2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Von zwei Seiten eingekeilt - ein Sinnbild für die Situation der SG Flotzheim/Fünfstetten (mit Fabian Ferber). Das bekam die Mannschaft auch gegen den FC Donauwörth (mit Maik Stach, links, und Josef Sauler, rechts) zu spüren.	   F.: Szilvia Izsó
Von zwei Seiten eingekeilt - ein Sinnbild für die Situation der SG Flotzheim/Fünfstetten (mit Fabian Ferber). Das bekam die Mannschaft auch gegen den FC Donauwörth (mit Maik Stach, links, und Josef Sauler, rechts) zu spüren. F.: Szilvia Izsó

Doppelt gebeutelt

Flotzheim steht nach kuriosem 2:7 bis zum Winter unter Zugzwang +++ Trainer Andreas Probst plagen dabei noch andere Sorgen +++ Ähnliche hat aber auch Donauwörth

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Wenn Trainer Andreas Probst über die kommenden zwei Kreisliga-Partien seiner SG Flotzheim/Fünfstetten bis zur Winterpause spricht, schwingt die Sorge in jedem Wort mit. Nach dem kuriosen 2:7 gegen den Spitzenreiter FC Donauwörth hat die Mannschaft mit der SpVgg Deiningen die Plätze getauscht und steht nun auf dem Relegationsrang. Dabei hatte es auf dem heimischen Rasen zunächst gar nicht so schlecht für sie ausgesehen.

Bis zur Pause wehrte sich die Elf der Spielgemeinschaft Flotzheim-Fünfstetten tapfer, weshalb es torlos in die zweite Hälfte ging. Doch dann schlug Donauwörth zu: In der 50. Minute stand es bereits 0:2. Die Hausherren kamen noch einmal zurück, verkürzten auf 1:2. „Wir haben dann verpasst den Ausgleich zu machen, obwohl wir dreimal die Chance dazu hatten“, sagt Probst. Danach habe sein Team bei zwei Standardsituationen „gepennt“. Die Konsequenz: Flotzheim brach regelrecht auseinander, jeder Schuss der Donauwörther war ein Treffer. „In der letzten Viertelstunde hat uns auch die Fitness und Konzentration gefehlt“, gibt der Trainer zu.

Nun steht die SGF unter Zugzwang. Bis zur Winterpause gibt es nur noch zwei Gelegenheiten zu punkten. Mit Holzkirchen geht es am kommenden Sonntag zu einem schweren Gegner, das Team steht nicht ohne Grund auf dem fünften Tabellenrang. Am 22. November sind drei Punkte für Flotzheim Pflicht, denn die Mannschaft trifft Zuhause auf den derzeit letztplatzierten FSV Marktoffingen. „Ich sehe das als richtungsweisend an. Die Punkte, die wir jetzt noch machen könnten Gold wert sein“, findet Probst. Die Mannschaft wolle nicht schon wieder auf dem Relegationsrang überwintern – das sei schlecht für die Fußballer-Psyche. Dennoch weiß Probst: In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Das bewies am Sonntag auch Flotzheims direkter Konkurrent Deiningen mit dem Sieg gegen die Zweitplatzierten Maihinger.

Schon in der vergangenen Rückrunde habe es einige Überraschungen gegeben. Doch auf eine Aufholjagd im Frühjahr möchte er sich nicht verlassen. Was Probst zusätzlich zur Tabellensituation Sorgen bereitet: Sein Kader wird immer schmäler. Nach Daniel Dippner und Kai Kotter, die wahrscheinlich lange ausfallen werden, verletzte sich im Spiel gegen Donauwörth auch noch Kapitän Jürgen Lechner. Zudem ist Toptorjäger Fabian Ferber wegen seines Studiums nicht immer verfügbar. „Wir sind gerade doppelt gebeutelt“, klagt Probst. Dennoch wolle die Mannschaft nun den Kopf wieder aufrichten und versuchen in den letzten Spielen noch Punkte einzufahren.

Am oberen Tabellenende kann der FC Donauwörth dagegen voller Selbstbewusstsein und zufrieden der Winterpause entgegenblicken. Rang eins und neun Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Pfaffenhofen – Trainer Volkan Cantürk ist darüber beinahe überrascht, vor allem wegen der angespannten Personallage beim Bezirksliga-Absteiger. Eigentlich eine „Katastrophe“, wie er findet.

Vergangene Woche gegen Marktoffingen habe er gerade so eine Mannschaft mit elf Mann zusammen bekommen. „Ich habe mitgespielt, obwohl ich angeschlagen war und nur über den Platz humpeln konnte“, sagt Cantürk. Umso mehr Gewicht habe die Tatsache, dass sich der FC Donauwörth keine einzige Schwächephase in der gesamten Hinrunde geleistet habe. „Ich bin sehr stolz auf meine Jungs“, betont der Trainer. Spielerisch sei das Team sehr gut geworden. Nur in der ersten Halbzeit gegen Flotzheim habe die Elf „die schlechteste Leistung der Saison“ gezeigt. Die Geschenke Flotzheims zur Führung habe das Team deshalb umso lieber angenommen. Was danach kam – fünf Tore in neun Minuten – sei aber „sensationell“ gewesen.

Obwohl sich die personelle Notlage beim Tabellenführer bis zum Winter wohl nicht entspannen wird, hofft Cantürk auf einen Sieg, insbesondere im letzten Spiel des Jahres gegen Verfolger Pfaffenhofen: „Wir wollen schließlich mit einer richtigen Feier in die Winterpause gehen.“

Aufrufe: 012.11.2015, 12:57 Uhr
Donauwörther ZeitungAutor