2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Porta auf der Brust, schwarz-gelbe Idole auf dem Kaffeepott

Für Triers Mittelfeldspieler Christoph Anton geht mit dem DFB-Pokalspiel gegen seinen absoluten Lieblingsclub Dortmund ein Traum in Erfüllung

Akurat liegen Trikots, Schals, Videokassetten und weitere Fanartikel auf dem großen Esstisch. Beim fupa-Besuch bei Christoph Anton in Schoden wird schnell klar: Hier ist ein richtig großer Dortmund-Fan zu Hause. Dabei sollte "Toni" ursprünglich zum Schalke-Anhänger "erzogen" werden.

Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Oder doch? Die neongelben Trikots von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund Mitte der 1990er Jahre sorgten für manche Lästereien.

Bei Christoph Anton bewirkten sie das Gegenteil. "Ich habe als Junge mit anderen Kindern aus unserem Dorf auf dem Bolzplatz gekickt. Sie hatten die neongelben BVB-Shirts an. Sie haben mir gefallen", erinnert sich der Schodener. Weil die Westfalen auch sportliche Erfolge feierten, war Antons Liebe zum BVB entfacht.

Sehr zum Leidwesen von Papa Leo, der als Schalke-Fan seinen Sohn lieber zu einem "Königsblauen" gemacht hätte. Anton: "Er hatte mir mal eine Schalke-Tasse geschenkt, die ist aber direkt zu Bruch gegangen. Da wusste er das wird nix mit mir."

Gehalten hat dagegen der Kaffeepott mit den Dortmunder Champions-League-Siegern aus dem Jahr 1997. "Daraus trinke ich noch ab und an", sagt Anton, der neben der Tasse ein Füllhorn weiterer schwarz-gelber Fanartikel hortet.

Den BVB erstmals live sah er im DFB-Pokal 1998, als die Westfalen sich im Elfmeterschießen in Saarbrücken durchsetzten. Seitdem sind viele weitere Spielbesuche hinzugekommen.

Der bisherige Höhepunkt: "Das Dortmunder 4:1 im Champions-League-Halbfinale 2013 gegen Real Madrid, als Robert Lewandowski alle vier Tore für den BVB erzielte." Auch bei BVB-Feiern mischt Anton mit. Etwa nach dem 5:2-Endspieltriumph im DFB-Pokal 2012. Anton: "Mit Kumpels haben wir das Spiel beim Public Viewing in Dortmund verfolgt. Am nächsten Tag standen wir schon um 8 Uhr wieder in der ersten Reihe, um die Mannschaft abends beim Empfang hautnah erleben zu können."

Antons früherer Lieblingsspieler bei den Dortmundern war Stürmer Márcio Amoroso, Bundesliga-Torschützenkönig im Jahr 2002: "In Schodens Jugend hat mich mein damaliger Trainer Peter Schuh deshalb immer nur Amoroso gerufen."

Mit Triers DFB-Pokal-Spiel gegen Dortmund, am Montag, das um 20.45 Uhr live in der ARD übertragen wird, geht ein Traum für den heute 24-jährigen Eintracht-Mittelfeldspieler in Erfüllung: "Das wird ein geiles Erlebnis. Es ist eine Riesenehre, gegen diese Weltklassespieler zu spielen. Das ist etwas Einmaliges in der Karriere. Und ein komisches Gefühl. Sonst spielen wir vor 2000 Zuschauern, am Montag werden uns zehn Millionen an den Fernsehbildschirmen zuschauen." bl

Extra

Nationaler Erzfeind von Borussia Dortmund ist Schalke 04 - Anhänger der Königsblauen im Trie rer Kader ist Kevin Heinz.

Der Hintergrund ist kurios. Heinz: "Als kleinerer Junge haben wir mit einer Mannschaft bei einem Kleinfeldturnier im alten Schalker Stadion teilgenommen. Mit dabei waren unter anderem Robin Garnier und Dominik Kohr - Harry Kohr war unser Trainer. Wir haben überraschend gewonnen. Auf der Bühne wurden wir dann interviewt - und ich sagte, dass ich Fan von Bayern und Olli Kahn bin und mit Schalke nicht viel am Hut habe. Das kam nicht so gut an."

Prägte aber augenscheinlich - denn Heinz blieb bei Schalke hängen. Heute fiebert er mit den Knappen mit - besonders beflügelt ist er angesichts des Trierer Pokalduells mit dem BVB aber nicht: "Die Motivation ist ohnehin schon am Anschlag."

Aufrufe: 016.8.2016, 21:38 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Autor