2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Die Vereinsdialoge sind ein Erfolg

FVM zieht positive Zwischenbilanz des Masterplans. "Wollen Ratschläge geben"

Alfred Vianden, Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM), und Vizepräsident Stephan Osnabrügge waren sich beim Pressegespräch in der Sportschule Hennef einig: „Die Vereinsdialoge sind ein Erfolg. Die Clubs sind froh und dankbar, dass der Verband zu ihnen kommt.“
Im Rahmen des vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingeforderten Masterplans besucht die Verbandsspitze in regelmäßigen Abständen Clubs im FVM-Gebiet, um sich die Probleme an der Basis anzuhören, Hilfestellungen zu geben, zu diskutieren und Fragen zu beantworten.

„Das Ziel des Masterplans ist es, Ratschläge für die Vereinsarbeit zu geben“, sagte Vianden und machte deutlich, dass der FVM über die im Vorfeld veranschlagten zwölf Vereinsbesuche pro Jahr hinausgeht. „Wir haben in Anbetracht der zahlreichen Clubs auch die Vizepräsidenten eingespannt, so dass wir auf mindestens 36 Besuche kommen“, erklärte er.

„Wir sind intensiv unterwegs, um von den Vereinen Rückmeldungen zu erhalten, was sie bewegt“, erklärte Osnabrügge und versprach: „Wir werden alle Aufträge, die wir bekommen, abarbeiten. Es wird keine Frage unbeantwortet bleiben.“ Immer wieder auf der Agenda: das Ehrenamt, das Beitrags- und Finanzwesen und die Abwerbung von Spielern schon in jüngsten Jahren. „Ein Patentrezept gegen die Abwerbung gibt es nicht, aber am ehesten ist sie zu verhindern, wenn der Club qualifizierte Trainer stellen kann. Das ist für mich der Schlüssel“, sagte der FVM-Vize und brach eine Lanze für die vielfältigen Qualifizierungsmaßnahmen, die der FVM anbietet.

Und auch zum Beitragswesen vertreten Vianden und Osnabrügge einen klaren Standpunkt: „Wir fordern keine Beitragserhöhung, aber die Vereine müssen sich mal ihres Wertes bewusst werden – der Leistung, die sie für die Jugend erbringen, wenn sie sozialpolitische Aufgaben erfüllen und die Jugendlichen von der Straße holen“, meinte Vianden. „Die Mitglieder sollen anerkennen, was der Verein leistet“, ergänzte Osnabrügge.

Zudem wies die FVM-Spitze darauf hin, dass sich derzeit sogenannte Vorstandstreffs mit Finanz- und Ehrenamtsexperten in Vorbereitung befinden. „Danach können die Clubs eine Fachberatung in Anspruch nehmen.“

Immer wieder diskutiert werden auch eine mögliche Flexibilisierung des Spielbetriebs, eine Fairplay-Liga auch bei den Senioren sowie Schiedsrichterwerbung. „Natürlich werden alle Themen, die der Masterplan vorsieht, abgedeckt“, meinte Osnabrügge.

Erfreulich ist aus Sicht des FVM-Präsidiums der Rückgang der Gewalt im Fußball. „Natürlich gibt es Einzelfälle, und natürlich ist jeder einzelne Fall einer zu viel“, sagte der Vizepräsident. Doch nach einer kürzlich in Auftrag gegebenen Erhebung komme es nur in 0,2 Prozent der Partien zu verbaler oder körperlicher Gewalt. Dafür, so der Spielausschussvorsitzende Rolf Thiel, spreche auch die Tatsache, dass es in der abgelaufenen Spielzeit in den FVM-Ligen weniger Rote Karten und lediglich einen einzigen Abbruch gegeben habe.

FVM-NOTIZEN

l Außenseiter: Während die übrigen Kreise ihre Pokalfinals in der nächsten Saison in Absprache mit dem Verband bereits Ende September austragen, um länger Zeit für die Vorbereitung auf die erste FVM-Cup-Hauptrunde am 11. Oktober zu haben, scheren ausgerechnet die Kreise Bonn und Sieg aus. Sie bleiben beim bisher üblichen Termin am 3. Oktober.

l Längere Sperre: Der FVM plant, demnächst die Sperre eines Spielers nach Erhalt der Gelb-Roten Karte von bislang sieben auf zehn Tage zu verlängern. Voraussetzung ist aber die Zustimmung des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes (WFLV). Grund für die geplante Änderung: „Viele Vereine waren so erfinderisch, ein Spiel um einen oder zwei Tage zu verlegen, um damit den Ausfall eines wichtigen Akteurs zu verhindern“, sagte Spielausschussvorsitzender Rolf Thiel.

l Coaching-Zone: Ab der Saison 2015/16 wird auch in der Landesliga die Coaching-Zone eingeführt. „In der Mittelrheinliga hat sich das bewährt“, sagte Spielausschussvorsitzender Rolf Thiel.

l Wertungs-Wirrwarr: Nach den vielen Zurückziehungen von Teams und den damit verbundenen Ergebnisstreichungen oder Spielwertungen hat der FVM eine Neuregelung ins Auge gefasst, die freilich ebenfalls erst vom WFLV abgesegnet werden muss. Demnach sollen bei Mannschaften, die ab der Winterpause gestrichen werden, die bis dahin erzielten Resultate beibehalten und alle Partien der Rückrunde mit 2:0 für den Gegner gewertet werden.

l Bauprojekt I: Das Haupthaus der Sportschule Hennef soll saniert werden. Die Kosten des Projekts, das vom Land NRW gefördert wird, belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Baubeginn soll im Dezember 2015 sein; im September 2016 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

l Bauprojekt II: Darüber hinaus soll an der Sportschule ein Parkhaus für 350 Autos entstehen. „Die Schule wurde immer wieder erweitert, aber der Parkplatz nie. Das bringt Probleme mit sich“, erläuterte Sportschulleiter Sascha Hendrich-Bächer. Geschätzte Kosten: 1,8 bis zwei Millionen Euro.

Aufrufe: 019.6.2015, 08:30 Uhr
General-Anzeiger / Wolfgang LeyAutor