Die Rote Karte für Dennis Konarski, der Sonsbecks Lukas Vengels bei einer Spielunterbrechung den Ball gegen den Körper schoss (54.), war einer von vielen Nägeln, die sich der VfB selbst ins Niederlagen-Gerüst hämmerte. Über den Platzverweis von Tobias Schiek, über dessen Fuß ein Sonsbecker stürzte (72.), lässt sich diskutieren. "Tobias tut keiner Fliege etwas. Für so etwas muss man kein Rot geben", meinte Trainer Günter Abel. Schiedsrichter Wiatrek sah es anders - und schickte auch noch Sunay Acar (80.) sowie Almir Sogolj (87.) für das jeweils zweite Vergehen regelkonform vom Rasen.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Homberger schon längst eingetütet, auch wenn sie sich mit neun wackeren Kämpfern noch gegen die Pleite stemmten. Warum der VfB nach einer souveränen Halbzeit, die durch einen unberechtigten Strafstoß von Sunay Acar (20., Hakan Dönmez war klar vor der Strafraumgrenze gelegt worden) mit der Führung garniert wurde, völlig aus der Bahn geschleudert wurde, lag an einer merkwürdigen Szene. Sonsbecks Bastian Grütter hatte sich 20 Meter vor dem VfB-Kasten zum Freistoß aufgestellt. Hombergs Sunay Acar ging zum Schiedsrichter. "Ich habe ihn gefragt, ob er den Ball vor der Ausführung frei gibt. Er hat das bejaht. Und trotzdem hat Sonsbeck den Freistoß ausgeführt, ohne dass der Pfiff ertönte", erklärte Acar. Natürlich landete die Kugel zum 1:1 im VfB-Netz (47.). Keeper Dominik Weigl, der für den mit einer Platzwunde ausgetauschten Martin Hauffe in die Partie kam, war noch mit dem Stellen der Mauer beschäftigt. Abel: "Nach dem Elfmeter zum 2:1 haben wir nicht mehr zurückgefunden. Es ehrt uns ja, dass wir alles versucht haben. Aber wir haben ein paar Heißsporne in der Mannschaft und das falsche Mittel gewählt."
Ein Konter gegen die völlig aufgelösten VfBler führte zum Sonsbecker 3:1 über Baran Özcan. Routinier Sunay Acar: "Wenn wir unsere schlechte Platzierung am Montag in der Zeitung sehen, wird das sehr weh tun. Aber es muss so sein." Coach Günter Abel schloss einen Rücktritt nach dem 1:3 aus: "Ich laufe nicht weg." Die VfB-Chefetage wird vermutlich aus eigenem Antrieb reagieren. Was sich Sonntag abspielte, war ein Empfehlungsschreiben für einen Trainerwechsel.
VfB: Hauffe (40. Weigl), Konarski, Acar, Schlieter, Cuhaci, Schiek, Mitrentsis (69. Adolf), Dönmez, Attris, Holz (79. Petrovic), Sogolj.