Oberligafußball? Den gab es zuletzt in Schwerin im Jahr 2003 - also vor 13 Jahren. Damals stieg der FC Eintracht Schwerin aus der Oberliga Nordost als 17. in die Verbandsliga ab. Überregionaler Fußball in der kleinsten Landeshauptstadt Deutschlands war seitdem zumindest im Herrenbereich Fehlanzeige. Mit dem FC Mecklenburg Schwerin steht jetzt aber wieder eine Mannschaft aus der Landeshauptstadt kurz davor, es in die fünfthöchste Spielklasse zu schaffen.
Für den sportlichen Leiter des FC Mecklenburg, Uwe Brauer, spricht viel für einen Aufstieg: ,,Wir haben drei Punkte Vorsprung vor Greifswald und wir haben in den letzten Spielen eine stabile Form gezeigt. Wir haben es ja auch in der eigenen Hand. Dazu zieht das Umfeld mit und die Mannschaft will diesen ersten Platz verteidigen. Natürlich haben wir mit dem Güstrower SC einen schweren Gegner vor der Brust aber der FC Förderkader (gegen den Greifswald zeitgleich antreten muss - Anm. d. Red.) ist ebenfalls ein unbequemer Gegner." Eigentlich kann also nichts mehr schief gehen? Ganz so einfach ist es für Brauer dann doch nicht. ,,Gegen einen Aufstieg spricht einfach die Magie des Fußballs. Da kann immer viel passieren. Wir müssen 90 Minuten Gas geben. Sollte es dann nicht reichen, wäre das nach der guten Saison natürlich extrem bitter."
Die Entwicklung des Vereins spricht allerdings für den Oberliga-Aufstieg. Nach Platz vier 2014 und Platz zwei 2015 stehen die Schweriner vor dem größten Erfolg in ihrer noch jungen Vereinsgeschichte. ,,Wir wollen am Sonntag den letzten Schritt machen", so Brauer. Und was ist, wenn der FCM dabei stolpert und den ersten Platz noch verspielt? ,,Wir wären ja schön blöd, wenn wir dieses Szenario nicht in Betracht ziehen würden. Vor Wochen sah es in der Tabelle ja noch anders aus. Sollte es noch ein Jahr Verbandsligafußball in Schwerin geben, geht die Welt auch nicht unter."
Anpfiff im Sportpark Lankow ist am Sonntag um 14 Uhr. Dann will sich die Mannschaft des FC Mecklenburg vor heimischen Publikum natürlich für eine gute Saison belohnen. Wer im Falle eines Aufstiegs auch in der nächsten Saison für den FCM auflaufen wird, steht allerdings noch nicht fest. ,,Wir wollen das Gesicht der Mannschaft natürlich nicht verändern und mit so vielen Spielern wie möglich in die nächste Saison gehen", vertraut Uwe Brauer der Mannschaft. Es liegt an den Spielern, ob sie auch den nächsten möglichen Schritt in Richtung Oberliga gehen wollen.