2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Einsatzfreudig: Philipp Ulrich (vorn) sichert das Leder gegen Michendorfs Paul-Julius Rössel. Mit einem Freistoß-Aufsetzer aus 40 Metern traf Ulrich nach knapp einer Viertelstunde zum 1:0.  ©MOZ/Oliver Voigt
Einsatzfreudig: Philipp Ulrich (vorn) sichert das Leder gegen Michendorfs Paul-Julius Rössel. Mit einem Freistoß-Aufsetzer aus 40 Metern traf Ulrich nach knapp einer Viertelstunde zum 1:0. ©MOZ/Oliver Voigt

Die zwei Schwedter 40-Meter-Raketen

Der FCS schickt die SG Michendorf mit einem halben Dutzend nach Hause.

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Mit einem halben Dutzend Gegentoren hat Landesligist FC Schwedt den bisherigen Tabellendrittletzten SG Michendorf auf die Heimreise geschickt und sich damit auf den fünften Rang verbessert.

"Das 3:0 und 4:0 fallen zur absolut günstigen, ganz wichtigen Zeit. Dann haben wir die Sache natürlich endgültig im Griff gehabt", freute sich FCS-Trainer Marcus Erben über den höchsten Saisonerfolg seines Teams.

Wunderte sich der Beobachter darüber, dass ausgerechnet der kopfballstärkste Oderstädter (Nico Hubich) etliche Freistöße und Ecken vors Tor brachte, anstatt dort als möglicher Vollstrecker präsent zu sein, so antwortete der Kapitän eine Minute vor der Pause auf seine Art: Aus sage und schreibe 40 Metern setzte er einen Freistoß hoch ins Netz - 2:0 (44.). Eine halbe Stunde zuvor war Philipp Ulrich bereits das gleiche Kunststück gelungen: Er brachte den Gastgeber, hier allerdings als Aufsetzerball geschossen, aus etwa der gleichen Distanz mit 1:0 in Führung (13.).

Der Gerechtigkeit halber aber muss man sagen, dass Michendorfs Schlussmann Alexander Kroop jeweils eine alles andere als glückliche Figur abgegeben hatte. "Er ist gewöhnlich unser bester Mann - heute gehen gleich vier Treffer auf seine Kappe", stellte SGM-Coach Ralf Baierl kopfschüttelnd nach dem Abpfiff fest.

Und er trauerte einer Großchance seines Teams hinterher, die durchaus zum 1:1 hätte führen können: Als Hubich unfreiwillig per Kopf einen gegnerischen Freistoß an den Fünfmeterraum verlängerte, tauchte Sebastian Wist frei vor Bartosz Klonowski auf, der mit seiner besten Tat der gesamten 90 Minuten den Ausgleich verhinderte (28.). Mit durchaus ansehnlichem Spielaufbau hatten die Oderstädter insgesamt die Hoheit über die Partie, aber in den zweiten Abschnitt fanden sie nicht so recht hinein.

Dann fasste sich Patrick Büchner ein Herz und zog aus 30 Metern einfach mal ab - erneut ließ er den Keeper schlecht aussehen. Die Vorentscheidung war gefallen (56.). Als Hubich sechs Minuten später eine Ecke quer durch den Strafraum sauber annahm und das Leder in den entlegenen Dreiangel kanonierte, war das schönste Tor des Tages und zugleich die endgültige Entscheidung gefallen.

Die Platzherren gaben sich allerdings mit der Ausbeute noch nicht zufrieden. Der eingewechselte Manuel Fuchs legte fast von der Grundlinie für Marcin Lapins-ki auf, der im letzten Moment geblockt wurde (70.). Acht Minuten später kam aber auch er aus 20 Metern noch zu seinem Treffer. Dann schlenzte Tomasz Lapinski einen 20-Meter-Freistoß an die Latte und der Keeper parierte Matthias Liermanns Kopfball im Nachsetzen großartig (83.). Mit einem 25-Meter-Flachschuss stellte Büchner den 6:0-Endstand her (85.).

Noch sind zwar fast drei Wochen Zeit, aber die Fußballfans dürfen sich wohl schon auf das erste Landesliga-Uckermark-Derby seit etwa anderthalb Jahren freuen. Aufsteiger Blau-Weiß Energie Prenzlau putzte jetzt auswärts Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf mit 4:0 weg und die Oderstädter erwiesen sich in dieser Saison bisher als echte Heimmacht. Den 19. November sollte man sich also vormerken.

Aufrufe: 01.11.2016, 06:28 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor