2024-05-17T14:19:24.476Z

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Der Fußball verbindet: die kickenden Flüchtlinge mit Trainer Friedhelm Neiß (links, stehend) und dem Vorsitzenden von Concordia, Franz Silies (stehend, Dritter von links). Foto: Concordia Emsbüren
Der Fußball verbindet: die kickenden Flüchtlinge mit Trainer Friedhelm Neiß (links, stehend) und dem Vorsitzenden von Concordia, Franz Silies (stehend, Dritter von links). Foto: Concordia Emsbüren

Doppelpass für die Integration

Viel Engagement bei Concordia Emsbüren

pm/pe Emsbüren. Doppelpass für die Integration: Viel Einsatz zeigt der Sportverein SV Concordia Emsbüren bei der Integration von Flüchtlingen in der Gemeinde.

Es fing an mit einer Aktion der ersten und zweiten Fußballmannschaften zu Weihnachten 2014 und weitete sich dann aus zu einer echten Dauerhilfe für Flüchtlinge durch den Fußball beim SV Concordia Emsbüren. Durch Unterstützung der ersten Fußballmannschaft im Verein, von Privatpersonen und der CDU-Fraktion Emsbüren entstand eine Initiative, deren positive Auswirkung die Concorden Woche für Woche sehen können.

,,Wir waren erstaunt, auf welche Resonanz unser Aufruf zur Hilfe stieß. Es schlossen sich gleich auch andere Initiativen an, die die Idee, den grauen Alltag der Flüchtlinge in Emsbüren durch regelmäßiges Fußballspielen zu verschönern, ganz toll fanden", meint Hubert Silies, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit beim SV Concordia und Mitinitiator der Aktion ,,Fußball für Flüchtlinge".

Es mangelte einer Mitteilung des Vereins zufolge zunächst vor allem an Fußballschuhen, da man den Männern kaum das Spielen in Straßenschuhen zumuten konnte. Die und weiteres ,,fußballwürdiges Outfit" kamen ganz schnell durch eine Spende der CDU-Fraktion Emsbüren zusammen, die gleich auch noch drei Bälle mitlieferte. Den Rest, gebrauchte, aber gut erhaltene Ausrüstung, spendeten die Bezirksligaspieler des Vereins und Privatpersonen.

,,Das ging alles völlig unproblematisch. Die Hilfsbereitschaft war erfreulich hoch", so Hubert Silies. Der SKM in Lingen, der viel Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit hat, bot in Person von Dominik Thiering seine Mithilfe an. Thiering ist der Bruder eines Concorden-Spielers, der die Flüchtlinge einmal wöchentlich im Flüchtlingsheim betreut. ,,Durch freundschaftliche, bekanntschaftliche und familiäre Bande läuft vieles von ganz allein", sagt Silies.

Dann konnte es so richtig losgehen. Mit Friedhelm Neiß fand man einen engagierten, ehrenamtlichen Trainer aus den eigenen Reihen, der sogar die A-Lizenz besitzt. Er trifft sich ein- bis zweimal wöchentlich mit den Flüchtlingen zum Fußballspielen. ,,Dabei sind immer fröhliche und entspannte Gesichter selbstverständlich", resümiert der Trainer, der seine Aufgabe weniger in der Vervollkommnung des Spiels sieht, sondern viel mehr in der Betreuung.

,,Das neue Equipment zeigen die Männer natürlich gerne her. Endlich sehen sie aus wie Fußballspieler! Erfreulich anzusehen ist, dass sich auf dem Platz Männer aus verschiedenen Nationen friedlich und freundschaftlich treffen und sich offensichtlich - zumindest ist das beim Fußballspielen so - gut verstehen. Sport fördert eben auch die Integration", stellt Hubert Silies fest.

Überwiegend stammen die Kicker aus dem bürgerkriegsgeschüttelten Syrien. Aber auch einige Männer vom Balkan oder aus Afrika sind mit Freude dabei. Die internationalen Kicker ließen es sich zuletzt nicht nehmen, ihren Trainer und die Vorstandsvertreter Franz sowie Hubert Silies zu einem gesponserten Grillabend einzuladen.

Es gab Spezialitäten aus den Heimatländern. Wie gekonnt diese zubereitet wurden, wie reichlich aufgetischt wurde und wie lecker alles schmeckte, konnten die Geladenen ,,am eigenen Leib" spüren. ,,Nett, dankbar und freundlich sind sie, unsere Flüchtlinge. Und was ganz stark zählt: Wir haben sie ein Stück glücklicher gemacht", folgert Hubert Silies abschließend.

Aufrufe: 019.5.2015, 09:00 Uhr
Lingener TagespostAutor