2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Thomas Sandner, Trainer der SG Bekond. TV-Foto: Edgar Breit
Thomas Sandner, Trainer der SG Bekond. TV-Foto: Edgar Breit

Drei Fragen an...

Das FuPa-Kurzinterview - Heute: Thomas Sandner, Trainer der SG Bekond

Herr Sandner, neun Spieltage in der neuen Liga liegen nun hinter Ihnen und Ihrer Mannschaft. Welches Fazit können Sie ziehen?

Thomas Sandner: Na ja, wenn man aktuell einen Blick auf die Tabelle wirft, wird das Fazit sicherlich sehr ernüchternd ausfallen. Aber wenn man die Art und Weise betrachtet, wie die Jungs Fußball spielen, so muss man feststellen, dass sie sich zurzeit unter Wert verkaufen und für die guten Leistungen nicht belohnt werden. Was fehlt, ist der lang ersehnte Dreier und die Mannschaft würde befreiter aufspielen. Die Jungs müssen aber auch im Kopf freier werden, denn Fußball wird immer noch zu mehr als 60 Prozent im Kopf entschieden.
Aufgrund des kleinen Kaders kommt hinzu, dass Spielerausfälle nur schwer zu kompensieren sind. Als Trainer ist es sicherlich eine reizvolle Aufgabe, jedes Wochenende eine andere Formation auflaufen zu lassen. Aber für die Mannschaft eine Katastrophe, da die Konstanz im Mannschaftsgefüge nicht gegeben ist. Diese „Durststrecke“ müssen wir nun bis zur Winterpause überbrücken und dann den Kader durch gezielte Neuzugänge verstärken. Hier wird der Verein aktiv werden müssen, um sowohl junge als auch erfahrende Spieler auf den Bekonder Kunstrasenplatz zu locken. Das würde der Mannschaft sicherlich helfen und den Konkurrenzkampf beleben.

Mit welchen Erwartungen sind Sie persönlich in die neue Saison gestartet?

Sandner: Vor drei Jahren habe ich die Mannschaft übernommen. Mein erstes Ziel war es, aus den beiden Mannschaften der Vereine SV Bekond und SV Klüsserath, eine schlagkräftige Truppe zu entwickeln und der Mannschaft wieder „Leben einzuhauchen“. Mit einem modern ausgerichteten Offensivfußball haben wir uns weiterentwickelt und konnten in der vergangenen Saison als Meister den langersehnten Aufstieg in die B-Liga feiern. Danach wurde auch schnell die Zielsetzung für die neue Saison definiert, den Klassenerhalt. Dass dieses Vorhaben sicherlich eine schwere Aufgabe sein wird, war allen Beteiligten schon bewusst. Auch der kleine Kader wird für den weiteren Saisonverlauf eine echte Herausforderung darstellen.
Fußballerisch sind wir sicherlich in der Lage mit vielen Mannschaften der Liga mitzuhalten. Doch zum Fußball gehört auch das effiziente und erfolgreiche Spiel. Der Plan, zu Beginn der Saison möglich schnell die Punkte gegen den Abstieg einzufahren, ging bisher leider noch nicht auf. Alle anderen Mannschaften haben das bisher besser gemacht. Unser Ziel muss es deshalb sein, weiter geduldig am Erfolg zu arbeiten. Und da sind zurzeit die Mannschaft, der Trainer und die Vereinsverantwortlichen gefordert. Nur gemeinsam werden wir uns aus dieser Situation befreien können und unser Saisonziel erreichen. Und wenn es erst am letzten Spieltag ist. Das haben wir ja in der vergangenen Saison eindrucksvoll bewiesen.

Vor Ihnen liegt das Derby gegen den SV Föhren II. Welche Bedeutung hat das Spiel für Sie und was geben Sie der Mannschaft mit auf den Weg?

Sandner: Derbys haben immer ihren Reiz. Das war in der Vergangenheit so und wird hoffentlich auch in Zukunft so bleiben. Eine besondere Verbundenheit zwischen dem SV Bekond und dem SV Föhren besteht jedoch, und da schließe ich auch den SV Hetzerath mit ein, nämlich eine seit Jahren gut funktionierende Jugendarbeit in Form von Jugendspielgemeinschaften. In meiner dreijährigen A-Jugend-Trainertätigkeit konnte ich mich persönlich davon überzeugen und so habe ich deshalb noch zu vielen aktuellen Spielern des SV Föhren weiterhin einen guten Kontakt. Auch die Jungs kennen sich untereinander. Welches Team daraus grundlegendes Kapital schlagen könnte, muss man abwarten. Für mich persönlich sind die Spiele gegen Föhren sicherlich immer was Besonderes. Als zugezogener Föhrener Bürger trifft man sich beim Bäcker oder auf der Straße. Da ist es doch logisch, dass man über Fußball spricht und natürlich über das anstehende Spiel.
Klarer Favorit in diesem Derby werden mit Sicherheit die Föhrener sein, die sicherlich wieder eine gute Mannschaft aufstellen werden. Für meine Jungs heißt es deshalb 90 Minuten Gas geben. Jeder sollte das Spiel als weitere Chance auffassen, die Trendwende einzuleiten. Eine Punkteteilung ist dabei in unserer Situation sicherlich schon als Erfolg zu werten. Über eine große Zuschauerresonanz würden sich beide Mannschaften zudem sehr freuen.

Aufrufe: 015.10.2014, 21:57 Uhr
Volksfreund.de/Edgar BreitAutor