2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

Eberhard trifft in 90 Minuten für zwei Teams zum Sieg

Letzter Test vor dem Rückrundenauftakt: Union Sandersdorf- Eintracht Elster 4:1 (0:0)

Während es für Sandersdorfs zweite Mannschaft in der Landesliga Süd erst in vierzehn Tagen zum Auftakt beim 1. FC Zeitz kommt (25.2. 14:00 Uhr), gab es für das Oberligateam der SG Union am gestrigen Samstag gegen Landesligavize SV Eintracht Elster bereits die Premiere. Genau am heutigen Sonntag in einer Woche steigt der Rückrundenauftakt in der NOFV Oberliga Süd. Union Sandersdorf muss dann zum FSV Barleben (19.2. 13:00 Uhr). Konnte Sandersdorfs zweite Vertretung im gestrigen parallelen Test einen klaren 6:0- Erfolg gegen Landesklassevertreter VSG Oppin verbuchen, so sah Trainer Mike Sadlo auch beim 4:1- Erfolg seiner Oberliga- Elf gegen eine routinierte Landesligaspitzenmannschaft einiges verwertbares. Eine bis dato im Raum schwebende Fußballfachfrage konnte hingegen beantwortet werden. Man fragte sich bis dato, ob es denn möglich sei, binnen neunzig Minuten für zwei verschiedene Mannschaften ein Tor zu erzielen und beiden damit parallel zum Sieg zu verhelfen??

Unionstürmer Stephan Eberhard sollte genau dies gelingen. „Vier Jungs spielen in der Zweiten, damit alle volle Belastung haben. Ebs (Stephan Eberhard) fängt in der Zweiten an und wechselt in der Halbzeit die Plätzes, spielt die zweiten 45 Minuten bei uns“, so Sadlo zuvor in der Teambesprechung. Nach zwei Toren von Moritz Alicke- der hielt nach ausgeheilter Verletzung der Belastung stand- markierte Kollege Eberhard auf Sandersdorfs Kunstrasen 2 das 3:0- Halbzeitergebnis für Union Sandersdorf II, um folglich die 300 Meter zum Spielgeschehen seiner ersten Mannschaft zu joggen. Während mit Alicke, Schlegel und Kaltofen reinweg Kicker aus dem Oberligateam in der zweiten Spielhälfte die weiteren Treffer zum 6:0 bei Union II erzielten, mischte Eberhard folglich nach einer Halbzeit gegen Oppin nun auf Kunstrasen 1 eine Spielhälfte gegen Elster mit. Und dort sollte der agile Stürmer auch seine Akzente setzen.

Hielt lange die Null für seine Eintracht- Csaba Juhasz im Tor von Landesligavize Elster (FOTO: Holger Bär)

Dass das Endergebnis von 4:1 beim letzten Testvergleich von Sandersdorfs Oberligateam gegen Eintracht Elster nicht schon zur Pause prangte, lag am bis dato besten Mann auf dem Platz. In Elsters gestandener Landesligaelf mit reichlich Verbandsligaerfahrung einiger Ex- Piesteritzer stach Torwart Csaba Juhasz heraus. Mit einem Gardemaß von zwei Metern zeigte der Ungar nicht nur Auge beim Mitspielen. Er besaß neben gewaltigen Abschlägen die Reaktion eines Handballtorwarts, kratze mit Fingerspitzen oder Fußabwehr jegliche Sandersdorfer Versuche von der Linie.

Die Elsteraner agierten mit einem gefestigten Mittelblock, machten den Sandersdorfern die Sache anfänglich nicht leicht. Der Oberligist suchte den Vorwärtsgang, spielte es in der Anfangsphase hinten doch oftmals etwas zu nachlässig. Deshalb konnte die Zielsetzung mit dem von Coach Sadlo geforderten „ein Sieg zu Null“ letztlich auch nicht umgesetzt werden. Die Sandersdorfer Abwehrreihe schaltete insbesondere bei langen Bällen manchmal Bruchteile zu spät. Was man hier immer noch auszubügeln schaffte, sollte man kommende Woche in Barleben nicht nochmals riskieren.

Keeper Juhasz gegenüber jedenfalls entzauberte gute Versuche von Dan Lochmann (15.), Georg Cholewa (20.) oder Ronneburg (27.). Auch eine weitere Hundertzehnprozentige von Lochmann entschärfte Juhasz erstklassig (36.). Für Elster blieb nur ein Kopfball von Marcus Furchner, welche sich aus einer Freistoßsituation ergab (32.). Lagen Chancen und Spielanteile bis dato klar bei Union, so schien Elster analog des Sommertests (3:2 für Sandersdorf) erneut schwer zu überwältigen.

Einst Kickeridol in der ehemaligen DDR, später Trainer und Motivator an der Trainerbank: Klaus "Banne" Urbanczyk. Sein Zettel füllte sich in Sandersdorf erst in der zweiten Halbzeit (FOTO: Holger Bär)

Ob HFC- Späher und einstiges DDR- Fußballidol Klaus Urbanczyk mit Hinblick auf das Landespokal- Viertelfinale gegen den Drittligisten von der Saale (1. März 18:30 Uhr) in der ersten Sandersdorfer Halbzeit Schweiß auf der Stirn bekam, blieb zu bezweifeln. Doch der zweifache DDR- Pokalsieger (1978, 1979 mit 1. FCM) sowie Olympiabronze- Mann von Tokio 1964 sollte noch etwas für seinen Notizzettel bekommen. Denn Sandersdorf suchte nun mit Eberhard in den Reihen und zweiter Spielhälfte vor Augen bedingungslos das Führungstor. Pressing und Ballgewinn gestatteten das auch. Eberhard als Vorbereiter legte quer an Keeper Juhasz vorbei. Lochmann schob ein (1:0/51.). Doch ehe sich Sandersdorf in die eigenen Vorwärtsaktionen hinein versah, markierte Fabian Schlüter gegenüber den umgehenden Ausgleich (1:1/55.). Nicolas Hesse hatte jenen Ausgleich zuvor per Kopf nach einem Eckstoß noch liegengelassen. Das alles schockte den Gastgeber wenig, stachelte umso mehr an. Union wurde deutlich zielstrebiger, was den Landesligisten nun richtig forderte. Folglich stand wieder Keeper Juhasz im Mittelpunkt. Nach einer Flanke von Nicky Ebert scheiterte Eberhard an ihm per Kopf (57.), sowie Timo Breitkopf völlig frei mit dem Fuß (58.). Schüttelte Sandersdorfs Mittelfeldmotor Breitkopf da noch ungläubig mit dem Kopf, so holte er im Gegenpressing erneut die Kugel zurück. Gegen Juhasz schien es nur zwei Möglichkeiten zu geben- Umspielen oder Gewaltschuss. Nachdem die erste Variante schon gegriffen hatte, wählte Lochmann nach Breitkopfs Zuspiel nun die zweite und hämmerte die Kugel trocken in den kurzen Winkel (2:1/65.). Die Gäste aus Elster schauten nun oft hinterher. Sandersdorfs Tim Hoffmann bediente Cholewa, und auch der trug sich in die Torschützenliste ein (3:1/73.). Eine Minute darauf flankte Ebert mustergültig über die komplette Abwehr (4:1/74.). Eberhards sehenswerter Kopfball genau zurück ins entgegen gelegene lange Eck besorgte nicht nur den 4:1- Endstand, sondern auch Eberhards Erfolgserlebnis, binnen 90 Minuten auf zwei Plätzen für zwei Mannschaften zum Sieg getroffen zu haben.

Aufrufe: 012.2.2017, 15:53 Uhr
Holger BärAutor