2024-05-17T14:19:24.476Z

Vereinsnachrichten
Der Anführer des SV Morbach: Heiko Weber. Foto: Hans Krämer
Der Anführer des SV Morbach: Heiko Weber. Foto: Hans Krämer

"Die Mannschaft ist zu einigem fähig"

Morbach-Kapitän Heiko Weber spricht im TV-Interview über den neuen Trainer und Saisonziele

Beim SV Morbach kam es nach einem kleinen Umbruch vor der Saison in den bisherigen Spielen zu einer Berg- und Talfahrt. Nach drei Trainerwechseln geht es im Hunsrück nun vor allem darum, kontinuierlich zurück zur Bestform zu finden. Im nächsten Teil der TV-Interviewreihe hat TV-Mitarbeiter Jannik Krause mit Morbachs Kapitän Heiko Weber gesprochen.

Vor der Saison gab es beim SVM einen Umbruch. Unter anderem haben Andre Petry und Jan Brandscheid den Club verlassen. Nach 19 Spielen steht man auf Rang 14 und hat 20 Punkte eingefahren. Wie zufrieden sind Sie?
Heiko Weber: Zunächst zum Umbruch: Die beiden Spieler haben uns ja Richtung Oberliga verlassen und spielen nun eine Klasse höher. Das spricht auch für die gesamte sportliche Weiterentwicklung der Mannschaft. Wir haben versucht, die Abgänge auf mehrere Köpfe zu verteilen und sind gut aufgestellt. Allerdings haben wir bisher zu wenige Zähler eingefahren.

Nach einem schwierigen Saisonstart und dem Rücktritt von Trainer Rainer Nalbach übernahm Kai Hammes interimsmäßig, bis Dirk Fengler Anfang November verpflichtet wurde. Hat das die im Durchschnitt sehr junge Mannschaft verunsichert?
Weber: Die Trainerwechsel können natürlich schon eine Rolle gespielt haben. Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie. Andererseits haben wir als Mannschaft nicht immer 100 Prozent unseres Leistungsvermögens abgerufen. Das wollen wir in der Rückrunde auf jeden Fall ändern.

Sie sind schon seit fünf Jahren beim SVM und haben seitdem einige Trainer erlebt. Welche neuen Aspekte bringt Dirk Fengler mit ein?
Weber: Ich bin mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Er verfolgt eine klare Strategie, die die Mannschaft gut umzusetzen weiß. Für mich speziell gibt es wenig Neues. Vielleicht liegt der größte Unterschied darin, dass Dirk ein ehemaliger Profi ist und seine große Erfahrung weitergibt. Das ist viel wert und es sollte das Ziel eines jeden Spielers sein, sich dadurch persönlich weiterzuentwickeln.

Sie tragen seit dieser Saison die Kapitänsbinde und sind mit 29 Jahren der Routinier in einer sehr jungen Truppe. Interpretieren Sie Ihre Rolle als Spielführer auf und neben dem Platz eher im klassischen oder im modernen Sinn?
Weber: Vom Grundsatz her bin ich für klare Hierarchien in einer Mannschaft. Ich sehe mich relativ anpassungsfähig und habe den Anspruch, mit Leistung auf dem Platz voranzugehen. Abseits des Feldes bin ich immer ansprechbar und für die Spieler da, wenn sie auf mich zukommen. Auch mit den drei Trainern in der bisherigen Runde gab und gibt es eine enge Zusammenarbeit.

Welches Spiel der bisherigen Runde ist Ihnen am besten im Gedächtnis geblieben?
Weber: Im Positiven die Partie gegen Mayen. Da sind wir als Mannschaft aufgetreten, jeder ist für den anderen mitgelaufen. Mayen war zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer und wir haben sie mit einer geschlossenen Leistung geschlagen. Das muss unser Maßstab sein. Im Negativen am ehesten das Spiel gegen Saartal. Nach gutem Beginn sind wir eingebrochen und haben am Ende 0:4 verloren. Das darf uns so nicht passieren.

Zwischenzeitlich hat Morbach in fünf Spielen nur ein Gegentor kassiert. Wie wichtig war die stabile Defensive in dieser nicht ganz einfachen Phase für das Team?
Weber: Ich denke, das muss unsere Marschroute sein. Es klingt vielleicht abgedroschen, aber wenn hinten die Null steht, hat man schon mal einen Punkt sicher. Arbeiten wir gut in der Defensive, gibt uns das Vertrauen für die Offensive.

Vor der Winterpause hat die Mannschaft gegen Mayen, Mülheim-Kärlich und Schweich starke Vorstellungen gezeigt. Konnte das Team in dieser Phase sein volles Potenzial abrufen?
Weber: Ja, ich denke, da waren wir nah an unserer Bestleistung dran. Auf dem Papier sieht das Ergebnis gegen Mülheim-Kärlich (Endstand 3:6, Anm. d. Red.) nicht so eng aus, aber wir waren in der ersten Halbzeit überlegen. Wenn wir daran anknüpfen, werden wir in der Rückrunde noch einige Punkte sammeln. Die wir auf jeden Fall dringend benötigen.

Im Winter hat sich der SV Morbach entschlossen, keine Transfers zu tätigen. Inwieweit ist dies ein Vertrauensbeweis in die Mannschaft?
Weber: Wir haben ja gezeigt, dass wir es können. Ich finde es schwierig, im Winter die richtigen Spieler als Verstärkung zu finden. Die Mannschaft ist zu einigem fähig und hat dies phasenweise gezeigt. Klar, in gewisser Weise ist es auch ein Vertrauensbeweis.

Wie ist der mannschaftliche Zusammenhalt außerhalb des Platzes?
Weber: Wir verstehen uns als Truppe sehr gut. Es gibt immer wieder Aktivitäten, die wir komplett als Mannschaft machen. Aufgrund der Entfernung ist das nicht immer ganz einfach. Deshalb unternehmen auch mal kleinere Gruppen etwas zusammen.

Wie lauten Ihre persönlichen Ziele sowohl privat als auch mit dem SVM?
Weber: Erst mal ein guter Start in die Rückrunde. Wir wollen in sichere Fahrwasser kommen und eine Euphorie entwickeln. Privat möchte ich noch einige Jahre auf dem höchst möglichen Niveau, sprich Rheinland- oder Oberliga, spielen. Am liebsten natürlich mit dem SVM. Ich bin nun seit fünf Jahren in Morbach. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich kein Spieler bin, der nach jeder Saison wechselt.

Aufrufe: 016.2.2016, 20:38 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Autor