2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal

Doch kein Tag für Helden

Fußball-Landesligist SV Rott unterliegt in der zweiten Runde des FVM-Pokals Regionalliga-Krösus Viktoria Köln 0:7. ?Zu viel Respekt, zu wenig Mut.?

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„Und nun ist es eben nur ein ganz gewöhnlicher 22. November 2014 – und doch kein Tag für Helden.“ Jürgen Lipka sagt es mit einem Lächeln. Die Hoffnung, an diesem Datum eine Pokalsensation zu schaffen, hatten sie beim SV Rott zwar gehegt, doch der Realismus holte den Fußball-Landesligisten schnell wieder ein.

Viktoria Köln, Krösus und Top-Team der Regionalliga, ließ nichts anbrennen, gewann das Duell in der zweiten Runde des FVM-Pokals standesgemäß mit 7:0 (4:0).

Wie ernst die Kölner den Underdog, den sie vor der Partie drei Mal in der Landesliga beobachten ließen, nahm, zeigt sich alleine beim Blick in die Aufstellung: Von Mike Wunderlich über Fatih Candan, Daniel Reiche, Timo Staffeldt bis Gaetano Manno – Viktoria-Coach Claus-Dieter „Pele“ Wollitz schickte sein bestes Team ins Rennen. Wohl wissend, dass bei einer überraschenden Niederlage sein Stuhl wohl endgültig wackeln würde. Entsprechend energisch gingen die Gäste mit dem Anpfiff zu Werke: Rotts Keeper Jan Winkhold (3.) muss gleich gegen Candan retten, pariert einen Kopfball von Jannik Löhden nach einem Wunderlich-Freistoß (13.) sicher. Auf der Gegenseite wird Avdo Iljazovic (4.) nach einem Alleingang noch gebremst. Gerade als Rott ein wenig den Respekt ablegte, fiel das 0:1: Nach einem Freistoß von Wunderlich war Timo Röttger (18.) per Kopf zur Stelle. Drei Minuten später erhöhte Candan per Konter, Manno (39.) legte den Ball zum 3:0 ins leere Tor, und Wunderlich (44.) besorgte das 4:0.

Schon nach 45 Minuten war die Partie entschieden, entsprechend plätscherte die zweite Hälfte dahin. Köln agierte nicht mehr so zielstrebig, setzte aber konsequent nach, sobald sich Räume boten: Candan (55.), Malte Nieweler (70.), dem die Rotter Abwehr nur Geleitschutz gab, und Lukas Nottbeck (82.) nach einem Wunderlich-Freistoß per Kopf sorgten für den klaren Endstand.

Entsprechend gelöst dankte Wollitz den Rottern. „Wir sind sehr sympathisch aufgenommen worden, haben sogar die Kabine der Gastgeber bekommen. Dafür und für das sehr faire Spiel besten Dank“, sagte der Viktoria-Coach. „Wir haben Rott drei Mal beobachtet. Das zeigt den Respekt, den wir vor diesem Team haben. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, weil sie eine hundertprozentige Einstellung und Konzentration auch gegen einen zwei Klassen tiefer spielenden Gegner an den Tag gelegt hat.“

Zu viel Respekt, zu wenig Mut, fast schon Angst und keine Lockerheit – Jürgen Lipka bemängelte so einiges am Auftritt seiner Jungs. „In der Pause waren sie natürlich geknickt. Ich habe gesagt, schaut, dass wir bloß nicht zweistellig verlieren und macht vielleicht noch ein Tor“, sagte der Rotter Coach. Zumindest Auftrag-Teil 1 wurde erfüllt. „Unter dem Strich sind wir schon traurig, dass das Ergebnis so klar war. Wir sind ein kleiner Dorfverein und haben uns trotz zahlreicher Verletzter und Ausfälle durch den Kreispokal gekämpft und uns dieses Spiel gegen einen großen Gegner verdient.“ So war es zwar kein Tag für Helden, aber trotzdem ein großer Tag für den SV Rott.

Aufrufe: 024.11.2014, 10:30 Uhr
rau I AZ/ANAutor