2024-05-02T16:12:49.858Z

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Archiv: Sabin
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Die größten Fehlentscheidungen

Geklaute Tore, geschenkte Elfmeter, übersehene Tätlichkeiten - Teil 2 unserer Schiedsrichter-Serie

Wir wollen euch in den kommenden Wochen das Leben der Schiedsrichter näher bringen, denn Woche für Woche tragen die Entscheidungen eben jener zu der Ergebnisfindung bei. Sowohl im Profi-, als auch im Amateur-Bereich. Heute wollen wir uns auf den Profi-Bereich und die wohl größten Fehlentscheidungen aller Zeiten konzentrieren.

Weltmeisterschaft 2006, ganz Deutschland ist im Fußballfieber. Beim WM-Vorrundenspiel zwischen Kroatien und Australien unterläuft dem englischen Unparteiischen Graham Poll ein kurioses Missgeschick: Der Brite zeigt dem Kroaten Josip Simunic nach 62 Minuten die gelbe Karte, ehe er ihn 28 Minuten später erneut mit Gelb verwarnt. Vom Feld fliegt der ehemalige Bundesliga-Profi Simunic erst bei seiner dritten Gelben in der Nachspielzeit.

Phantomtore

Ein weiterer Aufreger in der Geschichte des Fußballs ist das Phantomtor von Thomas Helmer, seiner Zeit Spieler des FC Bayern München. Im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Nürnberg 1994 stochert der heutige Sport1-Experte den Ball in der 26. Minute am Tor der Nürnberger vorbei, Schiedsrichter Osmers entscheidet dennoch, offenbar aufgrund eines Zeichens seines Assistenten, auf Tor. Das Spiel wird wiederholt, Bayern gewinnt mit 5:0. Ähnliches gelingt auch Stefan Kießling vor zwei Jahren, als er im Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim einen Kopfball - eigentlich deutlich erkennbar - ans Außennetz setzt. Schiedsrichter Felix Brych entscheidet trotzdem auf Tor, denn der Ball rutscht durch ein Loch im TSG-Tor durch. Leverkusen setzt sich am Ende mit 2:1 durch, ein Wiederholungsspiel gibt es nicht.

"Die Hand Gottes"

Diego Armando Maradona gehört ohne mit der Wimper zu zucken zu den besten Spielern aller Zeiten, machte aber vor allem mit einer äußerst unfairen Aktion auf sich aufmerksam. Die Rede ist vom WM-Viertelfinale 1986 zwischen Argentinien und England, als Maradona im Luftkampf mit Peter Shilton die Hand zur Hilfe nimmt und den Ball über den herausgeilten Keeper hinweg ins Tor boxt. "Es war der Kopf Maradonas und die Hand Gottes", behauptet der Argentinier im Anschluss. Die "Gauchos" gewinnen das Spiel mit 2:1 und holen sich später im Finale gegen Deutschland den Weltmeistertitel.

Das Wembley Tor

Aber die wohl spektakulärste Fehlentscheidung eines Schiedsrichters wurde 1966 im legendären Wembley von Gottfried Dienst getroffen. Der Schweizer entscheidet nach einem Lattenkracher von Geoff Hurst auf Tor, obwohl der Ball auf die Linie des deutschen Gehäuses springt und dann von Wolfgang Weber ins Toraus geköpft wird. Deutschland unterliegt am Ende nach 120 Minuten Kampf mit 2:4 und England feiert den bis heute einzigen WM-Titel.

Aufrufe: 01.4.2015, 08:00 Uhr
Christian BellingerAutor