2024-05-10T08:19:16.237Z

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Um Pierre-Michel Lasogga tobt das heißeste Pokerspiel der Bundesliga: Hertha oder HSV, das ist die große Frage. Foto: Imago
Um Pierre-Michel Lasogga tobt das heißeste Pokerspiel der Bundesliga: Hertha oder HSV, das ist die große Frage. Foto: Imago

Die Pokertricks von Hertha und Lasogga

Wer blufft, wer gewinnt?

In Las Vegas wird derzeit die World Series of Poker ausgespielt – die Weltmeisterschaft für alle, die nach einem Royal Flush oder einem satten Full House gieren. Im Hauptturnier winkt dem Sieger vermutlich ein Preisgeld von fast zehn Millionen Dollar. Um denselben Betrag, aber in Euro, geht es auch im Poker zwischen Hertha BSC und Torjäger Pierre-Michel Lasogga (22). Lesen Sie mal, wie das Spiel läuft.

Zwei Asse, das ist die beste Starthand beim NoLimit-Hold’em, der beliebtesten Pokervariante. Die Kombination 7-2 steht am anderen Ende. Eine Luschenhand.

Herthas AA: Fakt ist, Lasogga steht noch bis Sommer 2015 bei den Blau-Weißen unter Vertrag. Das heißt, dass Hertha-Manager Michael Preetz auf jeden Fall das Heft des Handelns in der Hand hat. Falls Lasso geht, will er mindestens zehn Millionen Euro Ablöse. Entweder vom Hamburger SV, bei dem Lasso das Einstiegsgeschenk von Milliardär Kühne für den zurückkehrenden Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer sein soll. Oder von einem anderen Verein. Und falls Lasso den Vertrag bei Hertha doch noch verlängern sollte (angebotenes Jahresgehalt fast 2,5 Millionen Euro), ist alles noch besser.

Herthas 7-2: Wenn Lasso voll auf stur stellt und seinen Vertrag aussitzen will, gibt es definitiv Probleme mit den Hertha-Fans. Sie sind jetzt schon gespalten. Die eine Hälfte liebt den bulligen Knipser bedingungslos. Die andere aber verdammt ihn inzwischen als Heuchler, der je nach Bedarf jedes Trikot küsst. Egal ob Fahne pur oder Raute.

Lassos AA: 13 Tore in 20 Bundesliga-Einsätzen für den HSV. Das erste A-Länderspiel nur wegen einer Verletzung verpasst. Man kann es drehen und wenden wie man will: Pierre-Michel gehört zur Top 5 der deutschen Stürmer. Und hat jede Menge Zukunftspotenzial. Also kann er fordern. Mehr Kohle. Mehr Status. Mehr Respekt.

Lassos 7-2: Jeder am Pokertisch weiß, dass Familie Lasogga Kasse machen will. Erstmals richtig Kasse – so muss das in diesem Fall heißen. Die Motivation hinter dem Millionenspiel ist sonnenklar – das Mehrgehalt plus Handgeld lässt die Lasoggas zocken. Genau das macht sie – so läuft das am Pokertisch eben – aber auch anfällig für Bluffs. So ist Newcastle United inzwischen aus dem Poker ausgestiegen. Auch der VfL Wolfsburg hat nach anfänglichem Interesse das Casino wieder verlassen. Dumm gelaufen.

Pokerweisheit: Mit AA muss man aggressiv spielen, den Gewinn maximieren, Risiken eingehen. Aber auch 7-2 kann gewinnen. Im direkten Duell gegen die Asse nicht oft – aber immer noch in 10,8 bis 16,5 Prozent aller Fälle.

Aufrufe: 017.6.2014, 11:54 Uhr
Berliner-KURIER.de / A. LorenzAutor