kertel, S. Müller - Gara Ali, Sauvaget (60. Bretthauer).

Tore: 1:0 (14.) Dechert, 1:1 (35.) Sauvaget - Schiedsrichterin: Stadler (Fulda) - Zuschauer: 130.



Aufrufe: 029.3.2015, 22:30 Uhr
Rolf BirkhölzerAutor