2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligabericht
Wechselte sich am Sonntag in Ober-Erlenbach in den Schlussminuten selbst ein: Trainer Stefan Storck (FC Altkönig). Foto: jf
Wechselte sich am Sonntag in Ober-Erlenbach in den Schlussminuten selbst ein: Trainer Stefan Storck (FC Altkönig). Foto: jf

EFC Kronberg und FC Altkönig fusionieren

KLA/KOL HOCHTAUNUS: +++ Kronberger Vereine wollen ab 2016/17 eine Spielgemeinschaft bilden +++

KRONBERG . Im Taunusstädtchen Kronberg beginnt ab der Saison 2016/17 ein neues Stück Fußball-Geschichte. Der Traditionsverein EFC 1910 Kronberg und der FC Altkönig, der vor wenigen Monaten sein zehnjähriges Vereinsbestehen gefeiert hat, werden nämlich in der nächsten Spielzeit gemeinsame Sache machen.

Die Ereignisse der vergangenen Wochen mit den hässlichen Szenen nach dem A-Ligaspiel zwischen dem FCA und der FSG Niederlauken/Laubach, den vier Platzverweisen in der Begegnung beim 1. FC-TSG Königstein II sowie dem daraus resultierenden Nicht-Antreten zum Heimspiel gegen den TuS Merzhausen II sind für diese Fusion nicht ausschlaggebend gewesen. Sie haben jedoch den Prozess beschleunigt, zu dem bereits im Jahr 2014 auf Initiative von Bürgermeister Klaus Temmen und Sportdezernent Klaus Georg Pfeifer die ersten Sondierungsgespräche stattgefunden hatten (damals saßen auch noch Vertreter der SG Oberhöchstadt als drittem Kronberger Verein mit am Tisch).

FCA-Manager Frank Zweifel, der unter den vielen unschönen Vorkommnissen persönlich gelitten hat wie sicherlich kein Zweiter, konnte am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz in Ober-Erlenbach nach der 1:10-Niederlage im A-Liga-Punktspiel gegen die SGO-Reserve erstmals wieder aus Überzeugung über das ganze Gesicht strahlen. ,,Heute hatten wir wieder Spaß an unserem Hobby, haben durch unseren Präsidenten das Tor des Monats zum 1:8 erzielt und Identifikation mit unserem Verein bewiesen", freute er sich über das Engagement, das die inzwischen ins Soma-Alter vorgerückten Spieler im Wingert-Sportpark an den Tag gelegt hatten. Angefangen von Sebastian Schander (39) über Präsident Dr. Christian Funke (34) bis hin zu Trainer Stefan Storck, der sich selbst in den letzten Minuten noch eingewechselt hatte.

Zweifel: ,,Mit diesem kameradschaftlichen Geist, der unseren Verein immer ausgezeichnet hat, werden wir auch die drei noch ausstehenden Spiele in diesem Jahr über die Bühne bringen und uns in der Winterpause für den Rest der Saison 2015/16 aufstellen." Parallel dazu laufen die Gespräche für die gemeinsame Zukunft mit dem EFC Kronberg weiter, um möglichst frühzeitig die Synergieeffekte im Hinblick auf die neue Spielgemeinschaft zu nutzen. ,,Wir erhoffen uns zum einen kompetente Verstärkungen für die Vorstandsarbeit und zweitens Unterstützung im Jugend- und Seniorenbereich im Hinblick auf eine zukunftsorientierte und nachhaltige Vereinsarbeit", hat EFC-Vorsitzender Peter Fries die Erwartungen vonseiten des Traditionsvereins konkret formuliert.

Identifikation wichtig

Der sportliche Aspekt wird dabei nicht zu kurz kommen, wobei sich die Vorstände beider Fußball-Clubs darin einig sind, dass in den neuen Mannschaften nur solche Spieler im Kader stehen werden, die charakterlich passen und sich mit der Spielgemeinschaft identifizieren können.

In welchen Ligen die Mannschaften 2016/17 spielen werden, muss die sportliche Entwicklung der drei Teams zeigen, die zurzeit in der Kreisoberliga (EFC I) sowie der Kreisliga A Hochtaunus (EFC II, FCA) um Punkte kicken.

Parallel zum Aufbau des ,,Fußball 2016" in der Burgstadt ist auch die Renovierung des Kunstrasenplatzes am Waldschwimmbad ein ganz dringendes Thema. Die vor 16 Jahren errichtete Spielstätte, die der ersten Generation des künstlichen Untergrunds angehörte, bietet für die zahlreichen Mannschaften im Jugend- und Seniorenbereich (der EFC verfügt allein über elf Nachwuchsteams) schon lange keine zeitgemäßen Bedingungen mehr.

Mit Kosten von rund 400 000 Euro ist der neue Kunstrasenplatz veranschlagt, der nach Wunsch von Fries und seiner Vorstandskollegen Petra Wilhelmi (2. Vorsitzende) und Dirk Nagel (1. Kassierer) möglichst schon im Sommer 2016 pünktlich zum Start der neuen Spielgemeinschaft in Betrieb genommen werden soll. Eine Spendenaktion für Bereitstellung der eigenen finanziellen Mittel ist bereits angelaufen.

Mit dem Zusammenschluss der beiden Kronberger Fußball-Clubs wird ein Trend bestätigt, der im Hochtaunuskreis in den vergangenen Jahren bereits zur FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach, dem FC Neu-Anspach, der SG Eschbach/Wernborn, der SG Mönstadt/Grävenwiesbach, der SG Oberems/Hattstein, der FSG Niederlauken/Laubach und zuletzt vor einigen Monaten zur SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach geführt hat.

Aufrufe: 019.11.2015, 14:11 Uhr
Gerd Strohmann (Usinger Anzeiger)Autor