Ein Favorit auf Irrwegen

Neunk.-Seelscheid — Hennef 05 II

Mit sechs Punkten und 5:0-Toren legte der FSV einen blitzsauberen Saisonstart hin. Dessen Coach Sascha Mühlmann will im Spiel gegen die Regionalliga-Reserve aus Hennef unbedingt die weiße Weste wahren. Die aufgrund der vielen Personalveränderungen befürchteten Anlaufschwierigkeiten blieben aus und der FSV präsentierte sich bislang als homogene Einheit. Den Schwung dank der beiden Siege gegen Oberkassel und Rheinbach will der FSV nun nutzen. „Wir haben die große Chance, uns mit dem dritten Saisonsieg in einen Rausch zu spielen. Natürlich dürfen wir nicht zu euphorisch werden oder Hennef unterschätzen”, sagt Mühlmann. Bei Christian Thomas hat sich der Verdacht auf Kreuzbandriss nicht bestätigt: Die Allzweckwaffe des FSV befindet sich schon wieder im Lauftraining. Neu im Kader ist derweil Roman Kleinschmidt, der vom Nachwuchs des VfR Hangelar zum FSV wechselte.

Ohne den gesperrten Patrick Sauer sowie Ken Korton und Brandon Chin reisen die 05er zum Tabellenführer. Die unglückliche Niederlage gegen Oberdrees hat FC-Coach Michael Theuer schnell abgehakt. „Ein Punkt wäre verdient gewesen. Wir haben gut gespielt, aber leider mussten wir einem Rückstand hinterherlaufen. Wir haben jedenfalls genügend Qualität, um auch beim FSV einen Punkt zu holen — wir müssen nur dagegenhalten”, sagt Theuer.

SC Uckerath — 1. FC Spich

Der Uckerather Anfangseuphorie folgte bereits nach dem zweiten Spieltag die große Ernüchterung. Geschwächt durch zahlreiche Ausfälle verlor der vermeintliche Aufstiegsfavorit beide Auftaktspiele — und das auch noch recht deutlich. SCU-Trainer Fatih Özyurt bringt die Situation seines Teams auf den Punkt: „Wir befinden uns in einer Krise. Zwar liegt die Hauptursache sicherlich in der langen Ausfallliste vieler Stammkräfte, aber das alleine lasse ich nicht als Ausrede gelten. Die Mechanismen greifen einfach nicht und bei Rückständen ist auch kein Aufbäumen zu erkennen. Die Mannschaft muss sich auf Kampf und Leidenschaft konzentrieren — anders kommen wir aus unserer prekären Situation nicht raus.” Neben Cem Gökpinar, Arnold Rausch und Burak Kir kann Özyurt auf den zuletzt gesperrten Keeper Sjard Ridder zurückgreifen, Sascha Heidinger dürfte aber den Vorzug erhalten.

Die Uckerather Probleme lassen Spichs Coach Axel Linden indes kalt, schließlich hatte er nach der jüngsten Niederlage gegen Siegburg selbst einiges aufzuarbeiten. Von seiner Elf erwartet er in Uckerath eine Trotzreaktion. Die Spielweise des SCU kommt Linden sehr entgegen. „Sie werden nicht verteidigen, sondern das Spiel machen. So ergeben sich Räume — das liegt uns”, erklärt Linden, der lediglich auf den gesperrten Routinier Mane Andonov verzichten muss.

SV Menden — SV 09 Eitorf

Nichts für schwache Nerven sind gegenwärtig die Auftritte des SV Menden. Nach dem 3:2 Erfolg in Bergheim bot das Team um Spielertrainer Nico Schmied dem heimischen Anhang gegen den TSV Weiß einen 6:4-Krimi. Zwar hatte Schmied vor der Saison angekündigt, offensiver agieren zu lassen. Doch sechs Gegentore in zwei Spielen dürften auch ihm nicht gefallen. Dafür bescheinigt Schmied seinem Team eine tolle Moral — auf Dauer dürften solch kräftezehrende Spiele jedoch nicht gut sein für die Mendener Akteure. „Wie wir in den beiden Spielen zurückgekommen sind, war schon gigantisch, jedoch haben diese Partien auch Kraft gekostet. Gegen Eitorf müssen wir vorsichtiger agieren, denn nicht immer werden wir enge Spiele drehen können”, sagt Schmied, der weiterhin auf den langzeitverletzten Alexander Kluxen verzichten muss.

Im Eitorfer Lager herrschte nach dem ersten Saisonsieg indes Freude pur. Im Spiel gegen Bergheim hat SV-Coach Didi Rombach dennoch erkannt, dass das Niveau in der Bezirksliga weitaus höher ist als in der A-Liga. Er bezeichnet den Gastgeber als Favoriten: „Menden hat ein eingespieltes und sehr homogenes Team. Aber wir haben selbst hohe Qualität und daher wollen wir auch was mitnehmen.”