2024-05-14T11:23:26.213Z

Interview
F: Post SV Dresden
F: Post SV Dresden

"Die Spieler haben guten Charakter gezeigt"

Post-Coach Dirk Losert im Interview

Seit dem 10. Januar trainiert die erste Herrenmannschaft der Post, um sich auf die anstehende Rückrunde der Stadtoberliga vorzubereiten. Mit dabei sind die Neuzugänge, welche zum Jahresanfang präsentiert werden konnten. Die wichtigste Personalie steht aber nicht mit Fußballschuhen, sondern mit dicken Winterschuhen und Winterjacke auf dem Platz: Dirk Losert. Wir sprachen mit dem neuen Trainer über die ersten Kontakte zur Post, sowie über seine Vorstellungen und Ziele bei den Schwarz-Gelben.

Dirk, nach 6 Jahren und deiner letzten Station als Trainer bei Dynamo's Vierter steigst du wieder in das Trainergeschäft ein. Wie kam es zum Arrangement? Und wie kam der Kontakt zur Post zustande?
Der Kontakt zum Post SV bezüglich der Trainerposition der 1. Männermannschaft kam über drei Spieler zustande. Dabei haben die Spieler im Gespräch guten Charakter gezeigt. Das war ein Grund für mein Engagement. Der zweite Grund war das außergewöhnliche Heimspiel gegen den Radeberger SV, in dem die Mannschaft nach einem 0:4-Rückstand eine großartige Moral bewies und noch den Ausgleich erzielte. Als der Vorstand mir versprach, dass ich beim Umbruch der Mannschaft, auch bezüglich der Verpflichtung neuer Spieler, unterstützt werde, war meine Entscheidung gefallen.

Nach zwei Abstiegen, einer engen Personaldecke und einer durchwachsenen Hinrunde ist die Situation beim Post SV nicht die einfachste. Was hat dich trotz dessen vom Verein überzeugt?
Das Umfeld des Vereins ist sehr gut. Die Post hat einen guten Namen und ich kannte schon vorher viele Fans, Sponsoren und den Vorstandsvorsitzenden, so dass ich mir schon ein Bild über das Potential des Vereins machen konnte. Ich denke, dass der Verein bei realistischen Entscheidungen durch die Verantwortlichen zukünftig wieder von sich reden machen kann. Auch wenn ich weiß, dass das nicht einfach wird. Aber ich war schon immer Optimist und hoffe, dass das ganze Umfeld der Post Geduld aufbringt. Ich möchte zusammen mit meinem Co-Trainer Olaf Fischer in der 2. Halbserie eine neue Mannschaft formen und hoffe, dass es nicht gleich beim ersten kleinen Rückschlag Gemecker gibt, sondern es Verständnis dafür gibt, da es ein großer fußballerischer Umbruch ist, wofür es eben Zeit braucht.

Ein großes Manko sind sicherlich die vielen Gegentore. Liegt dein Hauptaugenmerk erstmal auf der Defensive?
Ich möchte mit der Mannschaft grundsätzlich offensiven Fußball spielen. Aber das erfordert natürlich auch eine funktionierende Defensive. Deshalb haben wir auch 4 Defensivspieler verpflichtet. Wichtig ist aber auch, dass mit meinem Kapitän und Libero, Rico Hundeck, und dem Verteidiger, Enno Klatte, gleich 2 wichtige Spieler ihre Verletzungen auskuriert haben und wieder spielen können. Als Maßnahme auf die relativ hohe Zahl an Gegentoren werde ich altdeutsch mit einem klassischen Libero spielen lassen, weil meiner Auffassung nach beim Spiel mit einer Viererkette alle 4 Verteidiger super eingespielt sen müssen und dazu auch noch schnell sein sollten. Keine Mannschaft in unserer Spielklasse spielt eine richtig perfekte Viererkette. Noch dazu sind Viererketten anfällig, wenn sehr schnelle Spieler in den gegnerischen Reihen sind. Wir haben 4 sehr schnelle Spieler und wollen diese Waffen in der 2. Halbserie auch besser einsetzen.

Welche Erwartungen hast du an deine neuen Schützlinge, speziell was die Vorbereitung betrifft?
Ich erwarte von meinen Spielern Einsatz, Siegeswillen, Disziplin und Freude am Fußball sowie einen guten Charakter, der auch wichtig für das Klima in der Mannschaft ist.

Welchen Anteil hast du an den Verpflichtungen der 8 Neuzugänge?
Mein Anteil daran ist der, dass ich mir 6 davon mehrfach in Punktspielen angeschaut habe. Zwei Spieler wurden quasi blind verpflichtet. Jetzt gilt es, die neuen Spieler zu integrieren und den Spielern, die schon länger bei der Post spielen, wieder Selbstvertrauen, Spielfreude und Disziplin, auf und neben dem Platz, einzuimpfen.

Die Mannschaft belegt zur Winterpause den 9. Tabellenplatz. Welche Ziele setzt du dir zusammen mit dem Team für die Rückrunde und auch für die weitere Zukunft?
Das erste Ziel ist es, nicht abzusteigen, weil man mit 18 Punkten aus der Hinrunde noch akut gefährdet ist. Und das zweite Ziel ist es, bis zum Ende der Saison eine eingespielte und spielerisch starke Truppe zu haben, mit der man sich dann vielleicht neue Ziele für die Zukunft setzen kann.

Dirk, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.

Das Interview führte Clemens Behrenwald.

Aufrufe: 031.1.2017, 09:26 Uhr
CBAutor