2024-05-10T08:19:16.237Z

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Sieht sein Team noch nicht in der Spitzengruppe: VfB-Trainer Denny Skwierczynski. Foto: Jürgensen
Sieht sein Team noch nicht in der Spitzengruppe: VfB-Trainer Denny Skwierczynski. Foto: Jürgensen

,,Ein bisschen bitter ist das schon"

12 Spiele gespielt - Der Trainer des VfB Lübeck zieht Bilanz.

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Zwölf Spiele sind vorbei, ein Drittel der Saison. Zeit für eine kleine Zwischenbilanz. Wir sprachen nach dem Spiel am Freitag mit Denny Skwierczynski, dem Trainer des Aufsteigers VfB Lübeck, über das Spiel, die bisherige Saison und die Zukunftsaussichten.

Denny Skwierczynski, Sie wirken nach dem 0:1 gegen Braunschweig schon etwas enttäuscht. Ja, ein bisschen bitter ist das schon alles. Die Leistung war nicht überragend, eher schlechter als sonst. Aber dennoch hatten wir genügend Möglichkeiten, um zumindest einen, eigentlich sogar drei Punkte zu holen. Stefan hätte heute zum Helden werden können. Umso bitterer, dass wir dann auch noch so ein abgefälschtes Ding reinkriegen. Die Chancenverwertung ist das Hauptproblem.


Ist das noch Pech, oder fehlt da dann insgesamt auch ein Stück Qualität? Da muss man irgendwann schon drüber nachdenken, ob das so ist, wenn wir uns Spiel für Spiel viele Möglichkeiten erarbeiten, aber nicht entsprechend nutzen.


Auch vor dem Hintergrund dieses Problems: Wo steht der VfB derzeit in der Liga wirklich? Es fällt mir noch immer schwer, das zu beantworten. Man sieht Woche für Woche, dass es viele enge Spiele gibt. Es sind immer wieder Spiele dabei, die man auch mit guten Leistungen nicht gewinnt. Letztlich ist wichtig, dass man sich Punkte erarbeitet. Das haben wir insgesamt bislang geschafft. Aber es ist jetzt auch wichtig, nicht in so einen Strudel reinzugeraten. Denn es wird ausgeglichen bleiben, da rutscht man ohne Siege auch schnell unten rein.


Kann es denn schon für oben reichen, wie es zwischenzeitlich den Anschein hatte? Einige wollten uns da ja schon sehen. Aber wir sind noch nicht so weit, um dauerhaft oben dabei zu sein. Wir können mit unserer Qualität jede Mannschaft in der Liga schlagen. Aber wir haben noch nicht die Konstanz, um enge Spiele regelmäßig zu gewinnen.


Andererseits bin ich aber froh, dass wir uns die Chancen rausspielen und Woche für Woche viel investieren. Derzeit gibt es auch ein paar Verletzungssorgen.


Kann das zu einem Problem werden? Derzeit eigentlich nicht. Wir haben einen ausgeglichenen Kader. Es waren ja auch heute Spieler auf der Bank, die man bedenkenlos bringen könnte. Insgesamt lässt der Druck im Kader aber durch ein paar Ausfälle vielleicht etwas nach, auch im Training. Auf einigen Positionen haben wir derzeit nicht mehr so viele Alternativen.


Wohin soll der Weg denn mittelfristig führen? Kann der VfB den nächsten Schritt machen, um in der nächsten oder übernächsten Saison den Kampf um den Aufstieg als Ziel auszugeben? Wir werden unseren Weg Schritt für Schritt weitergehen. Wir müssen punktuell Spieler dazuholen, die uns unter unseren Bedingungen die Qualität anheben. Das wird aber nicht einfach, denn das muss auch immer ins Gesamtpaket passen. Da spielen viele Faktoren eine Rolle, da muss sich auch der Verein insgesamt weiter entwickeln. Mit dem wenigen Geld, das wir haben, müssen wir uns immer auch schlau anstellen, um mit anderen mithalten zu können. Aber wir müssen auch geduldig sein und dürfen nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.


Das heißt, mit dem aktuellen Stand der Dinge sind Sie zufrieden? Wir dürfen ja nicht vergessen, wo wir herkommen. Wir haben es geschafft, hier ein stabiles angenehmes Betriebsklima zu haben. Und auch das Drumherum passt. Es war schön zu sehen, dass mal wieder über 2000 Zuschauer bei einem Punktspiel waren. Die Stimmung im Stadion ist positiv. Man hört viele Leute sagen: Es ist wieder cool, zur Lohmühle zu gehen. Das ist schön zu sehen, und das müssen wir erhalten.

Aufrufe: 012.10.2014, 18:30 Uhr
SHZ / Interview: Christian JessenAutor