2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Treffsicher: Auf die Tore von Kapitän Oliver Werner (l.) ist der Hövelhofer SV auch in der Rückrunde angewiesen. Werner traf schon siebenmal. F: Heinemann
Treffsicher: Auf die Tore von Kapitän Oliver Werner (l.) ist der Hövelhofer SV auch in der Rückrunde angewiesen. Werner traf schon siebenmal. F: Heinemann

Die Situation ist noch komfortabel

Trainer Björn Schmidt hat schon höhere Rückstände zum rettenden Ufer erlebt und glaubt fest an den Klassenerhalt des Hövelhofer SV.

Beim Hinrundenrückblick des Hövelhofer SV müssen zwei Phasen berücksichtigt werden. Die Zeit vor und die Zeit nach dem Trainerwechsel. Beiden Phasen gemein ist, der HSV hat zu wenige Punkte eingefahren und steckt zur Winterpause als Vorletzter mit sieben Zählern Rückstand in akuter Abstiegsnot.

„Die Zeit vor meinem Amtsantritt kann und möchte ich nicht bewerten.“ Das Verhalten von Hövelhofs Trainer Björn Schmidt ist legitim, daher bleibt er in den folgenden Zeilen auch erst einmal außen vor. Der Hövelhofer SV startete mit einem Umbruch in die Saison 2016/2017. Langjährige Leistungsträger, wie Sven Zimmermann, Marcel Thieschnieder, Daniel Brökelmann oder Matthias Kleinegrauthoff hatten sich in die zweite Mannschaft verabschiedet. Elf neue Gesichter kamen.

Mark Meinhard übernahm im Sommer von Marc Kespohl

Die bedeutendste Veränderung vollzog sich allerdings auf der Trainerposition. Mark Meinhardt löste Marc Kespohl an der Seitenlinie ab. Die Vorbereitung verlief hoffnungsvoll, der Ligastart ging hingegen mit einem 0:3 bei RW Maaslingen komplett in die Hose. Im anschließenden Heimspiel holte der HSV zwar ein 1:1 gegen die TuS Tengern, es folgten aber zwei weitere Partien mit Niederlagen. Auch im Kreispokal war durch eine 0:3-Pleite beim SJC Hövelriege im Achtelfinale Endstation. Nach dem 1:1 im Derby gegen Suryoye Paderborn und dem kämpferisch überzeugenden 5:4-Sieg über den SC Vlotho am sechsten und siebten Spieltag keimte kurz Hoffnung auf Besserung auf. Dann unterlagen die Hövelhofer allerdings unter der Woche im Nachholspiel des vierten Spieltags zuhause mit 2:5 gegen die SpVg Steinhagen und die sportliche Leitung zog die Reißleine.

Auf Meinhardt folgte Björn Schmidt

Für den HSV ungewöhnlich schnell, setzte man Meinhardt vor die Tür und führte dafür die negative Entwicklung des Teams sowie die schon beachtlichen 20 Gegentore aus den ersten sieben Partien an. Hövelhofs sportlicher Leiter Stefan Weiß und der Trainer der zweiten Mannschaft, Oliver Brocke, übernahmen das Ruder. Die folgenden Partien gegen den SC Verl II und den FC Kaunitz gingen mit 0:1 verloren. Am 11. Spieltag sicherten die Tore von Sebastian Laigle und Oliver Werner in der zweiten Minute der Nachspielzeit gegen die SpVg Brakel (2:1) den zweiten Saisonsieg. Damit war der Hövelhofer SV noch nicht raus aus dem Tabellenkeller, konnte aber wenig später mit Björn Schmidt endlich einen Nachfolger für Meinhardt präsentieren.

F: Heinemann
F: Heinemann
Da geht es lang: Hövelhofs neuer Trainer Björn Schmidt gab dem Team eine Struktur und einen Plan an die Hand. Jetzt braucht der HSV nur noch die nötigen Punkte. F: Heinemann
Die Vorzeichen sprachen für Schmidt. Der 35-Jährige hatte selbst jahrzehntelang für den HSV gespielt und kennt den Verein wie seine Westentasche. Dazu machte er sich zuletzt als Experte im Abstiegskampf beim FC Dahl/Dörenhagen ebenso einen Namen, wie durch seine akribische und moderne Arbeitsweise. Doch sein Start ging durch ein 2:3 im Heimspiel gegen den SC Peckeloh ebenso daneben. Die individuellen Fehler bleiben
Das auch, weil er etwas übernahm, was der Hövelhofer SV schon in der letzten Saison nicht aus den Kleidern schütteln konnte, die individuellen Fehler. „Es sind die kleinen Fehler im Detail. Ein Mitspieler wird angespielt, obwohl er direkt unter Druck gerät und bekommt dazu kein Kommando. Bälle werden ins Zentrum gepasst, obwohl das Spiel viel weiter nach vorne verlagert werden müsste“, nennt Schmidt Beispiele. „Wir wirken dem durch viel Arbeit und Kommunikation entgegen.“ Allerdings verlor der HSV auch die folgenden Partien gegen den VfL Theesen (1:2) und den BV Bad Lippspringe (0:4). Erst das vorgezogene Rückspiel gegen RW Maaslingen konnten die Hövelhofer mit 4:2 für sich entscheiden. „Ein wichtiger Moment. Dadurch konnte die Mannschaft daran glauben, dass funktioniert, was ich ihnen vermitteln möchte, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagt Schmidt heute. Keine Frage ist, seit dem Trainerwechsel tritt der HSV stark formverbessert auf. Das Team agiert flexibler, ist spielfreudiger, aggressiver, fitter und hat eine klare Hierarchie. Moritz Zimmermann, der im Sommer vom Oberligisten SV Lippstadt kam, spielt dort ebenso eine zentrale Rolle, wie Frank Seltrecht als gesetzter Stürmer oder Michael Mantasl in der Innenverteidigung. Kapitän Oliver Werner führt mit sieben Toren die interne Liste an. „Ich habe den Spielern nur zwei, drei Dinge mit auf den Weg gegeben, worauf sie achten sollen. Alle sind sehr lernwillig und bereit, die Vorgaben anzunehmen. Wir wissen alle, wo wir stehen und sind keine Truppe von elf Einzelkämpfern. Ich habe eine Mannschaft. Das ist im Abstiegskampf die Grundvoraussetzung, um wieder aus dem Keller zu kommen“, so Schmidt.

Mit Schmidt stieg die Formkurve wieder an

Aus den letzten beiden Spielen vor der Pause holte der HSV noch einen Punkt, wobei die jüngste 0:2-Pleite gegen den Spitzenreiter VfB Fichte Bielefeld extrem unglücklich von Statten ging. Der HSV war phasenweise das bessere Team, hatte zahlreiche gute Torchancen, leistete sich dann aber in der 73. Minute den einen Fehler zu viel und kam nicht mehr zurück. In der Winterpause sollen nun noch drei neue Spieler hinzukommen, um das Ziel Klassenerhalt im kommenden Jahr mit voller Kraft in Angriff nehmen zu können. „Ich bin hier angetreten, um das Maximum aus der Mannschaft herauszuholen. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber natürlich noch nicht am Ende und es wird sicher auch noch steinig“, meint Schmidt. Dass dieses Maximum, das aktuell machbar ist, noch nicht der Fußball ist, den Schmidt grundsätzlich sehen möchte, ist klar. Aber, das „ist Teil unserer langfristigen Planungen. Kurzfristig geht es darum, gemeinsam mit dem Team aus dem Keller zu kommen und jeden nach seinen Stärken einzubinden. Wenn wir da wieder in der Spur sind, dann können wir die Dinge weiterentwickeln.“ Sieben Punkte sind es bis zum rettenden Ufer. „Bei Dahl/Dörenhagen waren es zu meinem Start elf. Ich finde unsere Situation sehr komfortabel“, hat Schmidt zudem seinen Humor noch nicht verloren.

Trainingsauftakt und Testspiele

Trainingsauftakt ist im Hövelhof am 12. Januar. Das erste Testspiel steht 21. Januar um 14 Uhr zuhause gegen Germania Hagen auf dem Programm. Danach folgt am 26. Januar um 19.30 Uhr das nächste Heimspiel gegen den SC Borchen, zwei Tage später geht es um 14.30 Uhr zu Fortuna Schlangen. Der SV Heide Paderborn reist am 2. Februar um 19 Uhr auf die Waldkampfbahn, Schmidts Ex-Club FC Dahl/Dörenhagen kommt am 5. Februar um 14.30 Uhr. Die Rückrunde startet für den HSV dann am 12. Februar um 14.30 Uhr mit einem Auswärtsspiel bei der TuS Tengern. Erster Heimspielgegner ist eine Woche später der SV Eidinghausen Werste.


Hier geht es zur Hövelhofer Hinrundenstatistik: https://www.fupa.net/teams/hoevelhofer-sv-325184/statistik.html

Aufrufe: 014.12.2016, 20:37 Uhr
Mark HeinemannAutor