Die Max-Walter-Show von Einheit Bernau

Freudestrahlend schritt er vom Spielfeld, seine Teamkollegen hinter ihm her. "Die Max-Walter-Show, Teil 2" riefen sie ihm feixend zu. Zwei Tore und zwei Torvorlagen hatte Walter vor vier Wochen im Spiel gegen Borgsdorf (6:0) abgeliefert. Diesmal traf er dreimal und drückte der Partie damit erneut maßgeblich seinen Stempel auf. "Es läuft gut, aber nicht nur bei mir, wir sind als Team einfach gut drauf", sagte Einheits "Showmaster" nach der Partie.

Durch den Sieg gegen Schönwalde geht Einheit jetzt mit einem Sechs-Punktepolster auf Verfolger Union Klosterfelde in die Winterpause. Auf den anderen Meisterschaftsrivalen, den Stadtrivalen FSV Bernau, hat man gar sieben Zähler Vorsprung.

Bei der Frage, ob die Meisterfeier schon gebucht sei, drückte Dreifach-Torschütze Walter aber auf die berüchtigte Einheit-Euphorie-Bremse. Der 23-Jährige mit der Nummer 7 sagte: "Es ist noch gar nichts gebucht. Bis zur Meisterschaft ist es ein langer Weg. So ein Punkte-Polster kann auch schnell aufgebraucht sein."

Dass der Weg zur Meisterschaft nur über die TSG Einheit führt, daran besteht nach der starken Hinrunde des Herbstmeisters aber wohl kaum ein Zweifel. 12 Siege haben die Bernauer in 15 Spielen geholt. Der Erfolg gegen Schönwalde war bereits der 7. Sieg in Serie, was den einzigen Schönheitsfleck der Hinrunde, die zwei Derby-Pleiten gegen Klosterfelde und den FSV, etwas verblassen lässt.

Gegen Schönwalde demonstrierte die TSG wieder einmal, was sie in dieser Spielzeit so gefährlich macht: Sie ist gierig. Sie greift unermüdlich an. Selbst beim Stand von 4:0 wird kein Gang runtergeschaltet.

Den Torreigen eröffnete Walter (27.), als er eine Flanke mustergültig vollendete. Kurz darauf verpasste Richard Böttcher nach toller Flanke von Patrick Töpfer das 2:0, sein Schuss klatschte an den Pfosten. Dann die 34. Minute: Mike Wiesner erkämpft im Mittelfeld den Ball, steckt auf Walter durch, 2:0 (34.).

Die Schönwalder versuchten nach dem Rückstand verstärkt, selbst Akzente zu setzen, doch die Bernauer ließen kaum etwas zu. Und griffen weiter beherzt an. Der Lohn: Das 3:0 neun Minuten nach dem Seitenwechsel. Torschütze: erneut Walter. Er schloss eine Flanke von Töpfer volley aus 7 Metern unhaltbar ab.

Auch Einheits Top-Stürmer Ricky Ziegler, mit 15 Treffern bester Liga-Torschütze der Hinrunde, hatte anschließend gute Chancen, sein Trefferkonto weiter aufzustocken, hatte diesmal aber Pech im Abschluss.

Das 4:0 besorgte schließlich Wiesner (80.). Er traf nach Ballgewinn und feinem Dribbling, bei dem er gleich drei Schönwalder, inklusive Keeper, aussteigen ließ. Den Schlusspunkt setzte dann der eingewechselte Julian Wienbreyer (86.), der im Anschluss an eine Ecke abstaubte.

Olaf Skotnik, der sportliche Leiter der TSG, lobte das Team nach der Partie gegen Schönwalde für die "überragende Arbeit" der letzten Wochen. Nur so seien die sieben Siege in Serie zustande gekommen.

Gründe, im Winter große personelle Veränderungen vorzunehmen, sieht der sportliche Leiter nicht. Nur in der Breite will man den recht kleinen Kader noch verstärken, sagt Skotnik. Es gibt bereits einen ehemaligen A-Jugend-Spieler vom Berliner FC Dynamo, auf den man ein Auge geworfen hat. Namen werden aber noch nicht verraten.