Die Rotblauen sind klarer Außenseiter

Die Gastgeber aus dem oberbayerischen Landkreis München schwimmen derzeit auf einer Erfolgswelle. Still und heimlich haben sich die Münchener Vorstädter auf Rang zwei in der Tabelle vorgeschoben und liefern sich mit dem FC Pipinsried ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Platz an der Sonne. Die Elf von Ex-Profi Frank Schmöller scheint derzeit drauf und dran zu sein, die Topplatzierung mit Rang vier aus dem Vorjahr noch zu überflügeln.

Warnung vor Orhan Akkurt
Eigentlich nicht verwunderlich, denn der SV Pullach hat sich über Jahre hinweg kontinuierlich entwickelt und baut auf eine eingespielte Mannschaft, die nahezu auf allen Positionen sehr gut besetzt ist. Die wurde in der Vergangenheit immer nur punktuell mit gut ausgebildeten Nachwuchskickern aus den Münchener Proficlubs verstärkt. Dass die Oberbayern bislang erst ganze dreimal als Verlierer vom Platz gingen, unterstreicht durchaus die Ambitionen, die Saison am Ende ganz weit vorne in der Tabelle abzuschließen.
Trainer Frank Schmöller kann sich jedenfalls im bisherigen Saisonverlauf auf seine Defensive und auch auf seine Kräfte im Offensivbereich verlassen. Das Torverhältnis von 37:17 spricht in jeden Fall für beide Mannschaftsteile. Noch dazu hat Schmöller mit Orhan Akkurt eine echte Trumpfkarte im Angriff in der Hand. Der 29-jährige Vollblutstürmer hat bisher schon 18 Mal ins Schwarze getroffen. Zuletzt taten sich die Oberbayern schwer in Landshut, ein verwandelter Elfmeter von Akkurt reichte aber zum knappen 1:0-Auswärtssieg. Diesen Samstag wollen die Pullacher sicher wieder dominanter auftreten, ein Dreier gegen das Kellerkind aus dem Bayerwald dürfte fest eingeplant sein.

Eine schwere Aufgabe also für die Badstädter, die nach sieben Spielen ohne Sieg tief im Tabellenkeller festsitzen. Der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus am vergangenen Wochenende, entsprechend tief saß die Enttäuschung bei den Rotblauen über das magere 1:1 Remis gegen Schlusslicht Unterhaching II. Coach Peter Gallmeier redete auch nicht lange um den heißen Brei herum. ,,Das war viel zu wenig. Wenn es schon spielerische Defizite gibt und man verunsichert ist, dann muss man zumindest kämpferischer voll überzeugen. In dieser Hinsicht war ich total enttäuscht". Tatsächlich mangelt es bei den Badstädtern derzeit an allen Ecken und Enden. Es gibt viele Baustellen im Team, selbst die mangelnde körperliche Fitness einiger Akteure sticht ins Auge. Jammern bleibt aber weiter ein Fremdwort für Gallmeier. Sein Motto lautet: ,,Arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten". Gallmeier hat die Forderung nach personellen Verstärkungen bei der Vereinsspitze angemeldet, die auch dringend notwendig sein dürften.

Noe, Lex und Oslovic fehlen
Vor der Partie in Pullach reißen die Sorgen bei den Badstädtern nicht ab. Zwar ist der zuletzt gesperrte Michael Faber wieder spielberechtigt, dafür stehen Florian Noe (Zerrung) und Patrick Lex (Patellasehne) nicht zur Verfügung. Auch der zuletzt starke Tomas Oslovic hat zunächst wegen eines Meniskusschaden Sportverbot. Gegen die offensivstarken Oberbayern fallen damit gleich drei Optionen in der Defensive aus. Dennoch - die Flinte ins Korn wollen die Badstädter nicht schon vor der Partie werfen. Vielleicht gelingt ja eine Überraschung. Abfahrt mit dem Großbus ist 9.30 Uhr am Stadion Roter Steg.