2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

Drei Zähler und jede Menge dicke Luft

Oberligist Turu gewinnt gegen Fischeln. Größer ist aber die Diskussion um die Spielansetzung.

"Schlusspfiff", forderten die mitgereisten Fans des VfR Krefeld-Fischeln bereits, als noch nicht einmal eine Minute in der Oberliga-Partie bei der Turu gespielt war. Der Grund: Der Verein aus der Nachbarstadt führte im Stadion an der Feuerbachstraße bereits nach exakt 30 Sekunden mit 1:0. Mit dem Anstoß war der Ball zu Turus Abwehrspieler Armin Pjetrovic gekommen.

Der montenegrinische U21-Nationalspieler war mit seinen Gedanken wohl noch nicht auf dem Platz und schob den Ball völlig unbedrängt zu Fischelns Emre Özkaya. Der leitete zum freistehenden Lucas Reinert weiter, der keine Mühe hatte, ins leere Tor zu treffen. Eine Viertelstunde später machte Pjetrovic seinen Fehler aber wieder gut: Nach einer Ecke lenkte er den Ball mit dem Kopf zum 1:1 über die Linie.

Starke 20 Minuten nach dem Seitenwechsel brachten den Düsseldorfern dann den Sieg. Saban Ferati schlenzte eine Ecke auf den kurzen Pfosten, wo diesmal Shunsaku Fujita als Letzter den Ball vor Überschreiten der Torlinie berührte. In der 62. Minute hatte dann Malte Boermans seinen großen Auftritt. Völlig frei tauchte der 20-Jährige vor VfR-Schlussmann Halil Özcelik auf und schlenzte den Ball zum 3:1-Endstand ins Netz. Das Ergebnis hätte noch höher ausfallen können, wenn der eingewechselte Robin Beckers besser gezielt hätte.

Unabhängig von der Niederlage hatte Josef Cherfi einen dicken Hals. Der Trainer der Fischelner war allerdings nicht live vor Ort, sondern weilte zum Zeitpunkt der Partie bei der langgeplanten Weihnachtsfeier seiner Firma, zu der auch sein Co-Trainer Stephan Maas sowie fünf Spieler aus seinem Kader eingeladen waren. Die Grundlage für einen handfesten Streit. Denn Cherfi hatte aufgrund der Feierlichkeiten im Vorfeld um eine Spielverlegung auf den Freitag gebeten. Turu-Präsident Heinz Schneider hatte dem zunächst zugestimmt, dabei aber laut eigener Aussage "Weihnachten vergessen".

Als Turus Trainer Frank Zilles schließlich von der möglichen Spielverlegung erfuhr, legte er sofort sein Veto ein, da er am besagten Freitag selbst mit dreien seiner Spieler auf einer Weihnachtsfeier eingeladen sei. Daraufhin erkundigten sich die Oberbilker beim Verband und machten schließlich von ihrem Recht als gastgebendem Verein Gebrauch, so dass der ursprüngliche Spieltermin nicht mehr geändert wurde. Für Cherfi ein "Ding aus der untersten Schublade" und ein Grund mehr, Konsequenzen anzukündigen: "Man sieht sich im Leben ja immer zweimal."

Aufrufe: 019.12.2016, 07:00 Uhr
RP / Manfred JohannAutor