2024-05-08T14:46:11.570Z

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Dirk Wagner | Foto: Sebastian Köhli
Dirk Wagner | Foto: Sebastian Köhli

Dirk Wagner: "Sonst wackeln die Füße"

BZ-Interview zum Spieltag mit Dirk Wagner, eine Hälfte des Trainerduos beim FV Sulz, über die derzeitige Durststrecke

Mit drei Siegen in Folge hatte sich der FV Sulz aus dem Fußballjahr 2016 verabschiedet. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen den SV Rust steht ein Punkt aus den ersten drei Spielen nach der Winterpause auf dem Habenkonto. Die Niederlage am Sonntag war dabei die zweite hintereinander. Daniel Weber hat sich nach dem Spiel mit Dirk Wagner unterhalten, der im Duo mit Reiner Heitz den FV Sulz trainiert.
BZ: Warum hapert es bislang in diesem Jahr beim FV Sulz?
Wagner: Dafür gibt es ein paar Faktoren. Heute haben zum Beispiel mit Christian Reinholz im Mittelfeld und Tim Lauber in der Abwehr zwei wichtige Stammspieler gesperrt gefehlt. Dazu kommen noch weitere angeschlagene Spieler, das hat man gemerkt. Trotzdem haben wir in der Offensive ein gutes Spiel gemacht und uns viele Chancen herausgespielt. Es hakt aber gerade an der Chancenverwertung. Und in der Defensive klappt es leider gerade gar nicht gut. Da sind wir zu grün.

BZ: Weihen Sie mich bitte in diese Farbenlehre ein.
Wagner: Wir haben eine junge Mannschaft, da fehlt es in manchen Situationen an der Abgezocktheit und auch an der Robustheit, zum Beispiel gegen einen körperlich starken Gegner wie heute Rust. Wir wollen ja vieles spielerisch lösen, aber manchmal muss man einen Ball auch einfach dreckig klären.

BZ: Das erste Gegentor fiel heute schon nach zwei Minuten.
Wagner: Der erste Ruster Versuch nach einem Freistoß war direkt drin. Es hat nicht lange gedauert, dann fiel auch das zweite Tor. Das war natürlich eine riesige Hypothek, gerade mit dem Gegenwind heute. Da haben wir uns schwergetan. Aber die Mannschaft hat nicht aufgesteckt, wir haben den Anschlusstreffer erzielt, hatten dann noch Glück, dass die Ruster nicht noch erhöht haben. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir dann richtig gedrückt und waren am Ausgleich dran. Wir treffen dann Pfosten und Latte, der Ball tanzt ein paar Mal vor Linie rum, aber wir haben das zweite Tor einfach nicht erzielt. Das ist natürlich schon bitter. Es läuft gerade einfach nicht so bei uns.

BZ: Nach dem Abstieg aus der Landesliga ging es Ihnen in dieser Saison vor allem darum, den Spaß am Fußball wiederzufinden. Ist Ihnen das trotz der aktuellen Durststrecke gelungen? Sie stehen auf dem siebten Tabellenplatz.
Wagner: Wir bezeichnen diese Saison auch als ein Lehrjahr. Die neu aufgestellte Mannschaft hat nach der bitteren vergangenen Saison auf jeden Fall gut zusammengefunden. Die Kameradschaft ist toll und wir spielen auch einen schönen offensiven Fußball und den zuweilen auch dominant. Wir müssten eigentlich fünf bis acht Punkte mehr auf dem Konto. Jetzt stecken wir in einer schlechten Phase, und rutschen in Gefilde, in die wir eigentlich nicht reinwollten, aber da muss die Mannschaft durch. Panik verbreiten wäre jetzt das falsche Signal.

BZ: Welche Gefilde meinen Sie?
Wagner: Der sechste Tabellenplatz klingt ja solide, aber wir haben beispielsweise nur sechs Punkte mehr als die vier Mannschaften, die ganz hinten anstehen. Die Liga ist so eng zusammen, es kann wirklich ganz schnell gehen, und du steckst richtig im Abstiegskampf. Und das muss mit unserem jungen Team nicht sein. Ich hoffe, dass wir im nächsten Spiel gegen Ichenheim wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, in der wir vor der Winterpause waren. Ein weiteres Wochenende mit null Punkten wäre fatal, sonst wackeln die Füße der jungen Spieler.
Aufrufe: 019.3.2017, 22:00 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor