2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
SVS-Kapitän Josef Eibl legt den Fokus auf die anspruchsvolle Restrückrunde. F: Wagner
SVS-Kapitän Josef Eibl legt den Fokus auf die anspruchsvolle Restrückrunde. F: Wagner

»Ein Kampf bis zum letzten Spieltag«

Der SV Schalding-Jahresrückblick mit Tanzer, Eibl, Clemens und Wagner

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Im ersten Teil unseres Rückblicks auf das sehr erfolgreiche Jahr 2013 des SV Schalding-Heining verraten die Verantwortlichen, wie man den Regionalliga-Klassenerhalt schaffen möchte. FuPa lässt das Spieljahr 2013 im ausführlichen Jahresinterview mit Abteilungsleiter Markus Clemens, Vorstand Wolfgang Wagner, Spielführer Josef Eibl und Coach Mario Tanzer Revue passieren.

Mario, ins Kalenderjahr 2013 seid ihr grandios gestartet. Acht Siege und ein Remis aus neun Spielen waren die Ausbeute. Wie abergläubig bist du? Macht man heuer wieder alles genauso?
Mario Tanzer (38): Ich bin ganz und gar nicht abergläubig (schmunzelt). Der gute Start 2013 war die Grundlage für die Bayernliga-Meisterschaft. Die Vorzeichen sind aber jetzt völlig andere. Die Anforderungen in der Regionalliga sind viel höher und man wird sicher nicht mehr mit so einer Erfolgsserie rechnen können.

Die Bayernliga-Meisterschaft 2013, der Direktaufstieg in die Regionalliga, in der man bisher besser abgeschnitten hat als es von vielen erwartet wurde. Wie stolz seid ihr auf euer Team zur Saisonhalbzeit?

Markus Clemens (39): 2013 war für uns ein unglaublich erfolgreiches Jahr. Die Vorrunde in der Regionalliga ist für uns gut gelaufen. Aber wir dürfen das Ganze nicht zu hoch aufhängen, denn auf uns wartet noch eine sehr schwierige Rückrunde. Wir sind zwar aktuell zufrieden, aber das ist nur ein Teilerfolg. Abgerechnet wird bekannterweise zum Schluss und wir können uns nichts davon kaufen, wenn wir am Ende doch absteigen.

Wagner: »Der Standort Schalding ist regionalligareif.«

Die Regionalliga ist für die meisten Schaldinger Akteure eine ganz neue Erfahrung. Man spielt plötzlich gegen den Abstieg, jeder Fehler wird bestraft. Wie sieht deine Halbzeitbilanz aus?
Josef Eibl (27): Wir haben definitiv noch Luft nach oben. Ich denke aber, wir können mit unserer Zwischenbilanz zufrieden sein. Aber wie Markus schon gesagt hat, abgerechnet wird zum Schluss. Wir dürfen uns auf keinen Fall ausruhen, sondern müssen weiter hart arbeiten und nochmal eine Schippe drauflegen, um den anvisierten Klassenerhalt realisieren zu können.

Wolfgang, ein Zitat von dir aus dem Interview des Jahres 2012: "Die Regionalliga wäre eine tolle Liga, die für unseren Klub auch machbar wäre." Wie schaut`s unter den aktuellen Vorzeichen aus? Ist die Regionalliga auf Dauer finanziell machbar und das große Ziel des SVS?
Wolfgang Wagner (46): Die Regionalliga ist für uns auf alle Fälle machbar. Die Anstrengungen sind zwar enorm, aber ich denke, der komplette Verein hat sich im vergangenen Jahr weiterentwickelt. Wir werden weiter versuchen, unsere Strukturen zu verbessern. Der Standort Schalding ist regionalligareif.


Wie groß ist die Potenzial des Teams, wenn man bedenkt, dass sogar noch mehr drin gewesen wäre? Zum Beispiel in Rain, Heimstetten und bei 1860 München II.
Mario Tanzer: Wir sind leistungsmäßig sicher noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt, wobei wir mit den bisher eingespielten 22 Zählern zufrieden sind. Stimmt, in der einen oder anderen Partie wäre vielleicht etwas mehr drin gewesen, dafür haben wir aber beispielsweise gegen Memmingen glücklich gewonnen. Mich ärgert im Nachhinein nur ein Auftritt meiner Mannschaft. Bei der 0:1-Niederlage in Heimstetten haben wir eine katastrophale Vorstellung abgeliefert. Der Gegner war zu diesem Zeitpunkt völlig verunsichert und wir hätten Heimstetten mit einem Auswärtsdreier schon distanzieren können. Das wären Big Points gewesen, aber an diesem Tag haben wir einfach richtig schlecht gespielt.

In den Direktduellen gegen Rosenheim und Aschaffenburg gab`s zuhause auch "nur" Punkteteilungen. Gerade gegen diese Teams habt ihr einen schwachen Tag erwischt. Wie groß ist die Hoffnung, dass ihr es packen könnt?
Josef Eibl: Es wird mit Sicherheit ein Kampf bis zum letzten Spieltag. Wir sind aber optimistisch, denn wir haben von Anfang an festgestellt, dass wir in der Regionalliga mithalten können. Wir haben auch schon das eine oder andere enge Spiel für uns entschieden. Die Heimspiele gegen Rosenheim und Aschaffenburg haben wir leider nicht gewonnen. Aber so einfach ist es eben nicht, denn diese Teams denken sich auch, wenn wir nicht beim Aufsteiger Schalding gewinnen, bei wem dann. Wir sollten aber das Positive sehen. Wir haben gegen die genannten Teams zumindest nicht verloren und können auswärts den Direkten Vergleich noch zu unseren Gunsten entscheiden. Es wäre enorm wichtig, dass wir diese Teams in der Endabrechnung hinter uns lassen.

Bisher habt ihr erst neun Niederlagen einstecken müssen, die mit Abstand wenigsten der abstiegsbedrohten Teams. Aber ist die Ausbeute gegen die direkten Konkurrenten vielleicht doch etwas mager?
Markus Clemens: Letztendlich ist es wirklich so, dass die Gegner sich denken: wenn nicht gegen Schalding, gegen wen dann. Deshalb waren wir eigentlich in keinem Spiel der Favorit. Wir fühlen uns in der Rolle des Außenseiters auch sehr wohl. Uns war bewusst, dass es in der Regionalliga ein Kampf auf Biegen und Brechen wird. Wir haben uns aber schon jede Menge Respekt verschafft und starke Mannschaften wie Würzburg, Memmingen und Greuther Fürth II geschlagen. Die Spiele gegen die direkten Mitkonkurrenten werden im Frühjahr aber sehr, sehr wichtig für uns.



Josef Eibl, die FuPa-Redakteure Thomas Seidl und Sebastian Ziegert, Wolfang Wagner, Markus Clemens und Mario Tanzer beim SVS-Jahresinterview. F: Wagner


Der Sommer-Königstransfer war Markus Gallmaier, der nach seiner Verletzungspause sehr gut eingeschlagen hat. Mit ihm ist man im Angriffspiel wesentlich flexibler geworden. Mario, wie zufrieden bist du mit seinen Leistungen?
Mario Tanzer: Jede Mannschaft ist froh, wenn man eine gewisse Qualität in Form eines Torjägers wie Markus einer ist, in ihren Reihen hat. Er macht seine Sache richtig gut. Wir haben aber immer noch ein großes Manko. Bei uns sind die Tore im Endeffekt auf drei Spieler verteilt - Gallmaier, Pillmeier und Eibl. Seit dem USA-Abschied von Michael Aringer hat kein Abwehrspieler mehr ein Tor geschossen. Wir haben jede Partie zig Standardsituationen, aber es kommt nichts raus dabei. Akteure wie Gashi, Escherich und Zacher, die in der Defensive sehr kopfballstark sind, sind bei den Offensivstandards viel zu harmlos.

Stichwort Michael Aringer. Er weilt ja seit Monaten in den USA. Kann man mit ihm in dieser Saison noch planen?
Mario Tanzer: Er kehrt erst im Mai zurück, daher ist er für diese Spielzeit nicht mehr eingeplant.

Euer Bayernligazuschauerschnitt lag letzte Saison bei 304 Fans pro Heimspiel. Jetzt liegt er in der Regionalliga bei 711. Ein zufriedenstellender Wert? Wie gut nimmt die Region die Regionalliga an?
Wolfgang Wagner: Es wird immer viel über die Zuschauerzahlen diskutiert. Wir sind grundsätzlich zufrieden, wenngleich man sich manchmal den einen oder anderen Zuschauer mehr wünschen würde. Die Region nimmt die Regionalliga an und verträgt auch einen Regionalligisten.



Aufrufe: 020.1.2014, 09:26 Uhr
Seidl / ZiegertAutor