"Ein echter Gradmesser"

Die Vorbereitung ist vorbei und sie war für die TSG Balingen länger als in den Vorjahren. Morgen nun um 18 Uhr steht für das Team um Chefcoach Matthias Zahn das erste Pflichtspiel der neuen Saison an. In der ersten Runde des WFV-Pokals gastiert die TSG beim VfL Nagold, der als Verbandsligist eine Klasse unter den Oberliga-Kickern aus der Kreisstadt aktiv ist und deshalb Heimrecht genießt. Die Balinger sind favorisiert und das Ziel ist klar: „Wir wollen eine Runde weiterkommen“, sagt Zahn, der jedoch vor dem Gegner warnt: „Das ist ein sehr guter Verbandsligist.“

Der frühere Boll-Coach weiß, weshalb er dies sagt. Schon im Vorjahr hatte es die Zahn-Elf in der zweiten Runde mit dem VfL zu tun bekommen. 3:0 gewann Balingen das Zweitrundenspiel vor einem Jahr. Der Sieg aus dem Vorjahr sei auf dem Platz weniger deutlich gewesen, als es das Ergebnis vermuten lasse. Die Nagolder gaben in ihrem Testspiel am Wochenende dem Balinger Oberliga-Rivalen SSV Reutlingen mit 1:0 das Nachsehen. „Nagold wird uns alles abverlangen“, glaubt Zahn. „Das ist ein echter Gradmesser.“

Im Erfolgsfall müsste der Kreisstadt-Klub in Runde zwei am 1. August erneut auswärts antreten. Die Balinger „Erste“ würde beim SV Zimmern o. R. oder FSV 08 Bissingen erwartet. Es sei ein bisschen schade, dass der Pokal für die TSG zunehmend zum Auswärts-Wettbewerb geworden sei, findet Zahn. Schon in der Vorsaison, als die Balinger bis ins Halbfinale des WFV-Pokals vorstoßen konnten, hatte die TSG ausschließlich Auftritte in der Fremde. Sollten die Zahn-Jungs auch die zweite Runde über-stehen, stünde am 5. August dann Runde drei an. Der erste Oberliga-Spieltag ist für den 8. August vorgesehen, dann wird die TSG um 15.30 Uhr vom FSV Hollenbach empfangen. „Unser Ziel ist es, noch vor dem Oberliga-Start im WFV-Pokal vertreten zu sein“, sagt Zahn. Das erste Heimspiel bestreitet Balingen am 15. August, wenn um 15.30 Uhr der Freiburger FC im Au-Stadion vorbeischaut.

Eine lange Sommervorbereitung liegt hinter Zahn und seinen Jungs. Der Trainer ist zufrieden mit dem Verlauf der Testspielphase. Zwar weist die TSG in ihren Vorbereitungsspielen eine negative Bilanz auf, allerdings ging es auch nahezu ausschließlich gegen höherklassige Gegner. „Das passt“, findet der Trainer daher. Zuletzt beendete die TSG das Blitzturnier in Rübgarten hinter dem Verbandsligisten 1. Göppinger SV auf dem zweiten Platz, die Entscheidung war im Elfmeterschießen gefallen. Zahn hatte die drei Spiele dazu genutzt, nochmals jedem seiner Kicker ausreichend Einsatzzeit zu gewähren. Als eigentliche Generalprobe habe man intern das vorangegangene Duell mit dem FC 07 Albstadt genommen, das die Kreisstädter mit 5:1 gewannen. „In Rübgarten stand die Belastung und Ausdauer im Fokus und weniger taktische Elemente“, sagt der Coach.

Neues Spielsystem

Ein gutes Stichwort: Wenn es eine Sache gebe, mit der er noch nicht vollends zufrieden sein könne, dann, dass er mit seinem Team ein neues und zusätzliches Spielsystem einüben wollte. „Das läuft zwar, aber es läuft schleppend und ist noch nicht wettbewerbsreif“, sagt Zahn. „Das ist aber nicht schlimm, da wir unsere bisherigen Spielsysteme ja deshalb nicht verlernt haben.“