2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hier trauert Tobias Gorgs (m.) noch einer vergebenen Chance nach. Am vergangenen Sonntag hatte er allerdings Grund zum Jubeln. F: Sarah Akkaya-Foest
Hier trauert Tobias Gorgs (m.) noch einer vergebenen Chance nach. Am vergangenen Sonntag hatte er allerdings Grund zum Jubeln. F: Sarah Akkaya-Foest

Die Rückkehr eines Torjägers

Der neue Trainer des Landesligisten Union Nettetal schenkte Tobias Gorgs am Wochenende das Vertrauen. Er dankte es ihm mit einem Dreierpack.

Wenn Fußball doch immer so einfach wäre: Da kommt nach einem völlig verpatzten Saisonstart ein neuer Trainer daher, stellt kurzerhand das Spielsystem um, bringt einen zusätzlichen Stürmer ins Spiel und kann dann zusehen, wie der beim erlösenden 4:0-Erfolg gleich drei Tore erzielt.

Mit der Aufstellung von Angreifer Tobias Gorgs hat Neu-Coach Andreas Schwan, der erst in der Vorwoche für den entlassenen Chiquinho beim Landesligisten SC Union Nettetal übernommen hat, in der Partie beim Oberliga-Absteiger TV Kalkum-Wittlaer alles richtig gemacht. Damit haben die Nettetaler die direkten Abstiegsplätze vorerst verlassen.

"Natürlich wäre es viel zu einfach, alles am Trainerwechsel festzumachen", findet Gorgs, "die Mannschaft hat diesen Neustart aber angenommen und die Chance, noch mal von vorne anzufangen, genutzt." Für den 28-Jährigen dürfte der Sieg gleich doppelt erleichternd gewesen sein, schließlich hatte Gorgs unter Chiquinho in dieser Saison noch kein Spiel von Anfang an absolviert. "Ich wollte dem neuen Trainer das Vertrauen und meine Dankbarkeit unbedingt zurückgeben und war deswegen vielleicht noch ein bisschen motivierter", meint er. Und auch bei seinen Mitspielern könnte die mentale Komponente eine Rolle gespielt haben: "Ich bin zwar kein Psychologe, aber gefühlt gibt jeder bei einem neuen Trainer noch einmal zwei Prozent mehr. Das sieht man ja auch in der Bundesliga immer wieder."

Für den Verein, dessen Saisonziel eigentlich Platz vier und aufwärts lautete, soll es nach zuvor sechs sieglosen Partien in Folge nun wieder nach oben gehen: "Wir werden nach diesem Saisonstart jetzt sicher nicht sagen, dass wir in jedes Spiel als Favorit gehen. Wir haben uns als Mannschaft vorgenommen, bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich zu holen und schnell aus der Gefahrenzone zu kommen. Dann sehen wir weiter." Auch für Gorgs selber soll es aufwärts gehen, nachdem er die vergangene Rückrunde mit einem Fußbruch komplett verpasste und auch zu Beginn der Spielzeit noch nicht bei 100 Prozent war: "Ich hoffe natürlich, dass es so weitergeht."

Den Trainerwechsel habe die Mannschaft bedauert: "Wir haben erst letzten Dienstag davon erfahren. Es ist schade, aber es wurde schon unruhig im Verein." Der neue Coach hat es dem Stürmer allerdings schon angetan: "Er war für mich ein völlig unbeschriebenes Blatt. Bisher sind wir alle begeistert, er hat hier einiges vor. Dass wir jetzt einen offensiveren Stil spielen wollen, macht der Mannschaft und gerade mir als Stürmer jede Menge Spaß."

Aufrufe: 020.9.2016, 17:00 Uhr
RP / Christos PasvantisAutor