Die Molina-Elf braucht eine Pause

Das lag allerdings auch am starken Auftritt der Gäste, die mit ihrem Pressing der Elf von Toni Molina arge Probleme bereiteten. Eine Tugend, die in den vergangenen Wochen der VfB 03 erfolgreich zelebrierte. Zudem schlugen die vielen kleinen Fehler ins Kontor. Den Pässen der Hildener fehlte es im Aufbau immer wieder an der nötigen Präzision, mit dem Ergebnis, dass Hö-Nie schnell in den Vorwärtsgang umschaltete und die Abwehr der Platzherren ein ums andere Mal in Verlegenheit brachte.

"Wir haben uns sehr gut informiert", gab Georg Mewes sein Erfolgsgeheimnis preis. Der Hö-Nie-Trainer gestand aber auch: "Ich bin froh, bei so einer starken Mannschaft gewonnen zu haben." Von dieser Stärke, die die Hildener in den vergangenen Wochen an den Tag legten, war diesmal allerdings nur wenig zu sehen. Beispielhaft ist der verschossene Elfmeter von Jannik Weber. Mewes kommentierte den Strafstoß gnadenlos und zugleich launig mit den Worten: "Das war eine Rückgabe." Bitter für den VfB-Angreifer, der sonst souverän vom Punkt vollendet. Doch irgendwie war der gesamten Molina-Mannschaft an diesem Tag das Selbstbewusstsein verlorengegangen. Vielleicht eine Folge der Euphorie, die die Erfolgsserie im Umfeld des Traditionsklubs auslöste und die den Druck allen Beteuerungen zum Trotz doch anwachsen ließ. So ein Höhenflug lässt die Luft dünner werden - und das behagt eben nicht jedem.