2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
F: Gottschlich
F: Gottschlich

Ein rabenschwarzer Tag für Arminias Frauen

Arminia lässt bei der 0:1-Niederlage gegen Union Berlin spielerisches Können und kämpferische Tugenden vermissen und verliert verdient +++ Trotz des Sieges sind die Berlinerinnen abgestiegen

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Beim dritten Mal in dieser Saison war Berlin für die Zweitliga-Frauen von Arminia Bielefeld keine Reise wert: Nach zuvor zwei Erfolgen in Hohen Neuendorf (4:0) und bei Turbine Potsdam II (1:0) unterlagen die Bielefelderinnen gestern mit 0:1 (0:0) beim 1. FC Union Berlin. Das Tor des Tages kam dabei durch einen Foulelfmeter zustande, den Marie Weidt in der 77. Minute verwandelte.

1. FC Union Berlin - DSC Arminia Bielefeld 1:0
Lena Göllner sollte zuvor ein Foulspiel begangen haben, eine Entscheidung, die Trainer Markus Wuckel als „einigermaßen lächerlich“ einstufte: Seine Abwehrspielerin sei bei ihrem Klärungsversuch selbst gefoult worden – es habe als Freistoß für die Gäste geben mussten. Der DSC-Coach wollte die Niederlage allerdings nicht an dieser Szene festmachen: „Wir haben heute in allen Mannschaftsteilen eine katastrophale Leistung geboten und hatten es nicht verdient, hier Zählbares mitzunehmen“, las er seiner Mannschaft mit klaren Worten die Leviten.
Wuckel war von der Vorstellung seines Teams enttäuscht. „Ob hinten, im Mittelfeld oder vorne – das war gar nichts“, meinte er und suchte vergeblich nach Erklärungen für das kollektive Versagen. „Die Stimmung war gut, wir hatten uns ganz klar einen Sieg als Ziel gesetzt – doch mit dem Anpfiff war aus der Körpersprache des gesamten Teams etwas ganz anderes zu lesen“, berichtete Wuckel, der von einem „rabenschwarzen Tag“ sprach.

Die Gäste begannen aufgrund des Fehlens der beruflich verhinderten Celine Preuß mit einer Dreierkette in der Abwehr. Lena Göllner, Grit Bender und Tanja Thormählen ließen bis auf zwei gute Gelegenheiten für Hülya Kaya (8, und 43.) nicht viele Chancen zu. Beim ersten Mal scheiterte die Berliner Angreiferin an DSC-Torfrau Vivien Brandt, beim zweiten Mal verzog sie knapp. Die Armininnen konnten sich bis zur Pause nicht eine hochkarätige Torchance herausarbeiten, Wuckel sprach lediglich von „zwei, drei halben Sachen“, bei denen zumindest ansatzweise Torgefahr entstand.
Auch nach dem Wechsel wurde es nicht besser: Arminia brachte weiterhin kein Bein an die Erde und ließ auch die gewohnten kämpferischen Tugenden vermissen. „Man kann ja mal spielerisch einen schlechten Tag erwischen, aber sich so hängen zu lassen, geht einfach gar nicht“, ärgerte sich Markus Wuckel, der „so etwas von meiner Mannschaft bislang noch nicht kannte“. SO ging der ausgesprochen müde Kick weiter – auch die Berlinerinnen rissen fußballerisch keine Bäume aus – und wäre wohl 0:0 ausgegangen, wenn es nicht die eingangs geschilderte Szene in der 77. Minute gegeben hätte, die für die Entscheidung zugunsten der Gastgeberinnen führte.

Auch DSC-Kapitänin Maxi Birker war nach der Partie angefressen. „Das war ein schrecklicher Nachmittag, an dem wirklich alles schief gelaufen ist“, meinte Birker, die „mehrere Totalausfälle“ im Team und insgesamt „fehlende Spannung“ beklagte. „Insgesamt war es ein Tag zum Vergessen“, wollte sie nur noch einen Strich unter das Geschehene ziehen. Da war es ein schwacher Trost, dass die Armininnen aufgrund der Heimniederlage von Turbine Potsdam II auf dem fünften Tabellenplatz blieben.
Die siegreichen Gastgeberinnen hatten im Übrigen auch keinen Grund zum Jubeln: Trotz des Heimsieges können sie am letzten Spieltag nicht mehr auf den Relegationsplatz vorrücken und stehen damit neben Bramfeld als zweiter Absteiger fest.


Tore: 1:0 Marie Weidt (77. Foulelfmeter)

Aufrufe: 014.5.2017, 17:21 Uhr
Hans-Joachim Kaspers / FuPaAutor