2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
F: Semmler
F: Semmler

Die TSGler wollen es jetzt wissen

Pfeddersheimer nach 2:1-Sieg in Mechtersheim im Aufstiegsrennen

Mechtersheim. Rückblick: Es war Samstag, der 28. Februar. Beim SC Hauenstein verlor die TSG Pfeddersheim das Spitzenspiel der Fußball-Oberliga mit 0:1, der Rückstand auf die Plätze eins und zwei war auf sieben Punkte gewachsen - und die TSGler standen vor einer Restsaison frei von Sorgen und Chancen. Und heute? Drei Wochen später ist alles anders. Durch den 2:1 (1:1)-Erfolg beim TuS Mechtersheim hat die Truppe von Trainer Norbert Hess zum in diesem Jahr noch sieglosen SV Saar 05 Saarbrücken aufgeschlossen. Und auch der SC Hauenstein gewinnt nicht mehr, liegt jetzt wieder nur noch zwei Punkte vorne. Fazit: Die TSG ist dicke drin im Aufstiegsrennen. Platz eins wäre der direkte Sprung in die Regionalliga. Als Zweiter bestünde die Chance, über Aufstiegsspiele gegen die Vizemeister aus Hessen und Baden-Württemberg den Sprung zu schaffen.

Alles Utopie? Seit Freitagabend zucken sie in Pfeddersheim nicht mehr ratlos mit den Schultern. ,,Wir werden den Antrag zur Aufnahme in die Regionalliga stellen", verkündet Trainer Norbert Hess das Ergebnis eines Vorstandsbeschlusses. Der Coach lässt erkennen, dass sich alle Verantwortlichen bewusst sind, im Erfolgsfall keinen Regionalligisten aus dem Bilderbuch abgeben zu können. Hess verweist etwa auf die Infrastruktur, sagt: ,,Mal sehen, wie der Verband reagiert, wenn ein paar Kreuze bei ,nicht erfüllt' gesetzt sind." Es gebe aber doch Beispiele, bei denen eine Übergangszeit bis zur Erfüllung der Vorgaben eingeräumt wurde. Entschieden sei in jedem Fall: Wenn am 15. April die Abgabefrist endet, wird auch ein TSG-Antrag beim Verband vorliegen.

Ob's bis dahin auch sportlich noch so gut aussieht, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Hess müht sich, jetzt keinen Druck aufkommen zu lassen. ,,Wir dürfen nur auf uns schauen", unterstreicht er - und weiß, dass seine Jungs am Samstag doch auch auf die anderen geschaut haben. Als die TSGler in Mechtersheim auf den Platz liefen, da waren die Spiele in Neunkirchen (0:0 gegen Saar 05) und Salmrohr (3:2 gegen Hauenstein) bereits gespielt. ,,Alle wussten, wie es ausgegangen war, erzählt Hess. Und alle wussten, dass ein Sieg die Lücke schließen würde.

Allerdings: Die Partie beim Angstgegner startete mal wieder mit einem schnellen Rückstand. Als Christopher Ludwig das Laufduell mit Marvin Sprengling verlor, stand der Mechtersheimer frei vor TSG-Keeper Thorsten Müller - und schob zur TuS-Führung ein (10.). ,,Alles wie immer", schoss es Hess durch den Kopf. In der Vergangenheit war er mit seiner Elf in der Vorderpfalz stets früh in Rückstand geraten. Der Unterschied jetzt: Schon zwei Minuten später kam TuS-Keeper Konstantin Stengel bei einer Kerze von Yannick Krist im Strafraum zu spät - und Kevin Gotel besorgte mit dem Hinterkopf das 1:1.

Der Rest der ersten Hälfte war zäh, die zweite dafür nicht mehr. ,,Wir haben das Tempo hoch gehalten, schon an der Mittellinie die Bälle gewonnen", schilderte Hess, der angesichts einer Vielzahl bester Chancen (Bräuner, Aztekin, Gotel, Frey) alles auf eine Karte setzte - und mit Sebastian Kaster einen zweiten Stürmer brachte. Der Coach sinnierte: ,,Wenn ich Tabellen-14. bin, bin ich vielleicht mit dem Punkt zufrieden..." Aber so. Der Mut wurde belohnt, als Mathias Tillschneider nach einem schlecht abgewehrten Freistoß aus 16 Metern traf (88.). Zwei Minuten später war Ende - und die TSG nun im Aufstiegsrennen.

TSG Pfeddersheim: Müller - Schittenhelm, Litzel, Tillschneider, Ludwig - Klotz, Krist - Schulz (68. Kaster), Bräuner, Aztekin (68. Frey) - Gotel.



Aufrufe: 022.3.2015, 19:03 Uhr
Carsten SchröderAutor