Die Spatzen sind heiß aufs Derby mit Stuttgarter Kickers

Dieses Spiel elektrisiert die Fans. Am Freitagabend (Anpfiff 19 Uhr) treffen die Stuttgarter Kickers und der SSV Ulm 1846 Fußball im württembergischen Derby der Regionalliga Südwest im Gazistadion aufeinander.

Und die Spatzen, die von ungefähr 300 Anhängern in die Landeshauptstadt begleitet werden, reisen nach drei Siegen in Folge mit großem Selbstvertrauen auf Degerlochs Höhen. "Das ist ein Derby auf das wir brennen und heiß sind. Wir freuen uns auf die Atmosphäre", beschreibt Trainer Stephan Baierl die Stimmung in der Truppe. Und selbst personell sieht es für seine Mannschaft sehr gut aus. In dem Prestigeduell kann er auf die erfolgreiche Elf vom 3:1-Sieg über Trier bauen. Unter dem Fernsehturm erwartet Baierl einen extrem motivierten Gegner. "Für die Kickers ist es eine große Chance die Situation zu beruhigen. Auch, um sich mit den Fans zu versöhnen", sagt der SSV-Coach. "Wenn wir so willensstark sind wie zuletzt, dann können uns die Kickers nicht so einfach schlagen", sagt Baierl. Über die extreme Bedeutung des Derbys auch für die eigenen Anhänger ist er sich natürlich bewusst. "Dass wir so schnell aufeinander treffen, ist schon eine ungewöhnliche Situation", räumt Baierl ein.

Nachdem die Kickers in der Saison 2014/2105 nur ganz knapp am dritten Platz gescheitert waren und somit die möglichen Relegationsspiele für die zweite Bundesliga verpasst hatten, war die vergangene Drittliga-Spielzeit der Supergau. Eine total verkorkste Saison endete mit dem Abstieg statt Aufstieg. Am Ende hat ein Tor den Gang in die vierte Liga besiegelt. Dort müssen jetzt erst einmal die Scherben zusammengekehrt werden. Mit fünf Zählern steht Rang zwölf zu Buche. Nach dem 0:2 unter der Woche bei Hessen Kassel war Alfred Kaminski entsprechend angefressen. "Der Gegner hat all das gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten", schimpfte der Kickers-Trainer. "Wir haben viel zu spät angefangen, aggressiv und mit hoher Laufbereitschaft zu spielen." Gegen den SSV 46 hofft Kaminski nun am Freitag auf Besserung. Auf ein Starkreden des Gegners hat SSV-Coach Baierl bewusst verzichtet, doch zählt der 40-Jährige trotz des unbefriedigenden Saisonstarts den Drittliga-Absteiger zu den besseren Teams der Liga. "Ich hoffe, dass die Findungstage der Kickers über diesen Spieltag hinaus dauern", sagt Baierl.

Bis auf Allesandro Abruscia gibt es im Kickerskader keinen Spieler mehr aus der zurückliegenden Saison. Nach einem radikalen personellen Umbau wird unter dem Fernsehturm Geduld eingefordert. Was für die zahlreichen Fans nach nur einem Sieg in fünf Partien schwer begreiflich ist. Sie nehmen Sportdirektor Michael Zeyer, der seine Profikarriere ja beim SSV 46 begonnen hatte, für die Misere in die Verantwortung. Mit Teammanager Timo Elert sowie Dieter Märkle, als Trainer der U 23, gibt es übrigens zwei weitere ehemaligen Ulmer bei den Blauen.

"Wir hatten in den letzten Spielen das Glück, unsere Tore zur richtigen Zeit gemacht zu haben", bemerkt Baierl. "Diese Welle wollen wir in Stuttgart weiter reiten", blickt der SSV-Coach voraus.

So spielen sie:

Stuttgarter Kickers - SSV Ulm 1846 Fußball

SSV 46: Birk - Reichert, Krebs, Sturm, Fassnacht - Bagceci, Sapina, Sauter, Graciotti - Rathgeber, Braig.

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