Elite des Landkreises will erst noch experimentieren

Im Fokus natürlich Bayernligist DJK Vilzing, der nach den Umwälzungen im Kader für die neue Saison in der Vorbereitung nichts dem Zufall überlassen darf. Am Montag, Dienstag und Mittwoch der verflossenen Woche standen intensive Einheiten auf dem Programm, seit Freitag sind die Gelb-Schwarzen zur Klausur in Zandt fürs Kurz-Trainingslager. Alle erwarten den Topfavoriten natürlich im Finale und als erneuten Sieger.

Die Partie zum Start um 14 Uhr gegen den Erzrivalen ASV Cham, der Neuauflage des Vorjahresendspiels, könnte allerdings ihre Tücken haben, denn Vilzing ist auch heuer der Maßstab für die ambitionierten Rot-Weißen, um im Testspiel zu überprüfen, wie groß die Ambitionen in Sachen Bayernliga sein dürfen. In ein paar Tagen sehen sich die Nachbarrivalen ja schon wieder in der BFV-Pokal-Qualifikation. Einer hat dann Gelegenheit zur Revanche. Die Fachleute tippen diesmal jedenfalls auf einen knappen Vilzinger Sieg gegen Cham in Miltach, vielleicht auch erst im Elfmeterschießen.

„Wir werden zwar aufgrund unserer vielen Neuen einiges ausprobieren, wollen aber guten Fußball zeigen. Es geht schließlich in den Derbys auch etwas ums Prestige“, baut DJK-Trainer Ulrich Karmann vor. Die beiden Keeper Ladislav Caba und Jirka Krejci sind noch in Urlaub, Nachwuchskeeper Sandro Weber erst ab 1. Juli spielberechtigt. Auch die aus Deggendorf gekommenen Youngster Niklas Karl und Korbinian Menacher müssen noch zuschauen. Zwischen den Pfosten steht dann also Routinier Andras Kristoffy. Markus Dietl und Tobias Oisch fehlen ebenso. Christoph Weidner hat mit leichtem Aufbautraining begonnen. Niklas Tremml ist nach seiner Relegationspause erst wieder ins Training eingestiegen, gibt wie Neuzugang Tobias Hoch sein Debüt im DJK-Trikot. Bei dem kleinen Kader bekommt so aber jeder Akteur ausreichend Spielzeit, kann Karmann der Situation auch etwas Positives abgewinnen.

Aus Sicht des ASV Cham ist das Miltacher Turnier ebenfalls willkommene Gelegenheit, um in der noch frühen Phase der Vorbereitung den Leistungszustand nach zwei Wochen Training zu überprüfen. Gegen Vilzing muss sich das Team um den neuen Trainer Roland Fuidl allerdings mächtig ins Zeug legen, um eine Chance auf den Finaleinzug zu haben. Doch das Abschneiden ist eher zweitrangig. Das Hauptaugenmerk liegt auf ausreichenden Einsatzzeiten für jeden im Kader. Das dürfte bei insgesamt 120 Minuten Spielzeit gegeben sein.

Das 0:4 zum Testspiel-Start gegen Bayernligist SpVgg Hankofen-Hailing entsprach nicht dem Spielverlauf. Nur vor dem Kasten zeigte der Bayernligist mehr Kaltschnäuzigkeit. Franz Wendl und Franz-Xaver Brandl sind nach ihrer Abordnung zur Ostbayernauswahl wieder an Bord. Aus dem Urlaub zurück ist Michael Plänitz, um die Abwehr stabilisieren zu helfen. Martin Vesenjak wagt nach Achillessehnenoperation und monatelangem Aufbautraining einen Einsatz. Neben Michael Wich, Marco Faltermeier und Christian Ranzinger fehlen noch Marvin Mauser, Johannes Bierlmeier und Thomas Zollner. Neuzugang Tobias Kordick ist erst ab 1. Juli frei.

Landesligist FC Bad Kötzting steht in Miltach ebenfalls nach zwei Wochen Vorbereitung vor seiner ersten echten Herausforderung in der Vorbereitung. Im Revival des ehemaligen Landesliga-Klassikers mit Gastgeber FC Miltach, den trotz des vielbeachteten Bezirksliga-Comebacks keiner auf dem Zettel hat für die Endspiel-Teilnahme.

Bad Kötztings Vorbereitung verläuft bislang jedenfalls nach Plan. Zwar sind einige Akteure im Urlaub oder verhindert, das Turnier ist aber gute Gelegenheit, die Neuen und vor allen Dingen die Nachwuchsspieler im Wettkampf zu sichten. Letztere haben bereits im Auftaktspiel in Geiselhöring erstmals reingeschnuppert, ihre Sache sehr gut gemacht. „Sie haben sich gegen eine starke Mannschaft sehr gut verkauft“, will Co-Trainer Jiri Vondra, der Peter Gallmaier auch in Miltach vertritt, deshalb gar keinen Ergebnisfußball sehen. „Im Vordergrund steht, dass viele Spieler Einsatzzeiten bekommen“, spricht der Tscheche seinen drei anderen Kollegen aus dem Herzen. Ernst wird es ohnehin erst in der nächsten Woche, wenn der gesamte Kader versammelt ist.