2024-05-10T08:19:16.237Z

Halle
Die Mädels des 1. FC Nürnberg treten am Sonntag in Gräfenberg gegen die fünf besten Jungenteams Mittelfrankens an (Grafik: FuPa Mittelfranken).
Die Mädels des 1. FC Nürnberg treten am Sonntag in Gräfenberg gegen die fünf besten Jungenteams Mittelfrankens an (Grafik: FuPa Mittelfranken).

Die wilden FCN-Girls fordern die besten Jungs

Erstmalig ist eine deutsche Mädels-D-Jugend bei der männlichen Bezirksmeisterschaft dabei

Deutschlandpremiere in Gräfenberg: Wenn am Sonntag, 23. Februar, die besten D-Juniorenteams des Fußballbezirks Mittelfranken ihren Hallenbezirksmeister ermitteln, ist zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs auch eine Mädchenmannschaft mit auf dem Parkett. Die "wilden Girls" des 1. FC Nürnberg, welche sich spektakulär durch die Vorturniere im Kreis Nürnberg-Frankenhöhe spielten und nun ihrem Saisonhöhepunkt entgegen fiebern.

"Wahnsinn, einfach der Wahnsinn". Kurz nach dem Vizemeistertitel bei der Kreismeisterschaft konnte FCN-Trainer Stefan Sattler das Erreichte noch gar nicht richtig in Worte fassen. Kein Wunder: Schließlich feierte sein Team gerade den größten Erfolg, der je einer deutschen Mädels-D-Jugend gelang. Die Qualifikation zu einer Bezirksmeisterschaft der Jungs.

Jetzt, rund drei Wochen später, fällt die Sattler`sche Analyse schon strukturierter aus. "Geschlossenheit, Mannschaftsgeist und ein wenig Glück" hätten dazu geführt, dass der aktuelle mittelfränkische Hallenchampion der Mädels auch bei den männlichen Bezirkstitelkämpfen mit dabei ist. "Sie haben die von mir aufgezeigten Optionen perfekt umgesetzt und eine große Spielintelligenz bewiesen", blickt der ehemalige Aktive des ASV Zirndorf und des SV Weiherhof noch einmal auf das Endrundenturnier in Herrieden zurück: "Ich bin stolz auf diese klasse Mannschaft."

Erfolg hat System

Ein Zufall freilich - das betont Sattler, der die D-Juniorinnen seit ihrer Neugründung 2011 betreut - ist der Erfolg nicht. "Wir haben beim Club langfristige Konzepte." Ziel sei es, Nachwuchsspielerinnen auszubilden, die gut genug sind, um in späteren Jahren die U17-Bundesligaelf und die Frauenmannschaften am Valznerweiher verstärken zu können. "Der Spaß am Kicken steht zwar im Vordergrund, aber der Leistungsgedanke ist stets vorhanden", macht der Coach klar, dass beim FCN nicht irgendwelche Mädels einfach nur Fußball spielen. Im Gegenteil: Regelmäßig finden Sichtungen statt - die nächste am 21. März.

Und auch das Spiel gegen die Jungs ist für die elf- und zwölfjährigen FCN-Girls nicht Neues. Woche für Woche treten sie in der Kreisklasse Nürnberg-Frankenhöhe 1 ausschließlich gegen männliche Konkurrenz an. Mit fünf Zählern Rückstand auf Tabellenführer SV 73 Süd II liegen sie bei einem Spiel weniger auf dem vierten Platz. Den Aufstieg in die Kreisliga haben sie noch lange nicht abgeschrieben. "Da geht noch was", ist Stefan Sattler optimistisch.

Ein Satz, der sowohl die hohen Ansprüche wie auch das gestiegene Selbstvertrauen der wilden FCN-Girls verdeutlicht. So nehmen die Nürnberger den Weg ins 31 Kilometer entfernte Gräfenberg trotz hochklassiger Konkurrenz nicht nur aufgrund des olympischen Gedankens in Angriff. "Das Turnier wird sicher kein Selbstläufer, die Konkurrenz ist richtig stark", sagt Trainer Sattler. In Vorrundengruppe 1 treffen die Club-Mädels auf den SV 73 Süd, dem sie im Finale der Kreismeisterschaftsfinale noch 0:3 unterlegen waren, und den 1. SC Feucht - beides Bezirksoberligisten. Und auch Gruppe B ist mit Bezirksoberligist TSV 1860 Weißenburg sowie den beiden Kreisliga-Vertretern TV 1848 Erlangen und FSV Erlangen-Bruck gut besetzt. Aber, so Sattler, "wir wollen zeigen, dass Mädels in dieser Altersklasse mit den Jungs mithalten können und Werbung für unseren Sport betreiben." Und in Platzierungen gesprochen? "Ich sage nicht, dass auch der letzte Platz schon ein Erfolg wäre!"

Eine Zielvorgabe, welche die Nervosität seiner Mädels in den vergangenen Tagen aber noch nicht spürbar ansteigen ließ. "Die Anspannung wird - wie immer - erst kurz vorher in der Kabine kommen." Dann, wenn die wilden Mädels ruhig werden und man merkt, dass sie sich auf ihr neues Ziel fokussieren. Als erste Mädchenmannschaft bei einer Bezirksmeisterschaft der Jungs weiter für Furore zu sorgen.

Alle Turniere des letzten Hallenwochenendes 2013/14 im Überblick:

Bezirksmeisterschaft der A-Junioren

23.02.2014 ab 14.00 Uhr in Gräfenberg

Gruppe 1: (SG) TSV Petersaurach, SC 04 Schwabach, TB 88 Johannis Nürnberg; Gruppe 2: 1. SC Feucht, SK Lauf, JFG Fränkische Schweiz

Bezirksmeisterschaft der D-Junioren

23.02.2014 ab 10.00 Uhr in Gräfenberg

Gruppe 1: SV 1873 Süd Nürnberg, 1. SC Feucht, 1. FC Nürnberg; Gruppe 2 TSV 1860 Weißenburg, TV 1848 Erlangen, FSV Erlangen-Bruck

Kreisendrunde D2-Junioren ER-PEG

23.02.2014 ab 13.00 Uhr in Eschenau

Gruppe 1: FSV Erlangen-Bruck, TV 1848 Erlangen, SpVgg Erlangen, SpVgg Heroldsbach; Gruppe 2: (SG) DJK Wimmelbach, SC Eltersdorf, SK Lauf, FC Stöckach

Kreisendrunde E-Junioren ER-PEG

22.02.2014 ab 15.00 Uhr in Gräfenberg

Gruppe 1: SC Eltersdorf, SpVgg Erlangen, 1. FC Hersbruck, ASV Niederndorf; Gruppe 2: ASV Pegnitz, FC Stöckach, SK Lauf, SpVgg Effeltrich

Kreisendrunde E3-Junioren ER-PEG

22.02.2014 ab 11.15 Uhr in Gräfenberg

Gruppe 1: 1. FC Herzogenaurach, TV 1848 Erlangen, (SG) SV Plech, SC Uttenreuth; Gruppe 2: FC Stöckach, SV Weilersbach, SC Eltersdorf, FSV Erlangen-Bruck

Kreisendrunde F-Junioren ER-PEG

22.02.2014 ab 14.00 Uhr in Spardorf

Gruppe 1: SK Heuchling, ASV Niederndorf, SpVgg Erlangen, 1. FC Eschenau; Gruppe 2: DJK Erlangen, SC Eltersdorf, 1. FC Röthenbach, SV Bubenreuth

Kreisendrunde F3-Junioren ER-PEG

22.02.2014 ab 10.00 Uhr in Spardorf

Gruppe 1: SV Bubenreuth, SpVgg Uehlfeld, SpVgg Diepersdorf, VdS Spardorf; Gruppe 2: 1. FC Burk, ASV Niederndorf, SK Heuchling, DJK Erlangen

"Endturniere“ G-Junioren ER-PEG

Gruppe 1, 22.02.2014 ab 09.00 Uhr in Gräfenberg: TSV Ebermannstadt, ASV Pegnitz, TV 1848 Erlangen, SV Bubenreuth, DJK Erlangen; Gruppe 2, 23.02.2014 ab 10.30 Uhr in Eschenau: SC Adelsdorf, SV Weilersbach, 1. FC Hersbruck, SV Tennenlohe, SK Heuchling.

Aufrufe: 020.2.2014, 17:05 Uhr
Andreas SchmittAutor