Ein Erfolgserlebnis muss her

Blick geht wieder nach vorne: Stefan Langemann, der den verletzten Marius Bülter auf dem linken Flügel ersetzen könnte, will mit dem SV Rödinghausen endlich wieder einen Sieg landen.

Rödinghausen. Den 10. November 2013 würde Rödinghausens Trainer Mario Ermisch am liebsten komplett aus seiner Erinnerung streichen. Damals trat der SVR noch in der Oberliga Westfalen beim TuS Erndtebrück an und kassierte in der Pulverwaldkampfbahn eine 0:4-Niederlage. „Wir hatten schon Probleme bei der langen Anfahrt und sind erst kurz vor dem Anpfiff angekommen. Im Spiel gab es dann zwei unberechtigte Elfmeter gegen uns, zudem sah Francis Williams die rote Karte“, blickt Ermisch zurück. Außerdem verzögerte sich die Rückfahrt um mehrere Stunden, da der Mannschaftsbus aufgrund einer Panne nicht mehr fahrbereit war. „So einen Tag möchte ich nicht noch einmal erleben“, so Ermisch.
Mit etwas gemischten Gefühlen tritt der SVR also am Samstag die Fahrt ins Siegerland an. Nach sieben Partien ohne dreifachen Punktgewinn benötigen die Gäste aber dringend ein Erfolgserlebnis, um den Abstand auf die gefährdete Zone zu halten. „Wir müssen endlich unsere Stärken wiederfinden, geschickter in die Zweikämpfe gehen und den absoluten Willen zeigen, dann stehen die Chancen sicherlich nicht schlecht“, fordert Ermisch von seiner Elf, die die Trainingswoche auf Kunstrasen absolvierte, um sich an die Gegebenheiten vor Ort zu gewöhnen.

„Ich hoffe, dass das Spiel gegen Wiedenbrück der Tiefpunkt war“, peilt der SVR-Coach in Erndtebrück zumindest einen Punkt an, auch wenn sich die personelle Lage beim Tabellensiebten nur leicht verbessert hat. Marius Bülter gesellt sich mit einem Bänderriss zur ohnehin langen Verletztenliste, dafür rücken die zuletzt gesperrten Marcel Leeneman und Markus Smarzoch in den 18er Kader. Ermisch: „Wir haben auch einige Spieler, die nicht bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit sind, daher ist dieser Zustand natürlich suboptimal. Aber Jammern hilft nicht, wir müssen da jetzt durch.“
Die Gastgeber rangieren mit 14 Punkten nur auf Rang 17, verzeichneten mit sieben Zählern aus den letzten vier Partien aber einen steten Aufwärtstrend. „Das ist eine solide Mannschaft, die individuell nicht schlecht besetzt ist“, urteilt Co-Trainer Andy Steinmann über den Gegner, bei dem mit Yannik Jaeschke und Marcel Andrijanic auch zwei ehemalige SVR-Kicker aktiv sind. „Sie haben zuletzt auch bei der 1:2-Niederlage in Köln sehr gut mitgehalten“, so Steinmann. Die Rödinghauser erwartetet also eine durchaus unangenehme Aufgabe auf dem vom Schnee befreiten Kunstrasen. „Dort wird es keinen Schönheitspreis geben. Wir wollen einen Punkt oder mehr mitbringen, alles andere zählt nicht“, fordert Trainer Ermisch. „Die Mannschaft hat in dieser Saison schon mehrfach gezeigt, dass sie es kann.