Musik, Weißwurst und Weizenbier – ein bisschen Volksfeststimmung also. „Wir wollten dem Spiel einfach einen angemessenen Rahmen geben“, sagte Buchs Trainer Helmut Rahner über die Idee. Sein Team hatte sich bereits um 8.30 Uhr zum gemeinsamen Weißwurstfrühstück getroffen, um sich auf die Begegnung einzustimmen – denn ja, Fußball wurde ja auch noch gespielt.
Es dauerte aber tatsächlich ein Weilchen, ehe man sich auf das Geschehen auf dem Feld einlassen konnte. Zehn lange Minuten vergingen, bis ein wenig Schwung in die Partie kam. Ein überflüssiges Foul an der Mittellinie später, kombiniert mit einem Klassiker der Zuschauer-Zwischenrufe auf Deutschlands Amateursportplätzen, nahm das Spiel dann doch noch Fahrt auf. „Schiri, der hat schon Gelb. Runter mit dem!“ Die Sprüche sind eben die gleichen, egal zu welcher Uhrzeit.
Auch den Bucher Jungs fiel es in der Anfangsphase sichtlich schwer, sich aufs Fußballspielen zu konzentrieren. Bereits nach dreizehn Minuten ging Selbitz durch Kevin Winter in Führung, Fabian Elbl legte in der 31. Spielminute nach Abstimmungsproblemen in der Bucher Defensive das 2:0 nach. Außer einem Kopfball von Michael Hofmann, der in der 28. Minute knapp das Ziel verfehlte, hatten die Bucher nicht viel entgegen zu setzen.
Ein Zwei Tore-Rückstand, den die Rahner-Elf trotz engagierter zweiter Halbzeit nicht mehr aufzuholen vermochte. „Wir hätten unsere Chancen eben reinmachen müssen. Stattdessen haben wir drei Torschüsse zugelassen und zwei stümperhafte Gegentore bekommen“, ärgerte sich Rahner hinterher. Auf dem Platz machte also vor allem Selbitz die Musik, was sicherlich auch auf das Fehlen von Buchs rot-gesperrten Taktgeber Alexander Eberlein zurückzuführen war. Mit Dominik Gentes, Christian Fleischmann und Christian Örtel standen dem Trainer weitere wichtige Spieler der Kapelle nicht zur Verfügung.
Komplett war dagegen die Kapelle, die nach dem Spiel via Mikrofon am Vereinsheim zu vernehmen war. „Dieser Event ist trotzdem eine runde Sache“, sagt Rahner und schließt eine Wiederholung in der Zukunft nicht aus. „Und außerdem waren wir ja auch noch richtig gastfreundlich.“ Den Humor hat Rahner also nicht verloren, ein klein wenig Katerstimmung kam dann aber auch bei ihm noch auf, denn auf einen Sportplatz der Konkurrenz mochte er dann doch nicht mehr weiterziehen. „Für mich reicht es für heute – zumindest was die Landesliga angeht.“ Die Bundesligapartien wollte er sich dagegen später noch ansehen. Und das zur gewohnten Uhrzeit.