„Der Blick auf die Tabelle sagt es doch“, sagt Abteilungsleiterin Ilse Bauer. Nach 19 Spielen haben die Mindelheimer erst 20 Punkte gesammelt und stehen damit auf Rang zwölf – nur einen Punkt vor dem Abstiegsrelegationsplatz. Zuletzt blieb die Mannschaft vier Spiele lang sieglos. „Dass wir da hinten drin stehen, kann nicht unser Anspruch sein“, sagt auch Kapitän Patrick Eckers. Dennoch habe ihn der Trainerwechsel überrascht. Offiziell habe er bis gestern noch gar nichts gewusst. Er erlebt beim TSV Mindelheim nun schon den fünften Trainwechsel – und das in immerhin fünf Jahren.
„Ich war schon etwas überrascht. Ich dachte, dass wir in der Rückrunde mit vollem Elan an die Sache herangehen“, sagt Willi Neumeier zu seiner Demission. Vor allem, da man sich erst im Herbst mit der Mannschaft ausgesprochen habe. „Ich bin durchaus kritikfähig. Aber damals kam von den Spielern wenig zur Sprache“, sagt er. Nun habe er gehört, dass sich die Mannschaft einen Trainer mit harter Hand wünsche. „Ich war eher der kooperative Typ“, sagt Neumeier, der die Sache jedoch richtig einzuordnen weiß. „Ich wusste im Sommer, was auf mich zukommt, als ich den Posten annahm. Immerhin war ich ja schon der vierte Trainer innerhalb eines Jahres.“
Wenn das Vertrauen fehle, sei es eben besser, sich zu trennen. „So ist das Spielchen eben. Das muss man akzeptieren“, so Neumeier, der sich ausdrücklich bei seinen Mitstreitern Uli Manlig und Mario Spendel bedankt und der Mannschaft wünscht, dass sie wenigstens Platz zwölf – und damit den direkten Klassenerhalt – erreicht.
Ob diese Wünsche helfen? Ein Allheilmittel scheint ein Trainerwechsel im Fall des TSV Mindelheim nämlich nicht zu sein. Seit dem Weggang von Marcus Eder nach dem Aufstieg in die Landesliga im Jahr 2012 ging es sportlich immer mehr bergab. „Ein Trainerwechsel ist nie gut für eine Mannschaft“, sagt auch Patrick Eckers.
Die Abteilungsleitung sah dennoch Handlungsbedarf. „Es ist zwar bitter, dass wir in dieser kurzen Zeit wieder einen Trainerwechsel haben, aber wir sind der Meinung, dass dies das Beste für den Verein ist“, sagt Ilse Bauer. Ihr sei es dennoch sehr schwer gefallen, Willi Neumeier diese Nachricht zu überbringen. „Menschlich hat ja alles gepasst. Wir wünschen ihm auf jeden Fall alles Gute“, sagt sie und ist froh, „dass es im Guten auseinandergegangen ist“.
Wer Neumeier nun ersetzen soll, steht noch nicht fest. Allerdings gebe es Interessenten, wie Bauer verrät: „Bei unserer Tabellensituation kommen immer wieder welche, die helfen wollen“, sagt sie. Gespräche habe es aber noch keine gegeben, sagt sie.