2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview

Döring: "Selbstvertrauen mit in den Liga-Alltag nehmen"

Döring traut Korbach die Meisterschaft zu +++ Schwerer Auftakt gegen Kirchberg/Lohne und Volkmarsen +++ Spiel gegen Mengsberg blieb in Erinnerung +++ Döring auch in der kommenden Saison Übungsleiter bei den Kurstädtern

Knappes Aus beim sehr gut besetzten Hallenturnier in Baunatal gegen Hessenligist Lohfelden und ein respektables 2:5 gegen Regionalligist KSV Hessen Kassel - für die SG Bad Wildungen/Friedrichstein zeigte die Formkurve nach der schwächeren Hinserie wieder nach oben. Nach zuletzt zwei Vizemeisterschaften zählt für die Kurstädter nur der Ligaerhalt. Wir haben Übungsleiter Daniel Döring zu einem Interview gewinnen können und ihn befragt, was seine Saisonziele mit der SG sind und was er für die Gründe für die schwäche Halbserie hält.

FuPa: Zuletzt zweimal Vizemeister geworden und knapp in der Aufstiegsrelegation gescheitert, liegt die SG Bad Wildungen in dieser Saison mit 19 Punkten nach 18 Spielen als Elfter im unteren Mittelfeld. Da fällt das Resümee wahrscheinlich etwas bescheidener aus, oder?

Daniel Döring: Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt und mussten unsere Saisonziele bereits korrigieren. Nach einem sehr schlechten Start konnten wir zumindest in den letzten Spielen unsere Form verbessern und konnten auch einen kleinen Aufwärtstrend erkennen. Daran müssen wir nun anknüpfen, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen.

FuPa: Was sind die Gründe, dass es bislang noch nicht so lief, wie gewünscht?

Döring: Zum einen hatten wir durch die beiden Aufstiegsrelegationen immer sehr kurze Sommerpausen und zum anderen hatten wir sehr hohes Verletzungspech. Viele Stammspieler sind ausgefallen und die jüngeren sowie unerfahrenen Spieler waren voll in der Verantwortung. Die Jahre davor waren sehr erfolgreich und dann hat es auch eine Weile gedauert, bis alle begriffen haben, dass es diese Saison nicht so weiterläuft. War sicher auch in den Köpfen zunächst schwierig mit den Negativerlebnissen umzugehen, die man aus der Vergangenheit in der Häufigkeit nicht mehr kannte.

FuPa: 42 Gegentore sind zu viel. Gilt es da den Hebel anzusetzen?

Döring: Natürlich gilt es hier den Hebel anzusetzen. Die Defensive ist das Rezept für erfolgreichen Fußball. Wir müssen uns da auf jeden Fall stabilisieren und müssen die Anzahl der Gegentore in der Rückrunde so minimal wie möglich halten.


FuPa: Welches Spiel in der Hinserie ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?

Döring: Das Heimspiel gegen Mengsberg. Da haben wir eine sehr gute Partie gespielt und standen am Ende trotz dreimaliger Führung nur mit einem Punkt da. Da es hin und her ging, bleibt so ein Spiel mit acht Toren natürlich in Erinnerung.

FuPa: Wie bist du mit euren Neuzugängen zufrieden und habt ihr im Winter personell nochmal nachgebessert? Philipp Zwicker hat den Verein nach zwei Spielzeiten wieder verlassen. Hat sich sonst noch was bei euch auf der Abgangsseite getan?

Döring: Es haben sich alle schnell und gut eingelebt. Mit Muratovic haben wir wieder einen klassischen Zehner, der unser Spiel mit Kreativität bereichern kann. Allerdings ist er nach seiner Verletzung im Sommer noch nicht wieder bei Hundert Prozent und hat noch Luft nach oben. Auch Stefan Jobs konnte sich schnell viele Einsätze verdienen und ist sehr gefährlich bei Standardsituationen. Im Winter haben wir nicht nachgebessert. Philipp Weber hat den Verein Richtung Eintracht Edertal in die KOL verlassen.

FuPa: Wie bitter und schmerzhaft war das Pokal-Aus gegen Eintracht Edertal?

Döring: Jede Niederlage ist schmerzhaft und im Pokal will man soweit wie möglich kommen. Wir haben aber im Laufe des Spiels immer mehr den Faden verloren und aufgrund der zweiten Halbzeit auch verdient verloren.

FuPa: Am vergangenen Mittwoch habt ihr gegen Regionalligist KSV Hessen Kassel getestet und gegen die drei Ligen höher spielenden Löwen immerhin zwei Tore geschossen. Wie warst du mit der Partie zufrieden?

Döring: Ich war sehr zufrieden mit der Partie und konnte auch viele Erkenntnisse aus dem Spiel ziehen. Es war schon toll zu sehen, dass wir uns gegen so eine Mannschaft sehr teuer verkauft haben und dass es zur Halbzeit auch verdient 1:1 stand. Und man freut sich für seine Spieler und auch selbst, dass man mal die Möglichkeit bekommt, gegen einen Regionalligisten zu spielen.

FuPa: Kann so ein Spiel gegen den KSV Hessen auch ein Schub für die Rückserie sein?

Döring: Die Leistung sollte uns zumindest Selbstvertrauen geben. Allerdings ist der Ligaalltag ein anderer und mit so einem Spiel nicht vergleichbar.

FuPa: Auch beim Hallenturnier in Baunatal habt ihr euch ordentlich aus der Affaire gezogen und im Viertelfinale gegen Hessenligist Lohfelden eine sehr gute Leistung gezeigt. Macht so ein Positiverlebnis auch Mut für die zweite Halbserie?

Döring: Zu dieser Frage kann ich nur das gleiche wie zur vorherigen Frage antworten. Positive Erlebnisse sind gut und wichtig für unser Selbstvertrauen. Jetzt ist es wichtig dieses mit in die Vorbereitung sowie in den Ligaalltag zu nehmen.

FuPa: Wann startet ihr die Vorbereitung auf die Rückrunde und welche Testspiele stehen schon fest?

Döring: Trainingsstart war am 17. Januar und gespielt wird gegen TSV Röddenau, TSV Sachsenhausen, FSV Dörnberg, TSV Korbach und Eintracht Baunatal.

FuPa: Wie schätzt du Eure ersten beiden Gegner -Kirchberg/Lohne und Volkmarsen - in der Liga ein?

Döring: Kirchberg spielt bisher eine richtig gute Runde. Wenn sie weiter ihren positiven Lauf bestätigen können, werden sie sich da oben halten können. Und auch Volkmarsen spielt für einen Aufsteiger eine sensationelle Saison und hat es uns schon im Hinspiel sehr schwer getan. Das sind zwei schwere Spiele gleich zu Beginn.

FuPa: Was ist in der Rückserie noch drin für die SG BW/F? Der Aufstiegszug sollte bei dem Rückstand ja schon abgefahren sein..

Döring: Wir beschäftigen uns nur mit dem Thema Klassenerhalt. Wir haben fünf Punkte Vorsprung zu den Abstiegsplätzen. In der Situation dürfen wir uns mit anderen Zielen nicht beschäftigen.

FuPa: Wurde dein Vertrag schon verlängert?

Döring: Ja, ich werde auch in der kommenden Saison weitermachen.

FuPa: Wie stolz ist man als Trainer, wenn sich ein ehemaliger Schützling (Dominik Schneider) in der Hessenliga durchsetzt? Wie intensiv verfolgst du seine Entwicklung?

Döring: Ich hab Dominik bereits in der B- und A-Jugend sowie zwei Spielzeiten in Wildungen trainiert. Man ist schon stolz, wenn man seine Laufbahn verfolgt. Er ist sehr talentiert und hat dazu noch den nötigen Ehrgeiz. Es freut mich sehr für ihn und natürlich verfolge ich seine Einsatzzeiten und schaue auch ab und zu seine Spiele an.

FuPa: An der Ligaspitze geht es sehr eng zu. Wer ist dein Meisterschaftsfavorit?

Döring: Ich glaube, dass der TSV Korbach am Ende das Rennen für sich entscheiden kann.

FuPa: Vielen Dank für das nette und aufschlussreiche Interview. Wir wünschen Dir und Deiner Mannschaft eine erfolgreiche Rückserie.

Aufrufe: 024.1.2017, 08:00 Uhr
Florian DiehlAutor