2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

"Ein gesunder Konkurrenzkampf"

Vor dem ersten Saisonspiel am Sonntag beim Oberliga-Meister SV Hönnepel-Niedermörmter sprachen wir mit Kapellens Trainer Frank Mitschkowski

Kapellens neuer Trainer Frank Mitschkowski erzählt, was ihm schon gefällt, woran es noch fehlt und für was für einen Spielertyp noch ein Platz im Kader frei ist.

Herr Mitschkowski, die sechswöchige Vorbereitung liegt hinter Ihnen und Ihrer neuen Mannschaft. Ich denke, Sie können sehr zufrieden sein, oder?

Frank Mitschkowski Vor allem die Spiele gegen die Teams aus der Landesliga muss man differenziert betrachten. Da gibt es deutliche Qualitäts-Unterschiede. Aber zum Beispiel das 5:0 beim Mittelreinligisten FC Wegberg-Beeck war in der Reflexion wirklich gut. Sie haben also Recht: Ich bin ganz zufrieden mit der Vorbereitung.

Wo hapert es noch?

Mitschkowski Das Umschaltspiel aus der Defensive heraus ist noch zu verbessern. Es muss uns gelingen, aus dem Positionsspiel heraus Räume zu schaffen. Auch die Chancenverwertung war in der vergangenen Saison ein großes Problem. Wichtig sind darum auch die Standards - da sind wir dabei, neue Ideen zu entwickelt. Aber ich muss den Fußball hier nicht neu erfinden. Da haben meine Vorgänger Markus Anfang, Klaus Schütz und Chiquinho eine tolle Arbeit gemacht. Auch wenn zehn neue Spieler gekommen sind, der Kern der Mannschaft besteht ja immer noch. Kapellen stand immer für Kompaktheit und Robustheit gegen den Ball. Das soll so bleiben.

Als Problem könnte sich das Fehlen gelernter Stürmer herausstellen, zumal ja auch Ede Ungefug bei Ihnen nicht in der Spitze agiert. Dafür herrscht ein Überangebot an erstklassigen Mittelfeldspielern.

Mitschkowski Richtig, wir haben ein breites Angebot im Mittelfeld. Das ist ein Luxusproblem, das ich gerne habe, führt dies doch zu einem gesunden Konkurrenzkampf. Wir wissen, was wir haben, sind auch in der Offensive gut aufgestellt: Etwa mit Sven Raddatz, der die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor mitbringt und genau weiß, wann er Druck machen muss. Auch Robert Norf ist ein herausragender Kreativspieler. Andrej Hildenberg ist von einer Reizung an der Patellasehne zurückgeworfen worden, wird aber ebenso kommen wie der sehr fleißige Samed Korkmaz. Ein interessanter Junge ist Maurice Girke. Er steht für die gute Jugendarbeit des Vereins. Die zeichnet den SC Kapellen aus. Für mich gehört die A-Jugend sowieso irgendwie zur Seniorenabteilung. Darüber hinaus gucken wir auch weiterhin nach einem Stürmer, der uns weiterhelfen kann. Dafür halten wir noch einen Platz im Kader frei. Aber das ist kein Muss.

Wie könnte die Rollenverteilung im Mittelfeld aussehen?

MitschkowskiStefan Wanneck, der in der letzten Saison verletzungsbedingt nur fünf Spiele gemacht hat, sehe ich auf der linken Seite, Robert Wilschrey, der eigentlich schon so gut wie weg war, über den Verein aber eine Arbeitsstelle bekommen hat, rechts. In der Zentrale ist Frederik Leufgen nach langer Pause ein klassischer Sechser. Er stopft Löcher, die andere nicht sehen, beherrscht aber auch das vertikale Spiel. Benny Schütz hat auf der Doppelsechs eine sehr gute und konstante Vorbereitung hingelegt.

Was ist von dieser Truppe zu erwarten? Wie sehen Sie die Liga?

MitschkowskiDie Klasse ist ganz schwer einzuschätzen. Ich könnte Ihnen zum Beispiel keinen Topfavoriten nennen. Velbert ist stark, Hiesfeld, Hönnepel, Wuppertal, dazu die Amateure des MSV Duisburg und von Rot-Weiß Oberhausen. Bei uns hängt viel davon ab, wie wir das schwere Auftaktprogramm überstehen. Die ersten fünf Spiele sind richtungweisend, die Tabelle gucke ich mir das erste Mal nach zehn Spieltagen an. Ich denke, wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, sind wir eine Mannschaft, die für viele Gegner sehr, sehr schwer zu spielen ist. Wenn wir einen guten Start hinlegen, können wir eine ruhige Saison spielen.

DIRK SITTERLE FÜHRTE DES GESPRÄCH.

Aufrufe: 08.8.2014, 08:05 Uhr
Neuß-Grevenbroicher ZeitungAutor